Bluetooth
Die Bezeichnung Bluetooth hat nichts mit einer blauen oder sogar zahnförmigen Erscheinung zu tun, sondern hat seinen Ursprung im mittelalterlichen Skandinavien. Harald „Blauzahn“ Gormson war der Wikingerkönig von Dänemark zwischen 958 und 970. König Harald vereinigte Dänemark und Norwegen und brachte die wilden Dänen zum Christentum. Aber was hat ein Wikingerkönig von vor über tausend Jahren mit einer kabellosen Verbindung gemeinsam? Nun: Er hat etwas verbunden (zwei Staaten).

In der Mitte der 1990er Jahre benötigte das kabellose Kommunikationsnetz eine Einigung. Zahlreiche Unternehmen entwickelten konkurrierende, miteinander nicht kompatible Standards. Diese Zersplitterung war ein Hindernis für die Einführung einer flächendeckenden kabellosen Übertragungstechnik.
Eine dieser Personen war Jim Kardach, ein Ingenieur von Intel, welcher an Kabellostechnologien arbeitete. Kardach übernahm die Rolle des firmenübergreifenden Vermittlers und brachte verschiedene Unternehmen zusammen, um einen Industrie-weiten Standard für eine Funk-Verbindung mit geringem Energieverbrauch und kurzer Reichweite gemeinsam zu entwickeln.
Damals las Kardach ein Buch über Wikinger, welches die Herrschaft von König Harald behandelte. Ihn entdeckte Kardach als ein ideales Symbol für die Vereinigung rivalisierender Gruppen. Er erklärt dazu: “Bluetooth war aus dem 10. Jahrhundert entlehnt, von dem zweiten König von Dänemark, König Harald „Blauzahn“ Gormson, welcher dafür bekannt war Skandinavien auf die Art zu vereinen, wie wir es mit der PC- und Mobiltelefonindustrie über eine Kurzstrecken-Kabellosverbindung vorhatten.”

©Bluetooth
„Bluetooth“ sollte ursprünglich nur ein Arbeitstitel sein, aber der Name wurde bereits in den Medien benutzt und blieb deshalb bis heute erhalten. Die Übernahmen aus dem ersten Jahrtausend enden hiermit noch nicht. Das Bluetooth-Logo – das mysteriöse Symbol in einem blauen Oval, das sich zum Beispiel auf der Verpackung Ihres Mobiltelefon befindet – zeigt die Initialen von Harald „Blauzahn“, dargestellt in skandinavischen Runen.
Tipp: Bluetooth – So klappt jede Verbindung
eBay
Die nahezu zwanzig Jahre alte Auktionsseite wurde zu einer Zeit entwickelt, als alles, was mit Elektronik zu tun hatte, die Vorsilbe „e“ erhielt. Ebays „e“ für „Echo“ und das „Bay“ (Bucht) steht für sich selbst. Allerdings haben weder „Echo“ noch „Bucht“ irgendetwas mit Online-Auktionen zu tun.

©ebay
Die Seite, die später zu eBay wurde, begann mit dem treffender gewählten Namen „AuctionWeb“, welcher Teil einer größeren privaten Seite des früheren Apple-Software-Ingenieurs Pierre Omidyar war.
Als AuctionWeb bekannter wurde, beschloss Omidyar es auszugliedern und es nach seiner Consultingfirma, Echo Bay Technology Group, in „Echo Bay“ umzubenennen. Unglücklicherweise war die Domain echobay.com bereits vergeben, wodurch Omidyar es auf das verfügbare „ebay.com“ verkürzte.
Ebay Kleinanzeigen gehört übrigens nicht mehr zu Ebay. Mehr dazu lesen Sie hier: Ebay Kleinanzeigen – Einführung, Tipps und Tricks.
Das Wort googol (beachten Sie das dritte „o“ und das fehlende „e“ im Unterschied zum Namen Google) ist ein mathematischer Ausdruck für die Zahl 10^100 (oder eine 1 gefolgt von 100 Nullen). Der Google-Mitgründer und derzeitige CEO Larry Page beschloss, dass dies der ideale Name für sein neues Unternehmen sei, da diese die nahezu unvorstellbare Weite des Internets zeige.

Allerdings ist das „Google“ mit zwei „o“, wie wir es heute kennen, das Ergebnis einer versehentlich falschen Schreibweise eines Kommilitonen von Page, Sean Anderson. David Koller ein weiterer Stanford Kommilitone von Page, welcher in den Geburtsstunden von Google zugegen war, erzählt die Geschichte hinter Googles Namen auf seiner persönlichen Stanford-Seite:
Sean Anderson und Larry waren in ihrem Büro, benutzten das Whiteboard und versuchten sich einen guten Namen auszudenken – etwas das sich auf die Indexierung von Unmengen an Daten bezog. Sean schlug mündlich das Wort „googolplex“ vor und Larry antwortete ebenfalls wörtlich mit der verkürzten Form „googol“. Sean machte beim Suchen im Internet den Fehler und schrieb fälschlich „google.com“, was sich als noch verfügbare Domain herausstellte. Der Name gefiel Larry und innerhalb weniger Stunden registrierte er den Namen „Google.com“.
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Amazon
Amazon.com ist der weltweite Megamarkt für alles von Windeln über das Streaming von Sitcoms bis hin zu Pflanzen. Aber was hat der Name „Amazon“ mit dem ursprünglichen Bereich der Seite, nämlich Büchern geschweige denn seinem erweiterten Angebotsbereich als Hersteller von Elektroartikeln und Anbieter aller vorstellbaren Waren zu tun? Zugegeben beide (das Verkaufsportal und der Fluss Amazonas) sind groß und beginnen mit dem gleichen Buchstaben.

©Amazon
Der Gründer Jeff Bezos nannte sein Unternehmen „Cadabra“, wie in „Abracadabra“. Als allerdings sein Anwalt es als „cadaver“ (Kadaver) missverstand, beschloss Bezos, dass sein Unternehmen einen neuen weniger leicht missverständlichen Namen benötigte.
In der Vor-Google-Zeit damals war die Position eines Unternehmens ganz vorne in alphabetisch sortierten Telefonbüchern (und frühen Webanwendungen von Telefonbüchern) sehr wichtig. Jeder wollte unter „A“ zu finden sein.
Also durchsuchte Bezos das erste Kapitel des Wörterbuchs nach einem geeigneten Geschäftsnamen und entschied sich schließlich für „Amazon“. Nach eigenen Angaben traf er die Entscheidung, weil sich der Name auf den größten Fluss der Welt bezog (von den Amazonen aus der griechischen Mythologie ließ sich Bezos also anscheinend nicht inspirieren).
Das Amazon-Logo trägt zudem ein schräges Schmunzeln unter dem Schriftzug Amazon. Das Lächeln ähnelt einem Pfeil, der das erste „a“ mit dem Buchstaben „z“ verbindet und so subtil mitteilt, dass das Unternehmen alles von A bis Z liefert.
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Etsy
Etsy ist der Multi-Millionen-Dollar schwere virtuelle Marktplatz für verrückte selbsterstellte Werke. Das Nonsens-Wort ist frei erfunden.

©Etsy
Der 2005 online gestellte Marktplatz kam ungefähr zu der Zeit, als URLs in gebräuchlicher Sprache bereits knapp wurden. Der Mitgründer von Etsy Robert Kalin gab zu, dass „etsy“ ein verfügbares nichtssagendes englisches Wort war, allerdings eines, welches durch Zufall einige schöne Übersetzungen liefert.
„Ich wollte ein sinnloses Wort, da ich die Marke aus dem Nichts heraus aufbauen wollte,“ sagt Kalin 2010 in einem Interview mit dem Reader’s Digest. „Ich sah mir Fellinis acht und ein-halb an und schrieb auf was ich hörte. Auf Italienisch wird häufig etsi gesagt. Es bedeutet ‘oh, ja.’ Und auf Latein bedeutet es “und wenn.’“
Nintendo
Auch wenn es nicht das erste Konsolensystem für zu Hause war, war Nintendo seinerzeit doch das größte. Aber wenige Kinder, die in den späten 1980er Jahren Ihr Geld für die zugehörigen Spiele ausgaben, waren sich darüber bewusst, dass die aus Kyoto stammende Nintendo Corporation seit bereits mehr als einem Jahrhundert existierte.

©Nintendo
Nintendos führt seine Herkunft bis zum Jahr 1889 zurück, als das Unternehmen Hand-gemachte Spielkarten produzierte, die aus bemalter Maulbeerbaumrinde bestanden und für ein unter dem Namen Hafunda bekanntes Spiel genutzt wurden. Hafunda ist ein Glücksspiel, welches mehrere Jahrhunderte zurückreicht. Der Name „Nintendo“ bedeutet grob aus dem Japanischen übersetzt „überlass das Glück dem Himmel“ oder „in den Händen des Himmels.“
So führten Spielkarten letztendlich zu Mario Kart. Das Unternehmen fand schließlich den Weg zur Spielzeugindustrie, die ab 1970 durch den expandierenden Videospielmarkt gekennzeichnet war.
Falls Nintendos Videospielzukunft also schlecht läuft, kann es immer noch zu seinen Wurzeln als Spielekartenhersteller zurückkehren. Hier ist Nintendo auf dem japanischen Markt noch immer tätig.
Nokia
Nokia kann auf eine fast 150 Jahre lange Geschichte zurück blicken. Nokia begann fernab der Mobil-Technologie als Papiermühle. Die zweite Mühle des wachsenden Unternehmens wurde nahe des Dorfes Nokia (ungefähr 150 Kilometer nord-westlich von Helsinki) gebaut, wovon das Unternehmen beschloss den Namen zu übernehmen, als es 1871 ein bekanntes Unternehmen an der Börse wurde.

©Nokia
Über die Jahrzehnte versuchte sich Nokia an verschiedenen gewerblichen Projekten, was letztendlich zur Gründung seines Telekommunikations-Zweigs in den späten 1960er Jahren führte. In den 1980er Jahren wurde das Unternehmen einer der ersten Hersteller für frühe Mobiltelefone, wie zum Beispiel dem 1 Kilogramm schweren Mobira Cityman 900 im Jahr 1987.
Im Jahr 2014 verkauften die Finnen ihr Handy- und Smartphone-Geschäft an Microsoft.
Sony
In seinem ersten Jahrzehnt hieß die Firma, die den Walkman, die Playstation und verschiedene Arten von wasserfesten Gadgets herstellen sollte, Tokyo Tsushin Kogyo oder auf deutsch „Tokyo-Telekommunikations-Technik-Unternehmen.“

©Sony
Die Gründer des Unternehmens erkannten, dass sie den japanischen Namen ändern mussten, falls sie auf dem nach dem Krieg entstandenen Markt in Europa und den USA konkurrenzfähig sein wollten, besonders da zu dieser Zeit auf jenen Märkten „Made in Japan“ ein Synonym für billigen Krempel war.
Die Gründer des Unternehmens wählten dafür das Wort Sony. Eine Kombination des lateinischen Wortes sonus, was „Klang“ bedeutet, und dem bekannten amerikanischem Ausdruck „sonny-boy.“ Das erste Produkt das den Namen Sony trug war das TR-55 Transistor-Radio, welches 1955 als Japans erstes tragbares Radio zum Verkauf angeboten wurde.
Yahoo!
Yahoo versuchte unter Marissa Mayer wieder auf Erfolgkurs zu kommen – doch wenig erfolgreich und sogar heftig von Skandalen erschüttert. Yahoos goldene Zeit war, als sich viele Internetbenutzer bei ihren Besuchen im Web anhand der gut sortierten Link-Liste des Unternehmens orientierten.

©Yahoo
Die Stanford-Doktoranden David Filo und Jerry Yang führten eine Liste ihrer Lieblings-Internetseiten. Als die Liste immer länger wurde mit Kategorien und Unterkategorien erkannten die beiden, dass sie vielleicht einen Dienst geschaffen haben, der für frühe Webnutzer nützlich sein könnte. Auch wenn der Dienst ursprünglich sachlich „Jerry und Davids Ratgeber für das World Wide Web“ hieß, entschieden sie sich schließlich für den Markennamen „Yahoo!“ – an den Freudenschrei angelehnt.
Apple
Nach Walter Isaacsons Steve Jobs Biographie, wählte die weltweit größte Elektronikfirma ihren Namen auf eine sehr gewöhnliche Art und Weise.

©Apple
Als Jobs und Wozniak über einen Namen für deren wachsendes Unternehmen grübelten, war Jobs kurz zuvor von einer nahen Apfelplantage zurückgekehrt. Deshalb schlug er spontan den Namen „Apple Computer“ vor. Der Begriff, erklärte er Isaacson, „klingt witzig, schwungvoll und nicht einschüchternd. Apple nahm dem Wort „Computer“ die Schärfe. Außerdem hat er uns im Telefonbuch vor Atari gebracht.“ Wieder einmal war die Positionierung im Telefonbuch wichtig.
Dieser Artikel stammt von unserer US-Schwesterpublikation TechHive.