Ob Ihr Rechner von eIner Malware, einer lästigen Werbe-Software oder einem hinterhältigen Spionage-Programm befallen ist, können Sie ohne spezialisierte Tools kaum feststellen. Oft merken Sie es erst, wenn es schon zu spät ist. Deshalb ist es ratsam, neben einem Virenscanner noch weitere Sicherheits-Tools auf Ihrem PC zu installieren, um Ihre Daten und die Privatsphäre zu schützen und mögliche Angreifer auszusperren.
Einen wirkungsvollen Virenschutz gibt es schon kostenlos
Avast Free Antivirus scannt Windows samt Anwendungen oder Teile davon, wobei auch externe Medien untersucht werden können. Außerdem lassen sich Archive in den gängigen Formaten prüfen. Zusätzlich steht ein residenter Virenschutz zur Verfügung, der im Hintergrund aktiv ist und nach Bedrohungen fahndet. Sein Schutzwirkungskreis umfasst auch den Mailverkehr, Downloads aus dem Internet und den Datenaustausch über Instant Messenger. Die Software zur Virenabwehr ist allerdings lediglich für Privatanwender bei nicht kommerzieller Nutzung kostenlos. Mit dem Virustotal Uploader lassen sich verdächtige Dateien zum Online-Sicherheitsdienst Virustotal hochladen, der die Datei mit über 40 Virenscannern prüft. Anwender können mit der neuen Programmversion bis zu fünf Dateien in einem Rutsch hochladen, die jeweils bis zu 20 MB groß sein dürfen. Außerdem können Benutzer nun vor dem Hochladen prüfen, ob diese Datei bereits von jemand anderem eingeschickt worden ist. Ferner kann man Dateien mit der Maus in das Programmfenster ziehen oder URLs eingeben.

Schnüffel-Software, Trojaner und Backdoors loswerden
Emsisoft Anti-Malware legt den Fokus auf die Trojanersuche. Das in der Basisversion kostenlose Tool identifiziert weit über vier Millionen Keylogger, Würmer, Backdoors, Spyware und gefährliche Bots. Auch klassische Viren werden bekämpft. Für 30 Tage ab Installation sind sämtliche Schutzfunktionen des Tools aktiviert. Nach Ablauf der Testphase wechselt Anti-Malware in einen eingeschränkten, kostenlosen Scanner-Modus, mit dem Sie Ihren Computer auf Malware scannen und gegebenenfalls erkannte Digitalschädlinge bereinigen. Dem Freeware-Modus fehlt allerdings der Hintergrundwächter zum Blocken neuer Infektionen.

Das in der Basisversion kostenlose Ad-Aware Free spürt anhand von Filtern die in vielen Programmen eingebauten Schnüffelroutinen auf und entfernt sie vom System. Es gibt allerdings Fälle, in denen eine Software ohne die eingebetteten Spyware- Komponenten nicht mehr fehlerfrei läuft – in diesem Fall müssen Sie die betreffende Software deshalb nochmals installieren.

Winpatrol wacht im Hintergrund über Ihr System. Die Software listet laufende Prozesse, Anwendungen und Cookies auf. Eine Online-Datenbank liefert detaillierte Hinweise zu den ermittelten Tasks, etwa zu welcher Software sie gehören. Sobald sich eine unbekannte Anwendung in einen kritischen Windows-Bereich einschleicht, identifiziert Winpatrol diese und warnt Sie. Das Tool kann den Eindringling auf Wunsch auch direkt entfernen. Außerdem verhindert die Software das Ausführen von Passwort-Spionen. Manche dubiosen Websites nutzen Sicherheitslücken im Internet-Browser aus, um Software ohne Zustimmung des Nutzers auf dem System zu installieren. Das Sicherheitsprogramm Hijack This ist auf solche Schädlinge spezialisiert. Die Software durchsucht Windows und präsentiert Ihnen eine Liste aller potenziellen Störenfriede.

Sie sollten diese Liste der gefundenen Objekte jedoch genau durchsehen und nur diejenigen zum Löschen markieren, die Sie wirklich nicht mehr benötigen. Die Schaltfläche „Analyze This“ im Analysefenster ermöglicht das Übertragen des erzeugten Reports an Trendsecure zur Analyse.

Eine Firewall überprüft den einund ausgehenden Datenverkehr
Die Comodo Firewa ll ist eine in der Basisversion kostenlose Desktop-Firewall für Windows, die sich detaillierter einstellen lässt als etwa Zonealarm Free . Beim Start einer Anwendung, die aufs Internet zugreifen will, fragt Sie die Software nach Ihrem Einverständnis. Für mehr als 10.000 populäre und laut Hersteller als sicher geltende Anwendungen werden die Zugriffsregeln automatisch erstellt. Im Applikationsmonitor können Sie für jede einmal genehmigte Anwendung im Detail festlegen, welche Ports sie im Rahmen der Internet-Kommunikation nutzen darf.

Die Firewall in Windows wird noch ein Stück weit besser, wenn Sie sie mit Windows 7 Firewall Control ergänzen. Nach der Installation meldet das Programm jede Anwendung, die Daten ins Internet senden will. Wenn Windows 7 Firewall Control eine Software erkennt, schlägt es sogleich eine Regel für den Zugriff aufs Internet vor, die Sie anwenden können. Unterstützt werden Windows Vista, 7 und 8 und Windows XP mit einer separaten Version. Der Hersteller bietet auch eine portable Version des Tools an.

Daten unwiederbringbar löschen und vernichten
Mit dem Programm Active Kill Disk Free Suite löschen Sie vertrauliche Daten auf internen und externen Festplatten, Disketten oder USB-Sticks. Es überschreibt die Inhalte entweder auf der Windows- oder auf der DOS-Ebene – beide Module sind enthalten. So sind Dateien auch nicht mit Spezialprogrammen wiederherstellbar. In der Gratis-Version von Active Kill Disk wird nur die Löschmethode „One Pass Zeros“ angeboten – das dürfte für die meisten Zwecke ausreichen. In der rund 40 Dollar teuren Professional-Version können Sie aus weiteren 16 Methoden wählen.

Xshredder ist auf das sichere Löschen von Dateien spezialisiert. Ferner kümmert es sich das Tool um die Rückstände oft genutzter Programme. Die Open-Source-Software nutzt anstelle eines einfachen Windows-Löschvorgangs ein nachhaltiges Überschreibmodul für Dateien nach Peter Gutmann. Die Bedienerführung wirkt nicht recht elegant, erfüllt allerdings ihren Zweck. Hier kann man genau festlegen, welche Inhalte bereinigt werden sollen. Dateien und Ordner lassen sich im Windows-Explorer auch per Rechtsklick löschen.

Für sicherheitsbewusste Anwender gehört das umfangreich ausgestattete Tool Eraser zur Pflichtausstattung, zumal es eine Zeitsteuerung besitzt. Damit können Sie Daten nachhaltig löschen lassen, wenn Sie selbst gerade nicht am Rechner arbeiten. Das ist vor allem bei den komplexen Löschverfahren sinnvoll, die je nach Datenmenge einige Zeit in Anspruch nehmen können. Maximale Auswahl hat haben Sie in dieser Freeware bei den Überschreibmethoden. Einige Hersteller bieten zu ihren SSD-Festplatten passende Dienstprogramme zum sicheren Löschen mit dem speziellen Löschkommando ATA Secure Erase an, um die SSD zurückzusetzen. Beispiele dafür sind die Intel Solid-State Drive Toolbox und Samsung SSD Magician. Dieser Weg über diese herstellerspezifischen Windows-Programme ist in jedem Fall der einfachste, da ATA Secure Erase hier über einen entsprechenden Menüpunkt aufgerufen wird. Allerdings gibt es nicht von jedem Hersteller passende Dienstprogramme, und auf fremden SSDs lassen sie sich auch nicht ausführen.

Passwörter offline speichern und sicher verbergen
Man kann es nicht oft genug sagen: Für mehrere Anwendungen oder Log-ins das gleiche Passwort zu verwenden ist ebenso riskant, wie sie offen auf dem PC abzulegen. Einen sicheren Umgang mit Codes auf einem USB-Stick ermöglicht Password Agent , das Ihre Kennwörter verschlüsselt speichert und nur nach Eingabe eines Master- Passworts zugänglich macht. Sie müssen sich also nur noch einen Code merken und können sicher sein, dass niemand an Ihre Daten kommt. Die Free-Version reicht für maximal 25 Einträge. Das freie Tool Keepass zur Kennwortarchivierung verwahrt alle vertraulichen Passwörter lokal gespeichert unter einem Dach auf, sodass sich der Nutzer nur noch ein einziges Master-Passwort als Zugang zur Datenbank merken muss.

Optional lässt sich die Datenbank auch durch eine Schlüsseldatei schützen. Thematisch gleiche Einträge werden in Gruppen zusammengefasst. Die Datenbank wird mit AES und Twofish verschlüsselt. Plug-ins erweitern den Funktionsumfang, etwa um den Import in Firefox gespeicherter Codes.

Daten verschlüsseln – und sie unsichtbar machen
Auch wenn Windows 7, 8 und 8.1 in der Ultimate- Variante eine Verschlüsselungslösung mitbringen, bleibt Truecrypt erste Wahl für alle, die ihr System oder Teile davon verschlüsseln wollen. Deshalb führen wir die freie Software hier nochmals explizit auf. Beim Verschlüsseln wird auf AES, Twofish und Serpent zurückgegriffen, die sich kombinieren lassen. Neben sichtbaren Containern kann man auch verborgene erstellen. Wenn Sie sicherheitsbedürftige Dateien auf einem freigegebenen Laufwerk im Netz speichern, bietet sich der Einsatz eines Verschlüsselungs- Tools an, das Ihre Daten mit einem Passwort schützt. Axcrypt erfüllt diese Aufgabe. Der Fokus liegt auf Einzeldateien. Bei der Installation integriert sich das Tool in das Kontextmenü des Windows- Explorers. Es eignet sich auch zum sicheren Austausch von Dateien per Mail, wenn Sender und Empfänger das Tool installiert haben.