Nicht in der Lage zu sein, Ihre Dateien auf einen USB-Stick oder ein Laufwerk zu übertragen, ist das Letzte, womit Sie sich beschäftigen wollen. Sie sind sich zu 100 Prozent sicher, dass der ‘Lock’-Schalter (meist durch ein Schloss-Symbol gekennzeichnet) in der richtigen Position steht?
Ist er nämlich auf ‘gesperrt’ gesetzt, können Sie das Speichermedium zwar nicht versehentlich formatieren – aber Sie können auch keine neuen Dateien auf die Speicherkarte oder den USB-Stick kopieren.
Sie können immer noch Dateien sehen, die bereits auf dem Laufwerk gespeichert sind, aber Sie können sie nicht löschen (manchmal scheinen sich die Daten löschen zu lassen, sind jedoch wieder da, wenn Sie das nächste Mal in den Ordner schauen).
Wir erklären Ihnen jetzt, wie Sie Ihren USB-Stick oder Ihre SD-Karte weiterverwenden können. Bevor Sie sich ans Werk machen, sollten Sie die Daten auf dem Stick sichern – für alle Fälle.
Manchmal kann das Speichermedium auch beschädigt oder mechanisch kaputt sein. Tricks und Software können es möglicherweise dann nicht mehr retten.
Regedit-Methode
Zuerst sollten Sie prüfen, ob eventuell ein Eintrag in der Windows-Registry die Schreibvorgänge auf den Stick verhindert. Drücken Sie die Tastenkombination Windows-R, tippen Sie im Ausführen-Fenster „regedit“ ein und bestätigen Sie die Eingabe mit Enter. Nun sollten Sie im Registrierungs-Editor sein. Hangeln Sie sich zum folgenden Schlüssel durch oder suchen Sie direkt über STRG-F:
HKEY_LOCAL_MACHINESystemCurrentControlSetControlStorageDevicePolicies
Wenn Sie StorageDevicePolicies nicht finden können, können Sie den Eintrag erstellen, indem Sie mit der rechten Maustaste in den weißen Bereich im Ordner ‘Control’ klicken und Neu -> Schlüssel wählen und den Namen StorageDevicePolicies eingeben.
Doppelklicken Sie nun auf den neuen Schlüssel (er wird als Ordner angezeigt) und klicken Sie erneut mit der rechten Maustaste in den weißen Bereich und wählen Sie „Neu -> DWORD“. Benennen Sie diesen „WriteProtect“ und setzen Sie seinen Wert auf „0“, klicken Sie auf OK, beenden Sie Regedit und starten Sie Ihren Computer neu.

Ist der Eintrag „WriteProtect“ vorhanden, sollten Sie überprüfen, ob der Wert auf der Zahl „0“ steht – dann ist der Schreibschutz inaktiv. Falls der Eintrag aber auf der Ziffer „1“ steht, ändern Sie ihn auf „0“. Nun können Sie den Editor schließen und alle Änderungen übernehmen, falls das System Sie fragt. Spätestens nach einem Neustart sollte sich der USB-Stick wieder beschreiben lassen.
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Diskpart-Methode
Schließen Sie Ihren USB-Stick oder die Speicherkarte an Ihren Computer an und öffnen Sie die Eingabeaufforderung, indem Sie im Startmenü nach cmd.exe oder ‘Eingabeaufforderung’ suchen.
Hinweis: Sie sollten die Eingabeaufforderung mit Administrator-Rechten ausführen. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf die Eingabeaufforderung im Startmenü und wählen Sie “Als Administrator ausführen” aus.
Geben Sie nun an der Eingabeaufforderung Folgendes ein und drücken Sie nach jedem Befehl die Eingabetaste:
diskpart list disk select disk x (x ist in diesem Fall das Laufwerk unseres USB-Sticks, prüfen Sie welchen Laufwerkbuchstaben Sie benötigen) attributes disk clear readonly clean create partition primary format fs=fat32 (Sie können falls gewollt auch NTFS wählen) exit

Das war’s.Ihr Laufwerk sollte nun wie gewohnt im Explorer funktionieren. Falls nicht, handelt es sich um einen schwerwiegenden Defekt des Sticks selbst: Manche USB-Sticks schalten sich auf schreibgeschützt, sobald erste Fehler im Flash-Speicher auftreten, um die darauf enthaltenen Dateien zu schützen. Wenden Sie sich an den Hersteller, sofern Sie auf den Stick noch einen Garantieanspruch haben.
Dieser Artikel ist teilweise eine Übersetzung eines Beitrags unserer britischen Kollegen von techadvisor.co.uk.