Virtuelle Systeme einrichten
1. Plattform installieren
Mit dem für Privatnutzer kostenlosen Virtualbox lassen sich leicht virtuelle PCs in Windows 8.1 aufsetzen. Sie laufen wahlweise im Fenster oder bildschirmfüllend und werden über die übersichtliche Steuerzentrale von Virtualbox kontrolliert. Damit können Sie etwa Linux-Systeme wie Ubuntu 13.10 oder Knoppix 7.2.0 innerhalb von Windows 8.1 ausführen. Installieren Sie Virtualbox . Klicken Sie im Willkommensfenster auf „Next“ und übernehmen Sie alle Einstellungen. Windows 8.1 benötigt während des Setups Ihre Zustimmung zur Installation der virtuellen Netzwerktreiber. Die Einrichtung der Software erfolgt in englischer Sprache. Beim ersten Programmstart sind die Dialoge dann in Deutsch. Beenden Sie das Setup mit einem Klick auf die Schaltfläche „Finish“. Installieren Sie anschließend das Virtualbox Extension Pack. Es enthält unter anderem verbesserte USB-Treiber.

2. Leeren PC anlegen
Nach dem Start von Virtualbox erstellen Sie einen neuen virtuellen PC. Im Hauptmenü der Software gehen Sie auf „Neu“. Geben Sie einen Namen für den neuen virtuellen Rechner ein. Dann wählen Sie weiter unten im Ausklappfeld das Betriebssystem aus, das Sie später einrichten wollen. Bestätigen Sie mit „Weiter“. Anschließend legen Sie fest, über wie viel Arbeitsspeicher der virtuelle Rechner verfügen soll. Tragen Sie nicht mehr als maximal den halben Wert des auf Ihrem PC verfügbaren Arbeitsspeichers ein. Die RAM-Größe des virtuellen PCs können Sie später leicht anpassen.

3. Festplatte einrichten
Wie bei Hyper-V benötigt der neue virtuelle PC eine Festplatte. Die Option „Festplatte erzeugen“ ist daher bereits voreingestellt. Lediglich einige wenige Live-CDs kommen ganz ohne virtuelle Festplatte aus. Klicken Sie auf „Weiter“, um den Datenträgerassistent zu starten. Markieren Sie „VDI (VirtualBox Disk Image)“ und im nächsten Fenster „Dynamisch wachsendes Medium“, und bestätigen Sie mit „Weiter“. Die Größe hängt vom Betriebssystem ab; Virtualbox gibt je nach Systemauswahl eine Standardgröße vor. Schieben Sie den Regler nach links oder rechts, um die Größe der Festplatte zu reduzieren oder zu erweitern. Alternativ tippen Sie den gewünschten Wert in das Feld rechts ein. Klicken Sie auf „Erzeugen“, um die Festplatte zu erstellen und den Datenträgerassistenten zu beenden. Das neue Laufwerk wird in den virtuellen PC automatisch als Boot-Festplatte eingebunden. Der Assistent wird geschlossen, der neue virtuelle Rechner ist damit angelegt. Sie sehen zum Abschluss eine Zusammenfassung der Hardware-Konfiguration des virtuellen Systems.
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4. Laufwerke anpassen
Bevor Sie im noch leeren virtuellen Rechner ein Betriebssystem installieren oder ein Live-System hochfahren, ist es empfehlenswert, die voreingestellte Hardware-Konfiguration durchzusehen. Markieren Sie dazu links in der Übersicht Ihren neuen virtuellen PC und klicken Sie rechts unter „Details“ auf den Eintrag „Massenspeicher“. Es öffnet sich ein Fenster. Hier verwalten Sie unter anderem die virtuellen Festplatten und die DVD/CD-Laufwerke. Soll das Betriebssystem von einer Live-DVD oder Live-DVD genutzt werden, wählen Sie in der Liste unter „Massenspeicher“ das CD-Symbol aus und geben im rechten Fensterbereich anstelle des Laufwerksbuchstabes Ihres echten DVD/CD-Laufwerks die gewünschte ISO-Datei an. Dazu klicken Sie erst auf das CD-Symbol rechts hinter „CD/DVD-Laufwerk“ und dann auf „Datei für virtuelles CD/DVD-Medium auswählen“. Wechseln Sie dann in das Verzeichnis mit der gewünschten ISO-Datei und wählen Sie sie mit einem Doppelklick auf den Dateinamen aus. Anschließend aktivieren Sie die Option „Live CD/DVD“ und klicken auf den Button „OK“.

5. Netzwerk konfigurieren
Einen virtuellen PC können Sie in Virtualbox unter dem Punkt „Netzwerk“ mit bis zu fünf virtuellen Netzwerkkarten ausstatten. Dabei stehen mehrere Netzwerkmodi zur Verfügung, voreingestellt ist „NAT“: In diesem Network-Address-Translation-Modus nutzt der virtuelle PC die IP-Adresse des Windows-8.1-Computers. Der Gast-PC hat über eine interne IP-Adresse Zugriff auf das Netzwerk und auf den Internet-Anschluss. Im Modus „Netzwerkbrücke“ greift der virtuelle Rechner direkt auf die Netzwerkkarte des Host-Computers zu und erhält die vom WLAN- oder DSL-Router zugewiesene IP-Adresse.

6. Betriebssystem installieren
Starten Sie den virtuellen PC mit einem Doppelklick in Virtualbox. Bei einer Live-CD/DVD fährt der PC nun hoch. Bei einem Betriebssystem, das installiert werden muss, wählen Sie im Fenster „Medium für Start auswählen“ das Laufwerk mit der Setup-DVD/CD oder die ISO-Datei aus und durchlaufen das Installations-Procedere des jeweiligen Betriebssystems. Es unterscheidet sich nicht von der gewohnten Vorgehensweise bei einem echten PC. Teilen Sie die virtuelle Festplatte bei Bedarf in mehrere Partitionen auf oder verwenden Sie eine große zusammenhängende Partition. Als Dateisystem empfiehlt sich bei Windows die Auswahl von NTFS. Das Kopieren der Systemdaten und die übrige Einrichtung etwa von Windows 7 dauert abhängig von der PC-Leistung ungefähr 40 Minuten. Wichtig: Der Mauszeiger ist meist im Fenster des virtuelles PCs gefangen. Mit der rechten Strg-Taste verlassen Sie es bei Bedarf.

7. Gasterweiterungen installieren
Damit ein unter Virtualbox installiertes Betriebssystem optimal mit der Virtualisierung zurechtkommt, gibt es optionale Add-ons: die Gasterweiterungen. Sie installieren im Gastsystem einen speziellen Grafik- sowie Maustreiber, stehen aber nicht für alle Betriebssystemvarianten zur Verfügung. Grafikauflösung und Reaktionszeit des virtuellen PCs verbessern sich damit. Zur Installation der Gasterweiterungen starten Sie den virtuellen PC und wählen im Fenster des virtuellen PCs „Geräte“ und „Gasterweiterungen installieren“. Es öffnet sich der Setup-Assistent. Folgen Sie den Anweisungen und schließen Sie die Einrichtung ab. Nach einem Neustart des Gast-Betriebssystems passen Sie noch die Bildschirmauflösung nach Ihren Wünschen an. Bei Windows klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf den Desktop und wählen Sie „Bildschirmauflösung“.
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Virtuelle PCs steuern

1. Dateitauschordner anlegen
Virtualbox bietet gemeinsame Ordner für den Datenaustausch zwischen Host- und Gast-Computer. Ist der virtuelle Rechner ausgeschaltet, klicken Sie in der Virtual-Box-Konsole im rechten Fensterbereich auf der Registerkarte „Details“ im unteren Bereich auf „Gemeinsame Ordner“. Läuft das Gastsystem bereits im virtuellen Rechner, klicken Sie im Menü „Geräte“ auf den Punkt „Gemeinsame Ordner“. Im folgenden Fenster klicken Sie ganz rechts auf das Plus-Symbol und fügen mithilfe des Auswahldialogs Verzeichnisse hinzu. Dazu klicken Sie im Auswahlfeld „Ordner-Pfad“ auf den Pfeil nach unten und dann auf „Ändern“, suchen das gewünschte Verzeichnis auf der lokalen Festplatte aus und klicken auf „OK“. Tippen Sie dann einen Namen für den gemeinsamen Ordner ein. Falls Sie für den gemeinsamen Ordner einen Schreibschutz einschalten möchten, setzen Sie ein Häkchen vor die Option „Nur lesbar“. Die Option „Automatisch einbinden“ sollten Sie aktivieren, damit der gemeinsame Ordner permanent zur Verfügung steht. Anderenfalls berücksichtigt Virtualbox die Ordnerzuweisung nur für eine Sitzung. Schließen Sie das Fenster und starten Sie die virtuelle Maschine. Bei einem virtuellen Windows-PCs öffnen Sie nun den Windows- Explorer und gehen im Explorer-Baum auf „Netzwerk“ und dann auf den Name des virtuellen PCs. Der freigegeben Ordner erscheint nun in der Explorer-Ansicht. Ein Doppelklick darauf öffnet ihn.

2. Nahtlosen Modus verwenden
Haben Sie die Virtualbox-Gasterweiterungen in einer virtuellen Maschine installiert, genügt ein Tastendruck, um den virtuellen Windows- oder Linux-PC fast komplett unsichtbar zu machen. Starten Sie den virtuellen Rechner in der Virtualbox-Konsole per Doppelklick und warten Sie, bis der Ladevorgang abgeschlossen ist. Wechseln Sie in den nahtlosen Modus, indem Sie die Maus über das Fenster des virtuellen PCs bewegen und die Taste Strg zusammen mit der Taste L drücken. Oder Sie klicken in der Menüleiste des Virtualbox-Fensters auf „Maschine“ und wählen „Nahtloser Modus“. Bestätigen Sie den Hinweis mit einem Klick auf „Einschalten“. Offene Fenster im Gast-PC erscheinen auf dem Windows-Desktop. Mit der Tastenkombination Strg und L schließen Sie den nahtlosen Modus.

3. Sicherungspunkt erstellen
Wenn Sie einen virtuellen PC mit einem Klick auf das Schließen-Icon rechts oben beenden, können Sie in einem Dialogfenster auswählen, ob Virtualbox die vollzogenen Änderungen innerhalb der virtuellen Maschine speichern und damit übernehmen oder verwerfen soll. Damit Sie später leicht einen früheren Systemzustand abrufen können, bietet Virtualbox Sicherungspunkte an. Bei einem Sicherungspunkt in Virtualbox handelt es sich um einen Wiederherstellungspunkt für das virtuelle System, zu dem Sie auf Wunsch jederzeit zurückkehren können. Im Hauptmenü von Virtualbox markieren Sie links den virtuellen PC, für den Sie einen Sicherungspunkt erstellen möchten. Klicken Sie dann im rechten Fensterbereich auf die Registerkarte „Sicherungspunkte“. In der Symbolleiste am oberen Rand drücken Sie das Kamerasymbol. Geben Sie im folgenden Fenster einen Namen für den Sicherungspunkt ein. Bestätigen Sie mit „OK“.

4. Änderungen widerrufen
Möchten Sie Änderungen widerrufen, kehren Sie einfach zum letzten oder einem früheren gespeicherten Sicherungspunkt zurück. Klicken Sie dazu im Hauptmenü von Virtualbox ganz rechts auf auf die Registerkarte „Sicherungspunkte“. Wählen Sie dann den gewünschten Sicherungseintrag mit einem Klick aus. Schließlich Starten Sie den Rücksetzungsvorgang mit einem Klick auf das Icon „Sicherungspunkt wiederherstellen“.