Infotainmentsysteme für den Opel Astra Opel bietet für den Astra zwei Systeme mit Touchscreen und App-Schnittstelle an: Navi 900 IntelliLink und Radio R 4.0 IntelliLink.
Das Navi 900 IntelliLink ist das leistungsfähigere der beiden Systeme: Es besitzt einen 8-Zoll-Touchscreen (beim Radio R 4.0 nur 7 Zoll Bildschirmdiagonale) und lässt sich auch per Sprachsteuerung bedienen. Opel bietet zudem nur für das Navi 900 noch ein optionales CD-Laufwerk im Handschuhfach an. Opel entscheidet sich also für den gleichen etwas schwer erreichbaren Verbauungsort wie beispielsweise die Volkswagengruppe.

Testbasis
Wir haben das Navi 900 IntelliLink als Top-Ausbaustufe des Infotainmentsystems der Rüsselsheimer im Astra Sports-Tourer Innovation 1.6 BiTurbo (Diesel) getestet. Preise Radio R 4.0 IntelliLink kostet für sich allein 350 Euro. Radio R 4.0 IntelliLink ist aber in den Ausstattungslinien Edition, Active, Dynamic und Innovation bereits enthalten.
Galerie: Alle Auto-Tests der PC-WELT auf einen Blick Das leistungsstärkere Navi 900 IntelliLink ist serienmäßig und ohne Aufpreis in keiner Ausstattungslinie enthalten. Navi 900 IntelliLink kostet allein 1040 Euro. Wer zu Navi 900 IntelliLink greifen möchte, kann es aber auch im Rahmen des Business-Upgrades Navigation Plus für 1090 Euro kaufen. Darin sind auch noch das Sichtpaket und die Frontkamera sowie das Lichtpaket enthalten.

R 4.0 IntelliLink oder Navi 900 IntelliLink sind Voraussetzung für OnStar. OnStar kostet noch einmal extra, und zwar 490 Euro, ist aber in den Ausstattungslinien Active, Innovation und Dynamic serienmäßig enthalten. Für die Ausstattungsvariante Edition bietet Opel außerdem noch das OnStar-Paket für 950 Euro an: OnStar, Navi 900 IntelliLink und Lichtpaket. Für den WLAN-Hotspot von OnStar müssen Sie für die im Astra fest verbaute SIM-Karte zusätzlich ein Datenpaket erwerben. Details finden Sie unter www.opel.de/onstar . Der CD-Player kostet weitere 150 Euro Aufpreis und ist nur in Verbindung mit Navi 900 IntelliLink erhältlich. Für DAB+ verlangt Opel noch einmal 100 Euro zusätzlich. Zwei USB-Schnittstellen hinten (nur Ladefunktion) kosten weitere 40 Euro und sind zudem nicht für die Ausstattungen Selection und Edition erhältlich. Der Preis für Navi 900 IntelliLink mit DAB und CD-Player ist für die Kompaktklasse vielleicht ein klein wenig zu hoch, vor allem im Vergleich mit den günstigeren Systemen MZD Connect von Mazda und dem Media System Plus von Seat. Andererseits ist das Navi 900 IntelliLink deutlich preiswerter als zum Beispiel das Radio Composition Media im VW Polo. Touchscreen und Bedienung Der Hauptbildschirm in der Mitte des Armaturenbretts misst 8 Zoll. Das ist die typische Bildschirm-Größe in dieser Fahrzeugklasse, größere Farb-Touchscreens findet man nur in höherpreisigen Fahrzeugen wie von Audi oder BMW oder Daimler.

Sie bedienen IntelliLink über den Touchscreen sowie über die physische Button-Leiste unterhalb des Touchscreens. Letztere bietet Schnellzugriff für Radio und Media sowie eine Zurück-Taste und eine Home-Taste für den Startbildschirm. Außerdem spulen Sie damit vor und zurück, regeln die Lautstärke und schalten das System ein und aus. Mit einem Dreh-Drückknopf navigieren Sie durch das Menü.

Ferner stehen Lenkradtasten zur Verfügung. Über diese regeln Sie zum Beispiel die Senderwahl des Radios, die Titelwahl beim Audio-Streaming oder die Lautstärke. Auch Anrufe nehmen Sie damit entgegen.

Der Bildschirm zeigt die Menüs für Audio, Telefon, Projektion (Carplay/Android Auto), Navigation, Einstellungen, SMS, Verkehr und OnStar. Sie können aber auch noch auf weitere Bildschirme nach links und rechts wischen. Die Icons lassen sich nach Belieben verschieben und anders anordnen. Am oberen Bildschirmrand blendet IntelliLink Schnellzugriff-Icons für Musik, Telefon und Navigation ein.

Driver Information Center Zusätzlich ist ein kleiner 4,2-Zoll-Bildschirm namens Driver Information Center vor dem Fahrer im Cockpit verbaut. Das Driver Information Center ist ohne Touchscreen, der Fahrer bedient es über die rechts im Lenkrad angebrachten Lenkradtasten. Das Info-Display gibt typische Bordcomputerdaten wie Kraftstoffverbrauch, Reichweite, zurückgelegte Kilometer oder den Status der Fahrerassistenzsysteme wieder. Außerdem zeigt das Driver Information Center den gerade gespielten Musiktitel, den aktuellen Radiosender oder die gewählte Telefonnummer an.

Außerdem zeigt das Driver Information Center Geschwindigkeitsbegrenzungen an, die die Verkehrszeichenerkennung mit Hilfe der hinter der Windschutzscheibe verbauten Kamera identifiziert. Dabei werden die Bordcomputerangaben und Navigationsanweisungen immer für einige Sekunden lang überblendet, sofern der Fahrer nicht auf die Lenkradtaste „OK“ drückt. Das empfanden wir im Test als etwas nervig.
Tipp: Alle Auto-Test-Videos der PC-WELT Ein praktisches Head-Up-Display, das relevante Informationen an die Windschutzscheibe (wie bei BMW, Audi und Daimler) beziehungsweise auf einen aus dem Armaturenbrett ausfahrbaren Bildschirm projiziert, gibt es im Opel dagegen nicht. Hier sind die direkten Konkurrenten Volkswagen und Mazda bereits einen Schritt weiter. Sprachsteuerung: Solide Wie fast alle Automobil-Hersteller baut auch Opel eine Sprachbedienung ein. Sie reagiert etwas langsam und wiederholt relativ viel Text, reagiert aber zuverlässig und erkennt unsere Sprachbefehle gut. Sie können damit Anrufe tätigen, Navigationsziele eingeben oder den gewünschten Radiosender einstellen.

Sie können den Detailgrad der Fragen und Ansagen aber einstellen und somit die Sprachsteuerung etwas flotter machen.

Telefonie: Praktische Freisprecheinrichtung Sobald das Smartphone gekoppelt ist, kann man darüber telefonieren und bei Android-Smartphones auch SMS verschicken. Opel stellt fertige Text-Bausteine für das schnelle Verschicken von Nachrichten bereit. Das kennen wir auch schon von anderen Automobil-Herstellern. Nur unterstützt das iPhone nicht das dafür erforderliche Bluetooth-Protokoll Bluetooth Messages Access Profile (BT MAP). Eine bekannte Schwachstelle des iPhones.

Die auf dem Smartphone vorhandenen Kontakte lassen sich anrufen, außerdem kann man auch Nummern eingeben, entweder über das Tastaturfeld per Fingerdruck oder per Sprachsteuerung. Letzteres ist während der Fahrt ganz klar die empfehlenswertere Variante, weil sie den Fahrer weniger ablenkt. Die Koppelung zwischen Smartphone und Infotainmentsystem klappte per Bluetooth auf Anhieb. Mit den Telefonaten gab es ebenfalls keine Probleme, die Sprachqualität war okay. Navigation: Ohne Echtzeit-Verkehrsinformationen Die Kartendarstellung ist schlicht, erfüllt aber ihren Zweck. Die Navigation routet genau, bietet die üblichen Features wie Abbiege-Assistenten und auch 3D-Modelle von Sehenswürdigkeiten. Diese helfen dem Fahrer bei der raschen Orientierung. Eine Google-Earth-Ansicht beziehungsweise eine Satellitenansicht gibt es aber nicht. Eine POI-Suche ist vorhanden, allerdings keine Websuche. Letztere ist erfahrungsgemäß deutlich leistungsfähiger.

Das Umschalten zwischen Tag- und Nachtansicht erfolgte zuverlässig. Zusätzlich zum Hauptbildschirm liefert das Driver Information Center Abbiege-Hinweise direkt ins Sichtfeld vor dem Fahrer.

Hauptmanko der Navigation sind die ungenauen Verkehrslagedaten. Für das Navi 900 IntelliLink stehen keine Echtzeit-Verkehrslagedaten von TomTom, Here oder Inrix zur Verfügung, sondern nur die relativ ungenauen TMC-Daten. Somit zeigt Ihnen IntelliLink zwar die Staulage an, allerdings auf relativ vager Basis. Es gibt allerdings eine Alternative: Wenn Sie Apple Carplay oder Android Auto verwenden, dann stehen Ihnen die exakten Verkehrslagedaten von TomTom für Carplay beziehungsweise von Google für Android Auto zur Verfügung. Carplay und Android Auto finden Sie in IntelliLink unter dem Menüpunkt Projektion. Mehr dazu weiter unten. Radio: Alles Wesentliche an Bord Dank DAB+ (aufpreispflichtig), FM und AM lässt das Radio keine Wünsche übrig. Die Lieblingssender lassen sich schnell und einfach auf leicht erreichbare Favoritentasten auf dem Touchscreen legen. Die Sendersuche mit Hilfe der Sprachsteuerung klappt solide.

Man kann den DAB+-Empfang so konfigurieren, dass die entsprechende UKW-Frequenz einspringt, wenn das DAB-Signal abbricht. Media: Musik vom Smartphone und CD-Player Den CD-Player im Handschuhfach haben wir bereits erwähnt. Lobenswert, dass Opel das optische Laufwerk immer noch anbietet. In unserem Testwagen war jedoch kein CD-Player verbaut, er ist ein aufpreispflichtiges Zubehör.

Daneben gibt es aber auch das gewohnte Audio-Streaming via Bluetooth vom Smartphone sowie Musik und Videos vom USB-Stick. Mit dem Bluetooth-Streaming gab es keine Probleme, das Starten und Abspielen der Lieder funktionierte schnell und reibungslos, ebenso das Vor- und Zurückspulen. OnStar: Der Opel ist immer verbunden OnStar ist ein anmeldepflichtiger Telematikservice für verschiedene Dienstleistungen. OnStar bietet SOS- und Servicetaste (die rechts oberhalb des Fahrers am Fahrzeughimmel angebracht sind) und per App diverse Fernzugriffsfunktionen. Über die Service-Funktion können Sie beispielsweise einen Opel-OnStar-Mitarbeiter anrufen und darum bitten, dass er ein Navigationsziel für Sie recherchiert und dann direkt an Ihr eingebautes Navi sendet.

Außerdem können Sie über OnStar einen WLAN-LTE-Hotspot aufbauen. Letzterer funktionierte im Test einwandfrei, wir konnten unser Smartphone sofort damit verbinden und über den Hotspot des Opels im Internet surfen.
OnStar: Hacker startet Auto per Fernzugriff Die Fernzugriffsdienste umfassen zum Beispiel die Fahrzeugortung, das Aktivieren von Hupe und Beleuchtung oder einen Diebstahl-Notfallservice. Allerdings standen für unser Testfahrzeug nur die Parkposition und die Pannenhilfe in der Opel-App zur Verfügung. Internet-Schnittstellen In Navi 900 IntelliLink stehen nur wenige Internetdienste zur Verfügung: Neben den Apps Glympse und Wetter gibt es die Hotspot-Funktion von OnStar und die Fernzugriffsfunktionen der Smartphone-App. Vor allem aber sind Carplay und Android Auto hier zu erwähnen. Es gibt aber weder eine Google-Suche, noch Echtzeit-Verkehrsinformationen, noch Google Earth. Und auch kein Webradio.

Apps Glympse (Standortübertragung in Echtzeit) und ein Wetterdienst sind vorinstalliert. Beide Apps machen, was sie sollen. Opel bietet auch noch einen Store zum Herunterladen von weiteren Apps an. Darin fanden wir aber keine einzige weitere App außer den beiden genannten.

Projektion: Carplay und Android Auto Navi 900 IntelliLink bietet unter dem Menüpunkt Projektion die Smartphone-Schnittstellen Carplay für das iPhone und Android Auto für Android-Smartphones. Auf die Integration von Mirrorlink verzichtet Opel wie auch viele andere Automobil-Hersteller völlig zu Recht. Carplay Wie bei allen Automobil-Herstellern mit Ausnahme von BMW erfolgt die Verbindung zwischen iPhone und Infotainmentsystem über das Lightningkabel. Wireless Carplay steht also anders als in vielen BMW-Modellen nicht zur Verfügung.

Ansonsten gibt es zu Carplay im Opel Astra nicht viel zu sagen: Das System funktioniert so, wie es soll und wie wir es gewohnt sind. Die großen Icons für die Carplay-Apps kann der Fahrer relativ zuverlässig mit dem Finger treffen. Und natürlich steht auch Siri zur Verfügung.

Gut hat Opel die Lenkradtasten in die Bedienung von Carplay integriert. So startet ein längerer Druck auf die Lenkradtaste für die Sprachsteuerung Siri, ein kurzer Druck dagegen die Sprachsteuerung von Opel. Diese Unterscheidung entspricht auch der Lösung konkurrierender Automobil-Hersteller. Außerdem kann der Fahrer über die Lenkradtasten Lieder vor- und zurückspulen sowie den Ton lauter und leiser stellen. Ebenso unproblematisch verrichten die „leiser“- und „lauter“-Tasten und die Vor- und Zurückspulen-Tasten unterhalb des Bildschirms bei Carplay ihre Arbeit.
Ausführlich: Apple Carplay im Test – Funktionen, Apps, Anbieter, Wireless Carplay
Android Auto Googles Android-Smartphone-Schnittstelle Android Auto funktioniert im Opel genauso wie in den anderen von uns getesteten Fahrzeugen.
Ausführlich : Android Auto im Test – Funktionen, Apps, Anbieter

Fazit zu Navi 900 IntelliLink im Opel Astra Navi 900 IntelliLink für den Opel Astra ist ein solides Infotainmentsystem ohne Schnickschnack zu einem gerade noch vertretbaren Preis. Damit dürfte es genau das bieten, was Opel-Fahrer in einem Astra erwarten. Wir vermissen jedoch schmerzhaft Echtzeit-Verkehrsinformationen. Zudem fehlt ein Head-Up-Display, wie es die Konkurrenten VW und Mazda bereits anbieten. Ebenso wäre die Integration von Webradio spannend, damit Kunden eine Alternative zum aufpreispflichtigen DAB+ haben.
Ende des Tests von Navi 900 IntelliLink im Opel Astra im Januar 2017.
Der nun folgende Test stellt das Infotainmentsystem Touch R700/Navi 900 IntelliLink vor, wie es Opel im Winter 2013/2014 verkauft hat.

Opel Touch R700/Navi 900 IntelliLink im Test
Vor längerer Zeit haben wir das Opel IntelliLink-Infotainmentsystem im Opel Adam getestet. Es beeindruckte durch sein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Bestimmte Funktionen wie die Sprachsteuerung und die Navigation waren jedoch mit Einschränkungen verbunden: Die Sprachsteuerung gab es nur in Verbindung mit Siri und dem iPhone, und dann auch nur für einige Funktionen des Smartphones. Das restliche Infotainmentsystem dagegen ließ sich nicht per Sprachbefehl steuern. Die Navigation wiederum war nicht in das Infotainmentsystem integriert, sondern wurde von einer kostenpflichtigen App übernommen, die auf dem Smartphone installiert werden musste und dann den Bildschirm und die Lautsprecher von IntelliLink zur Ausgabe verwendete.
IntelliLink im Insignia Mit dem im Herbst vorgestellten neuen Insignia stellte Opel auf der IAA 2013 aber ein deutlich verändertes IntelliLink vor. Das Opel Touch R700/Navi 900 IntelliLink in der großen Kombi-Limousine Insignia besitzt im Unterschied zum IntelliLink im Kleinwagen Adam eine umfangreiche Sprachsteuerung, die unabhängig von Apple Siri arbeitet, und kann mit einer voll integrierten Navigationsfunktion aufwarten. Zudem geizt Opel nicht mit Bildschirmen und unterschiedlichen Eingabemöglichkeiten. Doch dafür fehlen derzeit jegliche Internetfunktionen und es gibt auch keine Apps.
Opel IntelliLink bekommt Touchpad und Sprachsteuerung Funktions-Überblick Opel Touch R700/Navi 900 IntelliLink im Insignia bietet somit derzeit drei Funktionsbereiche: Radio/CD/Audio-Streaming, Navigation und Telefon-Freisprecheinrichtung. Und zu diesen drei Aufgabenbereichen passend eine übergreifende Sprachsteuerung.



































































Testbasis und Preis Dieses IntelliLink haben wir getestet. Unser Testwagen war ein Opel Insignia Cross Country Tourer 2.0 CDTi 4×4. Bei dem Country Tourer handelt es sich um einen etwas höhergelegten Allradler. Das von uns getestete Infotainmentsystem hört auf den Namen Navi 900 IntelliLink. Opel verlangt dafür 1200 Euro Aufpreis. Weitere 235 Euro kostet das 8-Zoll-Driver-Information-Center im Cockpit (serienmäßig ist ein 4,2 Zoll-Bildschirm für das Driver Information Center verbaut). Ein Bose Sound-System gibt es für 580 Euro Aufpreis mit neun Lautsprechern, zwei Subwoofern, vier Breitband-Lautsprechern, Hochtönern und digitalem Sound Prozessor. Preisliche Einordnung Preislich liegt das IntelliLink-System in etwa auf der Höhe von entsprechenden Systemen wie dem Uconnect 8.4AN im Jeep Grand Cherokee. Es ist deutlich preiswerter als die Infotainmentsysteme im Mini, Audi, BMW, Mercedes-Benz und im Lexus, kostet aber wiederum mehr als die Infotainmentsysteme von Toyota, Renault und Dacia. Dabei muss man aber die unterschiedlichen Funktionsumfänge berücksichtigen: So besitzt IntelliLink mit 8 Zoll ein etwas größeres Display als die meisten anderen Infotainmentsysteme. Diese wiederum, vor allem die Systeme der deutschen Premium-Hersteller, bieten mehr Möglichkeiten wie Google Lokale Suche, Tankstellen- und Parkplatzrecherche und Webradio sowie teilweise auch Google Earth und Street View im Auto. Alle Auto-Tests der PC-WELT auf einen Blick Wer sich das Geld sparen will und mit der Standardausstattung im Insignia Country Tourer zufrieden ist, bekommt stattdessen ein 4,2-Zoll-Farbdisplay ohne Touchscreen und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung, aber ohne Navigationsfunktion und ohne Sprachsteuerung. Die Hardware von Opel IntelliLink im Insignia

8-Zoll-Touchscreen-Display Hauptausgabe-Element ist der 8-Zoll-Bildschirm in der Mitte des Armaturenbretts. Dieses „zentrale Display“ (O-Ton Opel) dient als Touchscreen auch zur Eingabe. Man kann darauf nicht nur Menüpunkte auswählen und Adressen sowie Telefonnummern eintippen, sondern auch „wischen“. Die Anordnung der Icons kann der Benutzer variieren. Standardmäßig gibt es Icons für die Menüpunkte Audio (für Radio und Medien), Telefon, Navigation und Einstellungen. Für Ihre wichtigsten Funktionen können Sie zudem Favoriten anlegen, die über den unteren Bildschirmrand erreichbar sind. Hier kann man Navigationsziele, Telefonnummer und Unterhaltungsmedien speichern. So kann man beispielsweise den meistgehörten Radiosender im Display direkt neben der wichtigsten Telefonnummer platzieren. Die Schaltflächen des Touchscreens sind groß genug, damit sie der Fahrer relativ leicht treffen kann. Auch die Reaktionszeiten des Touchscreens sind in Ordnung.

Driver Information Center im Cockpit Zusätzlich zum 8-Zoll-Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts ist ein weiterer Bildschirm (ohne Touch-Funktion) mit dem sogenannten Driver Information Center im Cockpit verbaut. Es befindet sich innerhalb der Tacho-Anzeige. Der Fahrer behält so die wichtigsten Informationen immer im Blickfeld. Hier sieht er sofort, ob und welches Smartphone mit IntelliLink verbunden ist, welchen Radiosender er gerade hört und wann er wohin abbiegen muss, weil auch die Abbiege-Anweisungen des Navigationsgerätes sowie dessen Karte auf dem Cockpit-Bildschirm eingeblendet werden. Daten aus dem Bordcomputer werden hier ebenfalls angezeigt, also beispielsweise der Durchschnittsverbrauch. Über ein kleines Auswahlmenü links neben dem Tacho können Sie festlegen, welche Informationen aus dem Driver Information Center im Cockpit angezeigt werden sollen. Die Bedienung erfolgt über Lenkradtasten. Gratis-PC-WELT-Newsletter Auto & Technik abonnieren Bedienung Die Bedienung von Opel IntelliLink im Insignia erfolgt auf fünf Wegen: über den 8-Zoll-Touchscreen, über die unter dem Bildschirm angebrachten klassischen Bedienelemente, über Lenkradtasten und per Sprachsteuerung sowie über ein Touchpad mit haptischem Feedback, verbaut auf der Mittelkonsole nahe des Fahrers.

Touchpad auf der Mittelkonsole Mit dem Touchpad kann der Fahrer Großbuchstaben und Ziffern per Fingerwisch eingeben. Wenn das System eine Eingabe nicht sicher erkennt, blendet es mehrere Optionen zur Auswahl ein. In den meisten Fällen klappte die Erkennung aber. Man kann mit dem Touchpad zudem den Cursor auf dem Touchscreen steuern. Dieses Touchpad kann also mehr als die Touchpads von Audi Connect auf dem MMI Touch und von BMW Connected Drive (in der neuen Ausführung ab Sommer 2013). Mercedes-Benz bringt in der neuen C-Klasse ebenfalls ein solches auf der Mittelkonsole nahe am Fahrer angebrachtes Touchpad. Allerdings soll man bei Mercedes-Benz im Unterschied zu Audi und BMW nicht nur einzelne Zeichen aufwischen können, sondern mehr Eingabemöglichkeiten haben.

Mit dem Touchpad lässt sich der Cursor über den gesamten Bildschirm hinweg bedienen. Der Cursor springt nur Menüpunkte an, die auch tatsächlich zur Verfügung stehen. Und man blättert damit in Listen. Will man einen Punkt auswählen, drückt man auf das Touchpad. Das Touchpad gibt zudem ein deutliches haptisches Feedback. Zusätzlich zu den Wischbewegungen gibt es aber auch einige Gesten. Ein Beispiel: Wenn Sie im Audio-Bildschirm mit zwei Fingern nach oben oder unten fahren, wechseln Sie den Radiosender. Außerdem lässt sich die Landkarte des Navisystems zoomen, indem man wie bei einem Smartphone Finger und Daumen zusammen- oder auseinanderzieht. Neben dem eigentlichen Touchpad hat Opel noch Tasten zum Einschalten der Zeichenerkennung und eine Zurück-Taste angebracht. Dreh- und Drückknöpfe Mit den Bedienelementen unterhalb des Touchscreens reguliert man die Lautstärke und schaltet das ganze System auch ein und aus. Für Radio, Media (also CD und Audio-Streaming vom Smartphone sowie USB-Stick), Vor- und Zurückspulen, Startmenü und Zurück gibt es hier Schnellzugriffstasten. Wer weder das Touchpad auf der Mittelkonsole noch den eigentlichen Touchscreen verwenden möchte, kann hier auch mit einem Drehregler durch das Menü navigieren.

Lenkradtasten Über die ebenfalls vorhandenen Lenkradtasten kann man beispielsweise die Radiosender wechseln und die Lautstärke regulieren und durch das Menü von IntelliLink navigieren. Außerdem startet man mit den links am Lenkrad angebrachten Lenkradtasten die Sprachsteuerung und nimmt Anrufe entgegen. Und man beendet mit einer Lenkradtaste auch wieder die Anrufe.

Anschlüsse In der Mittelkonsole sind Anschlüsse für USB und AUX angebracht. Hier kann man also beispielsweise einen USB-Stick einstöpseln und von diesem Videos und Lieder abspielen. Für die Stromversorgung des angeschlossenen Smartphones sorgt der Zigarettenanzünder vor dem Schalthebel in der Mittelkonsole. Sieben Lautsprecher sorgen für die Soundausgabe. Die Bluetooth-Koppelung zwischen unserem Nexus 4 und IntelliLink funktionierte problemlos. Selbst ein schon deutlich in die Jahre gekommenes HTC Desire ließ sich auf Anhieb mit IntelliLink verbinden. Navigation Das Navi 900 Europa Touch erfüllte im Test seine Aufgabe zuverlässig ohne Schnickschnack. Die Zieleingabe per Sprachbefehl ist sehr einfach, nennen Sie einfach in einem Satz „Ort, Straße“ und eventuell noch die „Hausnummer“. Die Sprachsteuerung erkannte unsere Adresseingaben immer zuverlässig. Neben der Spracheingabe kann man Ziele aber auch über den Touchscreen eingeben. Bereits einmal angesteuerte Ziele lassen sich aus einer Listenansicht erneut aufrufen. Eine POI-Suche bietet die Navigation ebenfalls. Die Karte können Sie per Fingerdruck auf dem Touchscreen verschieben. Zum aktuellen Standort lassen sich Daten wie Längen- und Breitengrad oder die nächstgelegene Adresse anzeigen. Die Kartendarstellung ist relativ einfach gehalten. Peppige und nützliche Features wie eine Google-Earth-Ansicht mit Panoramio-Fotos und Street View fehlen bei IntelliLink völlig. Alle von klassischen Navigationsgeräten bekannten Einstellmöglichkeiten gibt es jedoch, also beispielsweise 2D- und 3D-Ansicht, Tag- und Nachtumschaltung sowie natürlich einen Abbiege-/Spur-Assistenten für die Autobahn. Über zwei Buttons auf dem Touchscreen kann man in die Karte ein- und auszoomen.

Etwas verwirrend ist jedoch die Darstellung beim Abbiege-Assistenten: Sobald man sich einer Abfahrt auf der Autobahn nähert, sieht der Fahrer auf dem Bildschirm gleichzeitig die Gesamtansicht, den Abbiege-Assistenten und rechts davon zusätzlich in einem kleinen Fenster den Hinweis auf die nächste Abbiegung. Das ist etwas viel und erfordert vom Fahrer während der Fahrt zu viel Aufmerksamkeit Richtung Bildschirm. Wie bereits erwähnt werden die Abbiege-Anweisungen zusätzlich im Cockpit-Bildschirm, dem Driver Information Center, angezeigt. Das gefällt uns gut und verringert das Ablenkungspotenzial für den Fahrer. Die Verkehrslageinformationen werden nicht sofort und automatisch auf der Karte angezeigt, sondern man muss den dafür zuständigen Menüpunkt auswählen. Die Verkehrslageinformationen stellt IntelliLink übersichtlich dar, als Text mit Detailangaben und als Symbol auf dem Kartenausschnitt. Allerdings verwendet Opel nur die vergleichsweise einfachen und nicht ganz so exakten TMC-Daten und keine schnelleren und genaueren Verkehrslagedaten wie TomTom HD Traffic, Inrix und Konsorten. Das mitgelieferte Kartenmaterial soll die Straßen für über 30 europäische Länder abdecken. Sprachsteuerung
Per Sprachbefehl lassen sich Telefon, Radio, CD und Navigation bedienen. Dazu drücken Sie die Taste links am Lenkrad und sprechen nach dem Signalton Ihren Sprachbefehl aus. Die jeweils aktuell zur Verfügung stehenden Befehle zeigt Ihnen das Instrumenten-Display an. Die Befehle sind intuitiv, zum Beispiel „Meier anrufen“ oder „Navigation“ und dann „München, Lyonel-Feininger-Straße“. Die Sprachsteuerung funktioniert grundsätzlich gut und lässt sich ohne Anlernen bedienen. Vor allem bei der Navigation, bei der Radio-Senderwahl gab es aber mitunter Missverständnisse. Telefonie und Freisprecheinrichtung
Um eine Telefonnummer einzugeben, ist die Sprachsteuerung wie immer der sicherste Weg. Gegen die alternative Eingabe per Touchscreen und Ziffernblock lässt sich bei stehendem Fahrzeug aber auch nichts sagen, weil die Eingabefelder großzügig dimensioniert sind.

Telefonnummern lassen sich aus dem Telefonbuch des Smartphones anrufen. Ein Anrufverzeichnis steht ebenfalls zur Verfügung. Die Koppelung mit unseren beiden Testgeräten klappte einwandfrei, insofern gibt es an der Telefonie-Funktion nichts zu mäkeln. Musik und Radio AM, FM und DAB stehen für Radio zur Auswahl. Das Radio blendet auf dem Bildschirm Zusatzinformationen zur gerade laufenden Sendung ein. Über das Radio empfängt IntelliLink auch die Verkehrslageinformationen. Der aktuell gewählte Radiosender wird zusätzlich im Driver Information Center angezeigt. Musik und Hörbücher von CD lassen sich einwandfrei abspielen. Ebenso problemlos spielte IntelliLink Musik und Videos von USB-Sticks ab. Der eingesteckte USB-Stick wurde sofort erkannt, die kompatiblen Lieder und Videos zur Auswahl angezeigt. Alternativ kann man auch Musik von AUX-Geräten hören.

Das Musik-Streaming vom Smartphone via Bluetooth funktionierte ebenfalls reibungslos, allerdings ohne Titeldarstellung auf dem Bildschirm. Per Sprachsteuerung kann man auch nach Musiktiteln und Radiosendern suchen. Apps Opel will für das IntelliLink-System im Insignia auch Apps zur Verfügung stellen. Diese standen zum Zeitpunkt unseres Testes im Dezember 2013 aber noch nicht zum Download bereit. Wie Michael Blumenstein von der Produkt- und Lifecycle-Kommunikation von Opel auf unsere Nachfrage erklärte, sollen die Apps für den Insignia im Laufe des ersten Quartals 2014 erhältlich sein. Auf der Fahr-Präsentation des Insignia Ende 2013 hatte Opel eine Betaversion für die Veranstaltung auf die Fahrzeuge geladen, um die Funktionalität der Apps zu demonstrieren. Somit bietet Opel IntelliLink im Insignia derzeit(!) keinerlei Internet- und App-Funktionalität.

Fazit zu IntelliLink im Opel Insignia
Opel IntelliLink im Insignia ist ein solides System, das sich auf die Kernaufgaben eines modernen Infotainmentsystems konzentriert. Die Navigation erledigt bei IntelliLink zuverlässig ihre Arbeit, könnte aber etwas exaktere Verkehrslageinformationen als nur TMC bieten. Die Sprachsteuerung ist okay, ebenso reibungslos funktioniert die Freisprecheinrichtung.
Gut gefallen hat uns das zusätzliche Display im Cockpit, das dem Fahrer die Übersicht erleichtert und die Ablenkungsgefahr reduziert. Fortschrittlich ist das Touchpad auf der Mittelkonsole. Opel IntelliLink fehlt aber der Pep und eine gewisse Pfiffigkeit, beispielsweise die Möglichkeit, sich per Street View bereits während der Fahrt einen Eindruck vom Zielobjekt zu verschaffen. Das ist keineswegs ein sinnloses Gimmick, sondern erleichtert die schnelle Orientierung in einer fremden Stadt deutlich. Das Fehlen diverser Online-Suchdienste dagegen kann man mit der POI-Suche (beispielsweise nach Tankstellen oder Parkplätzen) im Navigationsmenü bis zu einem gewissen Grad kompensieren. Das Webradio dürfte besonders jüngeren Fahrern, die dieses Feature von Smartphone oder Tablet her gewohnt sind, fehlen. Wer zu 100 Prozent nutzwert-orientiert ist und ohnehin keinen Wert auf Internetanbindung, Google Lokale Suche, Street View und andere Online-Dienste legt, der dürfte mit IntelliLink zufrieden sein.