Am 8. April ist offiziell Schluss mit Microsofts Unterstützung für das schon über 12 Jahre alte Windows XP. Der Windows-Hersteller liefert danach keine Sicherheits-Updates mehr, so gravierend die neu auftauchenden Schwachstellen auf sein mögen. Um so wichtiger wird es sein, über eine stets aktuelle Schutz-Software zu verfügen, die Malware fern hält. Das Magdeburger AV-Test Institut hat bei den Antivirus-Herstellern nachgefragt, wie lange sie ihre Produkte für Windows XP noch mit Updates versorgen wollen. Microsoft selbst hat bereits erklärt , es werde noch bis zum 14. Juli 2015 Signatur-Updates für seine Anti-Malware-Lösungen liefern, die auf XP laufen. Für Endanwender und Kleinbetriebe betrifft dies das Gratisprogramm Security Essentials, für Unternehmen sind dies System Center Endpoint Protection, Forefront Client Security, Forefront Endpoint Protection und Windows Intune. AV-Test wird weiterhin regelmäßig Antivirusprogramme unter Windows XP testen. Die Antivirus-Hersteller unterstützen XP-Nutzer im Rahmen bestehender Lizenzen noch ein bis fünf Jahre lang. Die Mehrzahl der Hersteller hat noch kein offizielles Support-Ende verkündet und wird die Update-Versorgung noch mindestens zwei Jahre aufrecht erhalten. Eine Verlängerung ist nicht ausgeschlossen und wird auch von der Nachfrage abhängen. Allerdings kann im Einzelfall auch schnell Schluss sein, wenn gravierende Probleme auftreten, die nur mit Microsofts Unterstützung beseitigt werden könnten. Bei Avira endet die Update-Versorgung grundsätzlich ein Jahr nach Ende des Hersteller-Supports für ein Betriebssystem, bei Windows XP also im April 2015. Auch bei ThreatTrack (Vipre) reicht die Unterstützung vorläufig nur bis April 2015. Bitdefender liefert aktuelle Virendefinitionen für Privatkunden bis Januar 2016, für Unternehmenskunden bis Januar 2017. Kaspersky Lab macht es umgekehrt und versorgt Privatkundenprodukte noch mindestens bis 2018, Unternehmenslösungen hingegen nur bis zum zweiten Halbjahr 2016. Trend Micro will seine XP-Kunden noch bis Ende Januar 2017 unterstützen, Webroot sogar bis April 2019. Auch die beste Antiviruslösung kann nicht alle Sicherheitslücken abschirmen, die nach dem Ende der Update-Versorgung durch Microsoft bekannt werden. Manche Sicherheitsunternehmen gehen sogar davon aus, dass Online-Kriminelle bereits bislang unbekannte Lücken in Windows XP horten. Nach dem 8. April würden sie mit Exploits für bis dahin nicht gestopfte Lücken verstärkt Angriffe auf XP-Rechner ausführen. Wer kann, sollte sich also in den nächsten drei Monaten nach Alternativen für XP umsehen – sei es ein neuer Rechner mit aktuellem Windows oder ein Wechsel zu Linux für das alte Schätzchen.
News
Diese Antivirusprogramme unterstützen XP weiterhin
Die meisten Antivirus-Hersteller bieten ihren Kunden mit Windows XP Signatur-Updates auch über das Ende des Microsoft-Supports im April hinaus, allerdings unterschiedlich lange. Sogar Microsoft selbst will noch über ein Jahr lang Updates für Security Essentials liefern.

Image: fz