Aber nicht nur bei Spielen, sondern auch bei der GPU-Performance hat das Leistungsplus etliche Vorteile. Bei den Nvidia-Karten heißt die Verbundtechnik SLI (Scalable Link Interface), das Pendant von AMD hört auf den Namen Crossfire X. Wir erklären Ihnen nachfolgend, was Sie beim Multi-Grafikkarten-Betrieb beachten müssen.
Nvidia-Grafikkarten im SLI-Verbund: Wenn Sie in Ihrem System auf Nvidia-Grafikkarten setzen, bietet sich Ihnen bei SLI die Möglichkeit, zwei (Dual), drei (Triple) oder vier (Quad) Grafikkarten miteinander zu betreiben. Damit der Verbund auch einwandfrei klappt, müssen Sie schon bei der Auswahl der Grafikkarten und des Mainboards die folgenden Punkte beachten: Ihre Hauptplatine muss SLI-zertifiziert sein und über PCI-Express-Steckplätze verfügen – genau wie die Grafikkarten. Das erkennen Sie bereits auf der Verpackung, auf der Produktinformationsseite des Herstellers oder spätestens im Handbuch. Um maximale Stabilität zu gewährleisten, sollte auch das Netzteil über die Zertifizierung verfügen und genug Leistung bringen. Darüber hinaus brauchen Sie ausreichend viel Platz auf dem Mainboard, also freie Steckplätze.
Bei den Grafikkarten ist es wichtig, dass diese mit dem gleichen Grafikprozessor der gleichen Serie bestückt sind. Eine Geforce GTX 680 lässt sich also nicht zusammen mit einer GTX 650 Ti nutzen. Ab der Grafiktreiberversion 180 muss die zusätzliche Karte nicht einmal vom gleichen Board-Partner stammen, selbst der Chiptakt braucht nicht gleich hoch zu sein. Wichtiger ist, dass die Grafikkarten über dieselbe Speichergröße verfügen. Wenn es nicht anders geht, ist das auch kein allzu großes Problem, denn in diesem Fall beläuft sich die effektive Speichergröße der Grafikkarten auf den Wert des kleinsten Videospeichers, was Nvidia jedoch nicht empfiehlt.
So erhöhen Sie die Leistung Ihrer Grafikkarte
Sofern die Komponenten die genannten Anforderungen erfüllen, bauen Sie die Grafikkarten nebeneinander in Ihr System ein. Daraufhin müssen Sie die Karten noch mit einer sogenannten SLI-Brücke an der Oberseite verbinden, welche bei SLI-zertifizierten Mainboards sowie Grafikkarten im Lieferumfang enthalten ist. Diese Brücke verbindet die Grafikprozessoren miteinander und überträgt die nötigen Synchronisierungs-, Bildschirm- und Pixeldaten mit einer Datenrate von bis zu einem GB.
Der Vorteil der Brücke besteht darin, dass sie bei der Übertragung keine Bandbreite des PCI-Express-Busses belegt. Wenn Sie dann die Grafikkarten an das Netzteil angeschlossen haben, starten Sie Ihren PC. Sobald Sie auf dem Desktop angekommen sind, gehen Sie in die Nvidia-Systemsteuerung und prüfen dort, ob das SLI aktiviert ist. Falls nicht, lässt es sich dort aktivieren, und Ihr Rechner profitiert nun von der Rechen-Power mehrerer GPUs. Beachten Sie hierbei, dass auch Spiele die SLI-Technik unterstützen müssen, um maximale Kompatibilität zu gewährleisten.
AMD-Grafikkarten im Verbund mit Crossfire X: Wenn Sie eher auf Grafikkarten von AMD setzen möchten, gibt es dafür Crossfire X. Auch hier ist es möglich, bis zu vier Grafikkarten in einem Verbund zu betreiben. Die Anforderungen an Mainboard, Netzteil und die eingesetzten Grafikkarten sind praktisch identisch mit denen von Nvidias SLI. So sollte es sich hier jeweils um den gleichen Grafikprozessor der gleichen Serie mit einer identischen Speicherausstattung handeln. Verbunden mit einer Crossfire-X-Brücke (richtig, dem Gegenstück zum SLI-Connector) ist die Arbeit an der Hardware getan. Lediglich im Treiber sollten Sie darauf achten, dass der Catalyst-AI-Modus auf „Standard“ gestellt sein muss, da ansonsten die Steuerung den Crossfire-X-Verbund deaktiviert.