Auf einer Müllhalde in Wales, nahe Newport, liegt in über einem Meter Tiefe im Müll begraben eine achtlos weggeworfene Festplatte, die rund 75 Millionen Euro wert ist. Der Brite James Howells hatte sie beim Aufräumen irgendwann im Sommer 2013 weggeschmissen. Als sein Laptop im Jahr 2010 kaputt gegangen war, hatte er die Festplatte ausgebaut und in eine Schublade gelegt. Beim Aufräumen wanderte die nicht mehr genutzte Platte letztendlich aber in den Müll. Der Guardian berichtete , dass der Mann sich daran erinnert habe, dass sich darauf seit dem Jahr 2009 7.500 Bitcoins befinden. Damals sind die Bitcoins kaum etwas wert gewesen. Als der Mann sie aber rund drei Jahre später im Müll entsorgte, waren sie schon circa 600.000 Euro wert. Heute sind es rund 75 Millionen Euro, die Howells für seine Bitcoins bekäme.
Als er sie im Jahr 2009 berechnete ( Bitcoins entstehen aus komplizierten Berechnungen ), war die virtuelle Währung kaum bekannt und noch sehr neu. Darum war die Berechnung auch deutlich einfacher und schneller als heute möglich. Howells sagt, er habe seinen Laptop lediglich eine Woche dafür laufen lassen. Wer heute Bitcoins erschaffen will, muss extrem viel Geduld und sehr viel Rechenkraft mitbringen. Und viel Geld für die Stromkosten zahlen.
Weil die Bitcoins verschlüsselt werden – und Howells kein Backup gemacht hatte – benötigt er die Festplatte, um an sein Geld zu kommen. Dazu war er ein paar Monate nach dem Verlust der Platte schon bei der Müllhalde, auf welcher die Festplatte deponiert worden sein muss. Doch sie ist etwa so groß wie ein Fußballfeld und birgt viele Schichten Müll. Um etwas so kleines wie eine Festplatte dort zu finden, würde die Polizei ein 15-Mann-Team mit allerlei Gerätschaften losschicken, erzählte man ihm. Ein Sprecher der Stadt hat derweil klargestellt, dass man keine Schatzsucher auf der Deponie dulde.
Howells hatte im Jahr 2013 aufgegeben. Doch nun, bei einem Wertanstieg auf 75 Millionen Euro, will er es erneut versuchen. Das Problem sei, dass eine moderne Deponie ein komplexes System sei und man beim Graben auf gefährliche Gase oder Feuer stoßen könne. Fraglich ist auch, ob die Festplatte noch intakt genug ist, um die verlorenen Bitcoins auszulesen. In den letzten vier Jahren wird sich ihr Zustand wohl kaum verbessert haben.