Bei den meisten PC-Komponenten reichen die Windows-Updates aus, um sie aktuell zu halten. Oft müssen Sie erst eingreifen, wenn Sie eine Fehlermeldung erhalten. In anderen Fällen ist Ihre Initiative nötig. Dann sollten Sie aktiv nach aktuellen Treiber- und Firmware-Versionen suchen.
Unbedingt notwendig: Bei Grafikkarten sollten Sie regelmäßig die Treiber aktualisieren. Sie bringen neue Einstelloptionen und sorgen für eine bessere Leistung in aktuellen Spielen. Ebenso wichtig sind Firmware-Updates bei Routern, denn sie schließen Sicherheitslücken. Um eine Aktualisierung kommen Sie auch nicht herum, wenn Sie das Betriebssystem wechseln. Denn gerade bei Multifunktionsgeräten reicht der Windows-Treiber nicht für den vollen Funktionsumfang aus.
Sinnvoll: Wenn Sie bei der Festplatte, SSD oder dem internen Laufwerk einen Leistungsabfall feststellen, kann ein Update der Firmware die volle Power wiederherstellen. In manchen Fällen empfiehlt es sich, nicht die PC-Komponente selbst, sondern den Controller-Chip auf den aktuellen Stand zu bringen. Bei Digitalkameras macht ein Update Sinn, wenn Sie eine neue Funktion vermissen.
Update bei Fehlermeldung: Viele Komponenten benötigen kein Update oder kommen mit regelmäßigen Windows-Updates aus, um ein PC-Leben lang fehlerfrei zu funktionieren. Hier sollten sie nur eingreifen, wenn Sie eine Fehlermeldung erhalten. Dazu zählen Netzwerkkomponenten, Sound- und TV-Karten oder Eingabegeräte wie Mäuse.

Tools zum Updaten von Treibern- und Firmware
Oft melden sich die Komponenten, Peripherie- und Eingabegeräte Ihres Rechners nicht, wenn ein neuer Treiber oder eine aktuelle Firmware vorliegt. Das macht es mühsam, sich einen Überblick zu verschaffen. Um die Arbeit zu erleichtern, bieten viele PC- und Notebook-Hersteller wie Asus, Dell, Lenovo, Samsung oder Sony für ihre Rechner Update-Tools an. Bei aktuellen Windows-8-Systemen von Dell etwa gehen Sie über die Anwendung „My Dell“ auf die Treiber- und Download-Seite des Herstellers, die auf Ihr System zugeschnitten ist. Hier starten Sie den Treiber-Check und erhalten am Ende eine Liste mit „eigenen Downloads“, die Sie herunterladen können.
Ist der PC oder das Notebook von einem Hersteller, der kein extra Support-Tool zur Suche nach Treiber-Updates anbietet, helfen Ihnen Anwendungen von Drittanbietern. In der Regel sind die Tools gratis. Die kleinen Helfer zum Treiberstatus Ihres Rechners arbeiten in ähnlicher Weise. Sie erstellen erst einmal einen Status der installierten Treiberversionen. In einer Liste oder Tabelle ersehen Sie, welche Komponenten Sie auf neuere Treiber checken sollten.
In jedem Fall ist es nicht ratsam, einfach ein Update durchführen. Setzen Sie vielmehr vor dem Aktualisieren einen Systemwiederherstellungspunkt. So können Sie auf den früheren Zustand zurückgreifen, sollte mit dem Update etwas schief gegangen sein. Außerdem sollten Sie immer nachlesen, was das Update bewirkt. Das Aktualisieren lohnt sich nur, wenn es für Ihr System einen direkten Nutzen bringt. Überprüfen Sie zudem den vom Tool als aktuell vorgeschlagenen Treiber. Manchmal gibt es direkt beim Hersteller neuere Versionen. Auf der Suche per Google, stoßen Sie oft auf Treiberwebseiten. Hier sollten Sie misstrauisch sein, denn oft dienen die Seiten nur als Mittel zur Werbung. Sie versuchen vielfach, ein zweifelhaftes Tool zum Scannen Ihres Rechners zu installieren, das nichts bringt. Für neueste, stabile Treiber ist der Hersteller die einzig verlässliche Adresse.
Im Gegensatz zu Treiber-Updates gibt es fürs Aktualisieren von Firmware keine Tools, die alle eingesetzten Komponenten des Rechners einem Check unterziehen. Viele aktuelle Router etwa können Firmware-Updates automatisch einspielen oder melden sich zumindest, wenn es eine neue Version gibt. Darüber hinaus bieten die Hersteller extra Tools zum Updaten ihrer Komponenten an. Wieder gilt: Sichern Sie vor dem Aktualisieren das System.

Vor dem Update: installierte Version herausfinden
Macht eine bestimmte Komponente im Rechner Ärger, lohnt es sich gezielt vorzugehen. Bevor Sie jedoch das Update suchen, müssen Sie wissen, welche Version aktuell aufgespielt ist. Bei Treiberfragen gehen Sie in den Gerätemanager. Unter Windows 8 tippen Sie am Startbildschirm „Einstellungen“ auf der Tastatur ein. Eine Suchauswahl erscheint. Klicken Sie auf „Einstellungen“ und „Gerätemanager“. Unter Windows 7 gehen Sie auf „Start, Systemsteuerung, Hardware und Sound“ und wählen den Gerätemanager unter „Geräte und Drucker“ aus. Suchen Sie die gewünschte Hardware-Komponente – etwa Grafikkarte, und klicken Sie darauf. Nun erscheint die Bezeichnung – etwa Nvidia Geforce 9600 GT. Mit einem Doppelklick kommen Sie in die Eigenschaften. Unter „Treiber“ finden Sie die aktuell installierte Version inklusive dem Datum der letzten Aktualisierung.
Bei Druckern finden Sie direkt im Treiber heraus, um welche Version es sich handelt. Dazu klicken Sie unter Windows 7 auf „Start, Geräte und Drucker“. Unter Windows 8 tippen Sie am Startbildschirm „Drucker“ ein und wählen „Geräte und Drucker anzeigen“ aus. Danach kommen Sie per Rechtsklick auf den Drucker in die Druckereinstellungen. Die Versionsnummer finden Sie entweder unter „Info“ oder direkt in den Druckereinstellungen.
Um die Firmware-Version einer PC-Komponente herauszufinden, benötigen Sie oft ein extra Tool. Im Falle von Festplatten und SSDs leistet die Freeware Crystaldiskinfo gute Dienste. Bei DVD-Laufwerken hat sich beispielsweise Discinfo bewährt. Einen Gesamtüberblick der Komponenten verschafft Speccy . Die Firmware-Version von Digitalkameras oder Smartphones ist meist in den Einstellungen hinterlegt. Der Menüpunkt „Info“ hilft hier weiter.

Spezialfall Mainboard: Bios-Update
Ein neues Bios (Basic Input Output System) sollten Sie nur einspielen, wenn der Rechner Probleme mit einer großen Festplatte, einem aktuellen Prozessor oder einem neuen Speicherriegel hat. Denn mit einem Update wird der Flash-Baustein, der das Bios speichert, mit der neuen Version überschrieben. Das ist gleichzeitig der Knackpunkt, denn geht bei dem Vorgang etwas schief, startet der PC im schlimmsten Fall nicht mehr. Angaben zum Bios finden Sie in der Bildschirmanzeige, die direkt nach dem Rechnerstart erscheint. Drücken Sie nach dem Einschalten des Rechners die Pause-Taste, damit die Anzeige nicht nur schnell auftaucht und dann wieder verschwindet. Wird stattdessen nur ein Hersteller-Logo angezeigt, drücken Sie einmal DEL, ESC beziehungsweise F2.
Die Zeiten, in denen Sie mit USB-Stick auf DOS-Ebene herumhantieren mussten, sind vorbei. Haben Sie ein Komplettsystem oder ein Notebook, wenden Sie sich an den Hersteller. Er bietet in der Regel eine Zip-Datei zum Download an, die die Bios-Dateien sowie eine Exe-Datei enthalten, die das Flash-Programm ausführt. Manche Anbieter wie etwa Asus haben auch extra Flash-Utilities, die durch den Aktualisierungsprozess führen. Im bequemsten Fall erkennen die Tools das Mainboard inklusive Revisionsnummer und vergleichen die Bios-Versionen. Nach erfolgreichem Update startet das System automatisch neu.
Treiber loswerden oder Rollback auf alte Version
Haben Sie eine neue Komponente oder ein neues Peripheriegerät, möchten Sie die Treiber für die Vorgänger gerne loswerden. Bei Druckern oder Digitalkameras hilft ein Reinigungstool wie CCleaner . Mit ihnen lassen sich die Treiber bequem deinstallieren, sofern diese eine Deinstallationsroutine anbieten. Bei schwierigeren Fällen wie Chipsätzen, Tastaturen oder Soundsystemen helfen Tools wie etwa Driver Fusion. Sie wählen aus einer Übersicht die Gerätekategorie aus, aus der der alte Treiber entfernt werden soll – etwa Storage. Die installierten Platten werden angezeigt. Per Häkchen definieren Sie, welcher Treiber gelöscht werden soll.
Funktioniert ein Gerät nach dem Treiberupdate nicht richtig, lohnt es sich, auf die ältere Version zurückzugreifen. Gehen Sie dazu in den Windows-Gerätemanager und suchen Sie das betreffende Gerät. Öffnen Sie per Doppelklick die Eigenschaften und wählen Sie „Treiber“ aus. Bei Windows 7 und 8 klicken Sie auf „Vorherige Version“, bei XP auf „Installierte Treiber“, um den Rollback zu vollziehen.








