Gerade Besitzer älterer Smartphones kennen die Problematik: Nach Android 5 hat der Hersteller den Support eingestellt – Sie würden jedoch gerne die neuen Funktionen von Android 6 oder 7 nutzen. Da die Hardware noch gut in Schuss ist, kommt für Sie eine Neuanschaffung nicht infrage. Die Nutzung eines Custom-ROMs ist daher eine willkommene Alternative. Eine zentrale Grundvoraussetzung hierfür ist ein Endgerät im Root-Zustand. Wenn Sie sich nicht zu tief mit der „Android Debugging Bridge“ (ADB) und der Kommandozeile beschäftigen möchten, haben wir für Sie die passende Alternative gefunden.
Root-Tools für Windows
Es gibt aktuell für verschiedene ältere Endgeräte Root-Programme, die vom Entsperren des Boot-Loaders bis hin zur Installation einer Recovery-Lösung alle Schritte übernehmen. In diesem Workshop stellen wir Ihnen drei Lösungen vor: Das „ Nexus Root Toolkit “ wurde speziell für die Google-Nexus-Geräte geschaffen und unterstützt in seiner aktuellen Version alle aktuellen Geräte außer den beiden neuen Pixel-Smartphones. Darüber hinaus zeigen wir Ihnen die Funktionsweise des „ Windroid Toolkit “, das in seiner aktuellen Version rund 175 Geräte unterstützt. Falls Sie ein Samsung-Smartphone oder -Tablet besitzen, bietet sich das dritte Toolkit im Bunde an, das „ Unified Android Toolkit “.
Das bedeutet „Root“
Als Root oder auch Superuser wird der Administrator eines Android-Smartphones bezeichnet, der über alle Rechte verfügt. Die Rechte des Benutzerkontos sind vergleichbar mit denen eines Admins unter Windows. Sie erlangen als Superuser Berechtigungen, die Sie als normaler Nutzer nicht haben.
Das ist mit einem Root möglich
Durch die erlangten Berechtigungen können Sie besondere Apps wie Backup-Tools oder Cleaner installieren und in vollem Umfang nutzen, neue noch teilweise in der Testphase befindliche Android-Versionen frühzeitig aufspielen oder sogenannte Custom-ROMs aufsetzen, die Ihr Android-System optisch und funktional verbessern.
Risiken beim Rooten
Die Herstellergarantie auf das Smartphone erlischt in der Regel mit dem Root. Oft lässt sich der Vorgang aber wieder rückgängig machen.
Das Rooten eines Endgeräts bringt zahlreiche Vorteile mit sich, allerdings sollten Sie sich im Vorfeld auch ein paar Gedanken über mögliche Einschränkungen und Risiken machen. Das wohl größte Risiko ist der Totalverlust eines Endgeräts beim Rooten. Die hier vorgestellten Tools funktionieren zwar recht zuverlässig, jedoch nicht zu 100 Prozent fehlerfrei. Am Ende könnten Sie statt eines veralteten, funktionierenden Smartphones ein wertloses Stück Elektronik in der Hand halten. Das zweite Risiko ist die Prüfung bestimmter Apps, ob ein Root-Zugang vorhanden ist. Gerade Apps aus dem Streamingbereich prüfen im ersten Schritt, ob Sie mit einem gerooteten Gerät arbeiten. Wird ein solcher Zugang entdeckt, verweigert die App ihren Dienst. Nicht zu vergessen ist auch das zusätzliche Sicherheitsrisiko bei einem gerooteten Endgerät: Viele Sicherheitsmechanismen werden außer Kraft gesetzt.

Falls Sie das Rooten jedoch als Zwischenschritt zu Ihrem neuen Custom-ROM verwenden, sind zumindest die letzten beiden Punkte in der Regel kein Thema. Die meisten Custom-ROM-Vertreter bieten einen Parameter, mit dem Sie den Root-Zugang bei Bedarf an- und ausschalten können. Damit ist Ihr Smartphone nicht nur sicher, es funktionieren in der Regel auch alle Apps, die einen ungerooteten Zustand voraussetzen.
Hinweis: Beim Root-Vorgang können Fehler auftreten, die im schlimmsten Fall das Smartphone stilllegen – was als „Bricken“ bekannt ist. Das Rooten erfolgt auf eigene Gefahr. Weder der Hersteller noch wir sind verantwortlich für etwaige Schäden, die durch einen Root entstehen könnten.
Backup anlegen: Sie sollten unbedingt ein Backup Ihres Smartphones anfertigen. Das ist beispielsweise mit der Desktop-Anwendung My Phone Explorer möglich. Oder Sie nutzen die vom Hersteller bereitgestellte Software, sofern sie eine Backup-Funktion besitzt.
Notwendige Vorbereitungen

Damit die Ausführung der vorgestellten Programme auch funktioniert, sind sowohl unter Windows als auch auf Ihrem Smartphone oder Tablet einige Vorbereitungen notwendig. Zur Kommunikation zwischen Ihrem Windows-Computer und dem Android-Gerät wird die „Android Debugging Bridge“ (ADB) verwendet. Diese ist im Standard nicht vorhanden und muss deswegen nachinstalliert werden. Dazu gibt es auf der Website „ADB Driver Installer“ ein passendes Paket , das aus den Android-Entwicklungstools extrahiert wurde. Laden Sie sich die Treiber für die automatisierte Installation („Automated Installation“) herunter, extrahieren Sie die Zipdatei, und führen Sie anschließend die EXE-Datei aus. Damit die Kommunikation mit Ihrem Smartphone oder Tablet auch gelingt, müssen Sie zuvor das USB-Debugging in den Entwickleroptionen aktivieren. Sollten diese in den Einstellungen nicht sichtbar sein, blenden Sie sie durch mehrfaches Anklicken der „Buildnummer“ innerhalb des Telefonstatus an.
Nexus Root Toolkit

Sind alle vorherigen Schritte abgeschlossen, ist Ihr Smartphone oder Tablet bereit, und Sie können sich an die Arbeit machen, um Ihr Gerät zu rooten. Als Erstes zeigen wir Ihnen, wie Sie dies mit dem „Nexus Root Toolkit“ (NRT) von Wug-Fresh durchführen. Eine komplette Liste der unterstützten Endgeräte sowie den Downloadlink finden Sie hier . Laden Sie sich die aktuelle Version 2.1.9 herunter, und installieren Sie diese auf Ihrem Computer. Beim ersten Start überprüft die Software, ob alle Bestandteile auf dem aktuellsten Stand sind.

Damit das Tool auch die richtige Firmware zum Update Ihres Endgeräts verwendet, müssen Sie als Erstes das verwendete Smartphone oder Tablet unter „Your model type“ hinterlegen. Wählen Sie dazu über die „Change“-Schaltfläche das passende Endgerät aus, und geben Sie zusätzlich an, welche Buildnummer auf Ihrem Gerät gerade zum Einsatz kommt. Bei einigen Nexus-Geräten funktioniert die „Auto Detect“-Funktion, und das NRT ermittelt die Nummer automatisch. Sonst können Sie diese entweder manuell auf Ihrem Smartphone oder Tablet über „Eigenschaften –> Über das Telefon“ beziehungsweise „Über das Tablet“ ermitteln. Es funktioniert allerdings auch problemlos, wenn Sie den letzten Eintrag in der Liste „Any Build“ auswählen.
Führen Sie eine Datensicherung durch

Zur Sicherung Ihrer Installation bietet Ihnen NRT die Möglichkeit, Ihre Installation mittels der Backup-Funktion zu sichern. Dazu werden Ihnen im Fenster zahlreiche Möglichkeiten angezeigt, um einzelne Daten oder Apps zu sichern. Für die einfache Wiederherstellung inklusive der Apps und deren Einstellung nutzen Sie am besten die Funktion „Create Android Backup File“ und wählen sowohl die „System Apps“ als auch die „Shared Data“ aus.
Ihr Endgerät bootet anschließend neu. Folgen Sie den Anweisungen innerhalb NRT. Sie können jederzeit im „Live Log“-Fenster auf Ihrem Computer mitverfolgen, welche Aktionen durchgeführt werden. Am Ende erhalten Sie eine Zusammenfassung und sehen, in welchem Verzeichnis NRT die Sicherungsdateien abgespeichert hat.

Entsperren und rooten Sie Ihr Endgerät
Damit Sie Ihr Endgerät rooten können, muss als Erstes der Bootloader entsperrt werden. Dies führt gleichzeitig zu einer vollständigen Löschung Ihrer Daten. Sollten Sie zuvor keine Datensicherung durchgeführt haben und Teile der Smartphone-Daten auch künftig benötigen, führen Sie erst diesen Schritt durch. Sonst sind die Inhalte unwiderruflich verloren.

Zum Entsperren des Bootloaders nutzen Sie die Funktion „Unlock“. Ihr Endgerät wird neu gestartet und in den Bootloader-Modus versetzt. Der Bootloader wird entsperrt und Ihr Endgerät erneut neu gestartet. Damit haben Sie die Basis gelegt, um Ihr Endgerät zu rooten. Es bietet sich an, diesen Schritt mit dem Aufspielen einer „Recovery-Lösung“ zu verbinden. NRT nutzt im Standard „TWRP“. Sollten Sie eine andere Lösung präferieren, können Sie dies unter „Options, –> Options –> Custom Recovery“ anpassen.

Ihr Endgerät startet neu in den Bootloader-Modus und flasht die Recovery-Partition mit „TWRP“ oder Ihrem favorisierten Recovery-System. Anschließend werden die Root-Dateien auf Ihr Endgerät kopiert und installiert. Am Ende dieser Aktion startet NRT erneut mit Ihrer installierten Android-Version. Neu hinzugekommen ist die App „SuperSU“, und Ihr Endgerät ist gerootet. Ob die Aktion wirklich erfolgreich war, stellen Sie am einfachsten mithilfe der App „ Root Checker “ fest. Damit sind Sie jetzt Besitzer eines gerooteten Nexus-Geräts.
Siehe auch: Die besten System-Tools für Android
Root komplett zurücknehmen

Wenn Sie irgendwann wieder zu Ihrem Ausgangspunkt zurückkehren und Ihr Endgerät in den Ursprungszustand verwandeln möchten, hilft Ihnen NRT auch wieder dabei. Hierfür steht Ihnen die Funktion „Flash Stock + Unroot“ zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass auch bei dieser Aktion alle Apps und alle Daten vollständig gelöscht werden und Ihr Android-Gerät in den Auslieferungszustand zurückversetzt wird. Wählen Sie im folgenden Fenster die Version aus, mit der Sie künftig im ungerooteten Zustand arbeiten möchten. Falls sich diese bereits auf Ihrem Computer befindet, wählen Sie im Abschnitt „Choice“ die Option „I did this already“ aus, ansonsten laden Sie die Version mit der Option „Automatic download“ herunter. NRT führt die gewünschten Aktionen durch und versetzt Ihr Endgerät wieder in den ungerooteten Zustand. Zum Abschluss sperren Sie noch mithilfe der Funktion „OEM Lock“ den Bootloader. Damit haben Sie wieder den ursprünglichen Auslieferungszustand erreicht.

©HTC

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©Motorola

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Windroid Toolkit

Eines der umfangreichsten Toolkits zum Rooten von Smartphones und Tablets ist das „Windroid Toolkit“, dessen Heimat das XDA Developer-Forum ist. Die Software existiert bereits seit mehreren Jahren und umfasst aktuell das Rooten von rund 175 Endgeräten, vom Alcatel One Touch bis hin zum Yureka von Yu. Die komplette Liste an unterstützten Geräten stellen die Entwickler in Form einer Google-Docs-Tabelle aktualisiert zur Verfügung. Sie finden in dieser Tabelle zu vielen Geräten auch einen direkten Link zum entsprechenden Support-Forum bei XDA Developer. Wir zeigen Ihnen in diesem Workshop, wie Sie ein Moto G2 von Motorola mit diesem Tool rooten können. Laden Sie sich die rund 5,5 MB große Datei herunter, und führen Sie diese auf Ihrem Computer aus. Direkt nach dem Ausführen wählen Sie den Hersteller und das Modell aus, welches Sie besitzen und mit dem Toolkit rooten möchten. „Windroid“ lädt anschließend im Hintergrund alle notwendigen Programmdaten herunter und meldet sich am Ende der Installation mit der einsatzbereiten Oberfläche.
Moto G2: Bootloader entsperren

Bei den Motorola-Geräten ist das Entsperren des Bootloaders ein mehrstufiger Prozess. Für den ersten Schritt benötigen Sie einen eindeutigen, dem Gerät zugewiesenen Schlüssel zum Entsperren des Bootloaders. Diesen fordern Sie über das Tool und die Funktion „Get Unlock Key“ direkt von Motorola an. Das Gerät wird dazu durch „Windroid“ im Bootloader-Modus gestartet und der Schlüssel von Motorola angefordert. In unserem Test hat dieser Schritt nicht zuverlässig funktioniert, deswegen sind wir auf die Webplattform von Motorola ausgewichen und haben darüber das Endgerät entsperrt. Anders als bei den Nexus-Geräten kann bei Motorola diese Einstellung allerdings nicht mehr rückgängig gemacht werden. Mit der Freischaltung des Bootloaders verlieren Sie jeglichen Gewährleistungsanspruch.

Öffnen Sie als Erstes die Motorola-Website , über die Sie Ihr Endgerät entsperren können. Als Nächstes schließen Sie Ihr Motorola-Smartphone an den PC an und starten es im Bootloader über die Tastenkombination „Power + Leise“. Öffnen Sie unter Windows ein Eingabeaufforderungsfenster, und navigieren Sie in das Verzeichnis, in dem Sie das ADB-Paket installiert haben. Rufen Sie von dort die Funktion „fastboot“ mit dem folgenden Befehl auf:
fastboot oem get_unlock_data
Als Ergebnis bekommen Sie einen Key zurückgeliefert, den Sie im Schritt 6 auf der Website eingeben und mit dem Sie prüfen, ob Ihr Endgerät entsperrt werden kann. Bevor Sie den Unlock-Key bekommen, müssen Sie noch einer Erklärung zustimmen, in der Sie über die Konsequenzen Ihres Handelns informiert werden. Zum Entsperren benötigen Sie ein Motorola-Benutzerkonto. Sie können entweder ein neues anlegen oder Ihr Google-Konto dafür verwenden. Zum Abschluss bekommen Sie an die registrierte E-Mail-Adresse den Schlüssel zum Entsperren des Bootloaders geschickt. Diesen senden Sie wieder über die Eingabeaufforderung an Ihr Endgerät:
fastboot oem unlock IHR_SCHLUESSEL
Damit ist der Bootloader Ihres Endgerätes entsperrt. Booten Sie das Gerät anschließend neu.
Im Notfall: Custom-ROM wieder entfernen – so geht’s
Recovery-Lösung und Root installieren
Anders als bei NRT steht Ihnen bei „Windroid“ lediglich „TWRP“ als Recovery-Lösung zur Verfügung. Da es vom Moto G2 zwei Modelle gibt, benötigt das Rooting-Tool im zweiten Schritt von Ihnen noch die Information, um welches Gerät es sich handelt. „Windroid“ startet Ihr Gerät damit wieder im Bootloader und spielt die Recovery-Lösung auf. Nach der erfolgreichen Aktion erhalten Sie eine entsprechende Rückmeldung und können Ihr Smartphone neu starten. Im dritten Schritt werden noch die notwendigen Dateien für den Root-Zugang geladen, auf Ihr Smartphone übertragen und installiert. Wichtig bei diesem Schritt: Zum Start der Aktion darf der Bildschirm nicht gesperrt sein. Damit hat Windroid seine Aktionen beendet, und Sie haben beim nächsten Start ein gerootetes Smartphone.
Unified Android Toolkit

Obwohl „Windroid“ eine sehr große Basis an unterstützten Geräten bietet, gibt es keine Unterstützung für Samsung-Smartphones und -Tablets. An dieser Stelle zeigt jedoch das „ Unified Android Toolkit “ (UAT) von Skipsoft seine Besonderheiten und auch seine Stärken. Eine komplette Liste der unterstützten Geräte finden Sie auf der Website des Anbieters . Dort gibt es auch eine entsprechende Ankündigung über eine baldige Unterstützung der aktuellen Modelle Galaxy S7 und S7 Edge. Laden Sie sich als Erstes die aktuellste Version 1.5.6 der Software herunter, und installieren Sie diese auf Ihrem Computer.
Voraussetzungen schaffen
Nachdem Sie die Software aufgespielt haben, wählen Sie im ersten Schritt über die Eingabemaske das gewünschte Endgerät aus. Das UAT lädt anschließend die benötigten Dateien im Hintergrund und hält Sie über die Oberfläche auf dem Laufenden. Im nächsten Schritt geben Sie an, welches Modell Sie aktuell nutzen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie die Information jederzeit in Ihrem Smartphone in den „Einstellungen –> Über das Telefon“ nachschauen. UAT benötigt noch die Android-Version, die auf Ihrem Endgerät installiert ist, und lädt anschließend die Datenpakete herunter, die für die Installation notwendig sind.
Treiber installieren und rooten

Befindet sich die benötigte Software auf Ihrem Computer, können Sie mit dem Rooten beginnen. Wie bei allen anderen Geräten auch, sind die Basis für die erfolgreiche Installation des Root-Zugangs die vorhandenen Treiber für den Zugriff unter Windows. Installieren Sie diese über den ersten Auswahlschritt. Arbeiten Sie anschließend die Liste der Menüpunkte von oben nach unten ab. Bevor es mit den eigentlichen Anpassungen losgeht, bietet Ihnen auch das UAT im zweiten Schritt die Sicherung Ihrer Daten an. Anschließend rootet UAT Ihr Smartphone, bevor es sich um Samsungs Sicherheitslösung KNOX kümmert und am Ende das Recovery-ROM installiert.
Drei weitere Beispiele:
Schritt-für-Schritt Root-Anleitung für drei beliebte Android-Smartphones
Zusätzlich zu der Vorstellung der drei Tools bieten wir noch die detaillierte Anleitungen, wie der Root-Vorgang für die Smartphones Samsung S6, HTC One M9 und das Google Nexus funktionieren

Samsung Galaxy S6 rooten
Es war selten so einfach, sein Galaxy-Smartphone zu rooten wie jetzt – Sie müssen lediglich eine APK-Datei installieren, den Rest übernimmt das Programm Pingpong. Anhand der folgenden Anleitungen können Sie Ihr Samsung Galaxy S6 GT-I9600 rooten.
Das benötigen Sie: Samsung Galaxy S6 mit mindestens 50-prozentiger Akkuladung sowie eine APK-Datei. Je nach Herangehensweise benötigen Sie noch einen PC sowie ein USB-Kabel.
Vorbereitung: Überprüfen Sie auf der PingPong-XDA-Webseite unter „Supported devices –> Cick to show content“, ob Ihre ROM-Version von dem Rooting-Tool unterstützt wird. Um die ROM-Version Ihres Galaxy S6 herauszufinden, geben Sie in der Telefon-Anwendung *#1234# ein – die Versionsnummer steht hinter „AP“. Die ROM-Version finden Sie auch in den Geräteinformationen.

Wird Ihr Gerät unterstützt, laden Sie sich die Datei „pingpongroot_
Unnötige Bloatware vom Smartphone löschen
Schritt 1: Haben Sie die APK-Datei vom PC auf das Handy übertragen, gehen Sie ins App-Menü, öffnen den Ordner „Tools“ und starten „Eigene Dateien“. Tippen Sie auf „Gerätespeicher“, und navigieren Sie in der Liste ganz nach unten zur APK-Datei. Sofern Sie den Download direkt über das S6 gestartet haben, ziehen Sie einfach die Benachrichtigungsleiste herunter und tippen den Download an. Ansonsten finden Sie die Datei in den Eigenen Dateien im Ordner „Download-Verlauf“.
Schritt 2: Tippen Sie auf „Installieren“; nach wenigen Sekunden ist die App auf Ihrem Handy. Öffnen Sie nun die Anwendung. Anschließend installieren Sie „SuperSU“; die Datei bietet sich automatisch an. Tippen Sie dann auf „Fertig“. Sie werden zurück zu Pingpong Root geführt. Eventuell muss die Datei SuperSU aktualisiert werden; dies müssen Sie lediglich bestätigen.
Schritt 3: Tippen Sie bei bestehender Internetverbindung auf „Download Data“, um Gerätedaten zu aktualisieren – sofern es Updates gibt
Schritt 4: Tippen Sie auf „Get root!“. Der Vorgang dauert nur wenige Sekunden – SuperSU-Berechtigungen bestätigen Sie. Starten Sie anschließend Ihr Handy neu. Herzlichen Glückwunsch! Ihr Galaxy S6 ist nun vollständig gerootet!
Schritt 5: Laden Sie die App „ Root Checker “ herunter. Tippen Sie in der App auf „Root bestätigen“, gewähren Sie SuperSU Zugriff, und überprüfen Sie so, ob der Root-Vorgang tatsächlich erfolgreich war.

HTC One M9 mit Toolkit rooten
Ein HTC-Gerät zu rooten, war schon immer knifflig. Seit Ende 2011 lässt HTC das Entsperren des Bootloaders sowie das Rooten selbst zu – und hat dafür auf seiner Entwickler-Webseite einen Bootloader-Bereich eingerichtet mit Anleitungen zum Entsperren und Flashen der Software. Über die Seite www.htcdev.com/bootloader gelangen Sie zum Entwickler-Bereich. Auf der rechten Seite unter „Supported Devices“ finden Sie alle unterstützten Handys. Geräte, die nicht gelistet, aber nach September 2011 auf den Markt gekommen sind, werden wahrscheinlich ebenfalls unterstützt. HTC erklärt Schritt für Schritt, wie Sie vorgehen müssen – allerdings auf Englisch.
HTC One rooten: Für besondere Modelle gibt es eigene Toolkits, die von freien Entwicklern wie Squabbi programmiert werden, mit denen das Rooting äußerst simpel ist. Das HTC One M9 Toolkit (in dieser Anleitung) begleitet Sie durch den gesamten Vorgang. Dabei werden der Bootloader entsperrt, der Recovery-Modus geflasht und das Gerät letztendlich gerootet.
Das benötigen Sie: Ein HTC One M9 mit mindestens 50-prozentiger Akkuladung und das entsprechende Toolkit aus dem Internet. Zudem brauchen Sie einen Windows-PC sowie ein USB-Kabel.
Vorbereitung: Laden Sie das HTC One M9 Toolkit von Squabbi herunter. Mit dem Toolkit laufen das Rooten sowie der Bootloader-Unlock halbautomatisch ab. Den Treiber-Download für das HTC One M9 übernimmt das Toolkit für Sie. In unserer Anleitung arbeiten wir mit der Version 1.4 von Squabbi’s Toolkit. Zusätzlich laden Sie das Android SDK herunter.

USB-Debugging: Bevor es richtig losgeht, aktivieren Sie USB-Debugging auf Ihrem One M9. Dazu schalten Sie unter „Einstellungen –> Info –> Software-Informationen –> Mehr“ die Entwickler-Optionen frei. Tippen Sie hierfür siebenmal auf die „Buildnummer“. In den Haupteinstellungen finden Sie nun die Entwickler-Optionen, in denen Sie den Haken bei USB-Debugging setzen.
Schritt 1: Starten Sie die exe-Datei des HTC One M9 Toolkits als Administrator. Schließen Sie Ihr M9 per USB-Kabel an den PC an, und bestätigen Sie, falls nötig, USB-Debugging auf dem Smartphone. Um die vollständigen Gerätetreiber zu installieren, sollten Sie HTC Sync (im Smartphone-Speicher) installieren. Bestätigen Sie immer wieder USB-Debugging auf dem Handy. Nach Abschluss der Installation trennen Sie die USB-Verbindung und stecken das Gerät neu an.
Schritt 2: Klicken Sie in dem Toolkit unter „1. Unlock Bootloader“ auf „0. Sign up for Dev Account“. Auf der offiziellen Webseite www.htcdev.com von HTC registrieren Sie sich unbedingt mit gültiger Mailadresse und melden sich nach Aktivierung an. Lassen Sie die Webseite im Hintergrund offen. Besitzen Sie dort bereits ein Konto, loggen Sie sich ein und fahren mit dem nächsten Schritt fort.

Schritt 3: Klicken Sie nun auf „1. Get Unlock Token Code“, um den Bootloader zu öffnen. Bei diesem Punkt stürzte in unserem Test das Toolkit bei jedem Versuch ab. Deshalb raten wir, den Bootloader manuell zu entsperren. Sollte das Tool bei Ihnen funktionieren, arbeiten Sie die Punkte bis „2b. Unlock Bootloader“ ab. Anschließend geht es bei Schritt 9 dieser Anleitung weiter.
Schritt 3 a: Trennen Sie die USB-Verbindung zum PC und öffnen Sie die Seite www.htcdev.com/bootloader . Wählen Sie rechts aus dem Dropdown-Menü Ihr Smartphone-Modell, in dem Fall das HTC One M9, aus und klicken Sie auf „Begin Unlock Bootloader“.
Schritt 4: Schalten Sie Ihr One M9 aus. Drücken Sie die Leiser-und die Power-Taste gleichzeitig, und halten Sie diese gedrückt bis das Telefon in den Bootloader startet. Auf dem Handy navigieren Sie via Lautstärke-Tasten zu dem Punkt „Reboot to Download Mode“ und bestätigen mit Power. „Step 1“ und „2“ auf der Webseite können Sie somit überspringen, da diese nicht präzise erklärt sind. Verbinden Sie wieder Ihr Smartphone mit dem PC.
Schritt 5: Laden Sie aus „Step 4“ die Fastboot-Datei für Ihr PC-System herunter und entpacken die Datei an einen bestimmten Ort wie „C:Android“ – diesen Ordner müssen Sie zuvor erstellen. Klicken Sie auf „Proceed to Step 5“.
Schritt 6: Starten Sie unter Windows die Eingabeaufforderung (cmd.exe). Tippen Sie dort zunächst „cd Android“ ein, dann folgenden Befehl: fastboot oem get_identifier_token. Anschließend erscheint der Token-Identifier. Kopieren Sie den gesamten Text ab „>>>“ bis zum Ende von „>>>>“. In der Eingabeaufforderung kopieren Sie, indem Sie die rechte Maustaste drücken, „Markieren“ und wählen anschließend den gewünschten Bereich von Anfang bis Ende aus. Klicken Sie dann erneut die rechte Maustaste.
Schritt 7: Scrollen Sie auf der Entwicklerseite bis zum Ende der Webseite, fügen Sie in dem Freitextfeld unter „My Device Identifier Token“ entsprechenden Token ein. Klicken Sie dann auf „Submit“.
Die 25 besten Android-Tipps und Tricks
Schritt 8: Sie erhalten nun eine E-Mail mit der Datei „Unlock_code.bin“. Sichern Sie diese in demselben Ordner wie die Fastboot-Datei. In der Eingabeaufforderung fügen Sie folgenden Befehl ein: fastboot flash unlocktoken Unlock_code.bin. Bestätigen Sie das Entsperren des Bootloaders auf dem Smartphone mit „Yes“ über die Power-Taste. Achtung: Nach diesem Schritt wird ein Reset durchgeführt, das sämtliche Daten auf dem Gerät löscht. Daher ist ein Backup erforderlich, wie eingangs erwähnt! Außerdem startet nun das Smartphone neu, was länger als gewohnt dauern kann.

Schritt 9: Nach dem Smartphone-Neustart aktivieren Sie USB-Debugging und starten das Toolkit. Klicken Sie unter „2. Flashing TWRP Recovery“ auf „Flash Recovery“.
Schritt 10: Ist der Vorgang abgeschlossen und das Smartphone erneut gestartet, warten Sie, bis das Toolkit das Smartphone wiedererkannt hat.Anschließend klicken Sie unter „3. Flashing SuperSU (ROOT)“ auf „ROOT!“. Dabei wird die Superuser-Datei auf das Handy geschoben, durch die Sie alle Rechte erlangen und anderen Apps Root-Reche gewähren – fertig!
Aktuelle Nexus-Geräte rooten
Wie für ausgewählte HTC-Smartphones gibt es auch für aktuelle Nexus-Geräte wie dem Nexus 7 (2013), Nexus 10 sowie den Smartphones Nexus 5 und Nexus 6 ein Toolkit, mithilfe dessen Sie entsprechende Geräte rooten können. Unsere Anleitung bezieht sich auf das Google Nexus 5, der Vorgang ist aber bei allen Geräten weitestgehend gleich – nur die Versionen sowie die nötigen Dateien unterscheiden sich voneinander.
Das benötigen Sie: Für dieses Tutorial sind ein Windows-PC, ein USB-Kabel, das Google Nexus 5 mit mindestens 50-prozentiger Akkuaufladung sowie das „Nexus-Root-Tool“ vonnöten.
Vorbereitung: Downloaden Sie das Rooting-Programm des Entwicklers Wugfresh unter dem Punkt „Download“, das Sie anschließend installieren. Mit dem Tool läuft das Rooten halbautomatisch ab, sämtliche Dateien erhalten Sie über das Programm, Sie müssen lediglich die Befehle bestätigen.
USB-Debugging: Zuerst aktivieren Sie USB-Debugging auf Ihrem Nexus 5. Dazu schalten Sie unter „Einstellungen –> Info –> Software-Informationen –> Mehr“ die Entwickler-Optionen frei. Tippen Sie hierfür siebenmal auf die „Buildnummer“. In den Haupteinstellungen finden Sie nun die Entwickler-Optionen, in denen Sie den Haken bei USB-Debugging setzen.
Schritt 1: Wählen Sie anfangs Ihr Smartphone-Modell aus. Klicken Sie dazu auf „Auto Detect Device + Build…“. Oder Sie stellen es manuell ein, und gehen so vor: Wählen Sie Ihr Smartphone aus dem Dropdown-Menü aus. Anschließend geben Sie die auf dem Nexus 5 laufende Android-Version bzw. Build-Nummer an. Welche Version Sie haben, erfahren Sie unter „Einstellungen –> Über das Telefon –> Build-Nummer“. In unserem Fall ist es Android 5.1.1 – Build: LMY48I.
Schritt 2: Sollte das Programm nötige Dateien auf den neuesten Stand bringen oder neue Dateien herunterladen wollen, bestätigen Sie die entsprechenden Anfragen. Klappt ein Download nicht, starten Sie das Tool neu und versuchen es wieder.
Schritt 3: Schließen Sie nun das Nexus 5 mit aktiviertem USB-Debugging an den PC an. Bestätigt die Verbindung auf dem Smartphone.
Schritt 4: Notwendige Treiber installieren, falls diese noch nicht vollständig vorhanden sind. Dazu klicken Sie im Toolkit auf „Full Driver Installation Guide“ und starten den Befehl „Universal Drivers“ unter „Step 3“. Anschließend klicken Sie auf „Launch Device Manager“ unter „Step 1“. Doppelklicken Sie auf den entsprechenden Handy-Eintrag und wählen „Treiber aktualisieren“ im sich öffnenden Fenster aus. Bestätigen Sie erneut USB-Debugging auf dem Handy.
Schritt 5: Klicken Sie auf den Befehl „Unlock“ des Toolkits. Bestätigen Sie die aufpoppenden Hinweise, das Smartphone startet in den Bootloader. Auf dem Nexus 5 erlauben Sie den Eintritt in den Modus über die Lautstärke-Taste („hoch“) und Power. Kurz darauf erfolgt ein Neustart.
Schritt 6: Jetzt lösen Sie den Befehl zum Rooten des Nexus 5 aus. Setzen Sie zuvor noch den Haken bei „Custom Recovery“, um das spätere Aufspielen eines Custom-ROM zu erleichtern. Das Programm übernimmt alle nötigen Schritte. Warten Sie, bis das Nexus 5 hochgefahren ist, und lassen Sie die Verbindung zwischen Handy und PC bestehen, weil noch Dateien übertragen werden.
Schritt 7: Starten Sie die mitinstallierte App „Busybox“ auf dem Smartphone, bestätigen Sie die Superuser-Anfrage. Die App installiert daraufhin einige Dateien. Ist der Vorgang abgeschlossen, wählen Sie im Dropdown-Menü „/system/xbin“ aus und tippen dann auf „Install –> Smart Install“. Hiermit ist der Root-Vorgang komplett abgeschlossen.

Fazit
Sie finden inzwischen sehr viele Werkzeuge auf dem Markt, um Ihr Smartphone oder Tablet zu rooten und eine Recovery-Lösung zu installieren. Bei unseren Tests hat vor allem NRT mit seiner Stabilität überzeugt. Bei den anderen Tools war an der einen oder anderen Stelle, wie etwa beim Entsperren des Bootloaders, manuelle Nacharbeit notwendig. Lesen Sie sich deswegen, bevor Sie mit dem Rooten beginnen, die Hilfe-Foren bei XDA Developer durch. Damit wissen Sie bereits vorab, wie stabil die Lösung mit Ihrem Endgerät läuft und welche Probleme zu erwarten sind.