Dem US-Geheimdienst NSA ist es gelungen, die von Google und Yahoo zur Übertragung von Daten genutzten internen Leitungen direkt anzuzapfen. Die Online-Aktivitäten von zig Millionen Nutzer konnten damit ausgespäht werden. Das berichtet die Washington Post , die als Quelle Dokumente vom NSA-Whistleblower Edward Snowden nennt. Laut diesen Dokumenten haben weder Google noch Yahoo gewusst, dass es der NSA gelungen ist, sich in das Netzwerk der Internet-Unternehmen zu hacken. Der Bericht belegt, dass die NSA nicht, wie bisher berichtet, nur an Metadaten der Surfer interessiert war, sondern auch konkrete Daten abfangen konnte.
Laut den Dokumenten von Snowden, die vom Januar 2013 stammen, wurden im Rahmen des Projekts MUSCULAR täglich Millionen von Daten der Google- und Yahoo-Nutzer ausspioniert. So habe die NSA beispielsweise innerhalb von 30 Tagen in einem Zeitraum Ende Januar 2013 über 181 Millionen neue Datensätze gesammelt. Am Projekt MUSCULAR war auch der britische Geheimdienst Government Communications Headquarters (GCHQ) beteiligt.
Sowohl Google als auch Yahoo reagierten entsetzt auf die neuen Enthüllungen. Ein Google-Sprecher betonte, dass man nichts darüber gewusst habe, man aber letztendlich bereits im Vorfeld besorgt gewesen sei, dass so etwas passieren könnte. Aus diesem Grund arbeite man bei Google bereits daran, bei immer mehr Google-Diensten und -Verbindungen eine Verschlüsselung einzusetzen. Yahoo teilte mit, dass man die Daten seiner Nutzer sehr schütze und keiner Regierungsbehörde einen Zugriff darauf erlaubt habe.