Schön, aber unpraktisch! So lässt sich das Ergebnis einer Studie von Usibility.de zusammenfassen, in der prinzipiell erfahrene Windows-Anwender das neue Betriebssystem Windows 8 bedienen und bewerten sollten. Ein Resultat: Während des 60-minütigen Tests gelang es der Hälfte der Testpersonen nicht , den PC herunterzufahren.
Windows 8.1: Alle Infos, Tipps & Download
Auch sonst gab es viel Kritik am neuen Zwei-Oberflächen-Konzept, insbesondere was die Bedienung auf herkömmlichen PCs mit Tastatur und Maus ohne Touchscreen angeht. Als wenig praxistauglich wurden immer wieder die beiden, voneinander getrennten Oberflächen genannt, die versteckten Einstellungen und der fehlende Start-Button inklusive Startmenü. Windows 8.1 – die Neuerungen im Überblick

Die Kritik von Nutzern und Medien hat sich Microsoft nun teilweise zu Herzen genommen und an einigen Stellen beim gerade erschienenen ersten großen Update nachgebessert. So verfügt die Windows 8.1 genannte Version zwar nun wieder den Start-Button links unten, das dazugehörige Menü fehlt jedoch weiter. Das könne die Anwender „verwirren“, sagte der Microsoft-Manager Erwin Visser allen Ernstes in einem Interview. Auch an einer weiteren Stelle hat der Software-Hersteller nachgegeben, ohne dies groß zu kommunizieren: Wenn Sie mit der rechten Maustaste auf die Task- bzw. Schnellstartleiste am unten Bildschirmrand und dann im Kontextmenü auf „Eigenschaften“ klicken, finden Sie nach einem Wechsel auf das Register „Navigation“ eine Funktion, die es in sich hat: „Beim Anmelden anstelle der Startseite den Desktop anzeigen“. Da ist sie also, die Funktion zum „Verstecken“ der Kacheloptik mitsamt ihren Apps.
Microsoft: „Ein zusätzliches Startmenü könnte die Anwender verwirren“
Davon abgesehen, hat sich durch das Update weder funktional noch hinsichtlich der Bedienung wirklich Grundlegendes geändert. Es bleibt also viel zu tun, damit man mit dem neuen Betriebssystem so arbeiten kann, wie man es von den Vorversionen XP, Vista und 7 gewohnt war. Und genau helfen Ihnen unsere praktische Tools, die Unterstützung und einfacheres Arbeiten im Alltag gewährleiten, dabei aber auch zusätzliche Funktionen bieten, die auch nach dem 8.1-Update fehlen.

Windows 8.1: Arbeiten mit der gewohnten Desktop-Oberfläche
Wer also weiter vorwiegend mit der Desktop-Oberfläche arbeiten möchte, kann seinen Rechner über die genannte Einstellung wieder „wie früher“ starten. Dann aber sollte man auch die wichtigsten Programme direkt vom Desktop erreichbar machen.
Am einfachsten erreichten Sie dies, indem Sie auf dem Desktop Verknüpfungen für häufig verwendete Software speichern. Das erledigen Sie entweder, indem Sie auf der Windows-Partition im Verzeichnis „Programme“ (bzw. „Programme (x86)“) den Programmordner öffnen und darin die Ausführungsdatei (.exe) mit der rechten Maustaste anklicken. Danach wählen Sie im Kontextmenü den Eintrag „Senden an -> Desktop (Verknüpfung erstellen)“ und passen gegebenenfalls noch die Bezeichnung mit einem Tastendruck auf „F2“ an. Alternativ starten Sie die Suche nach einer Software über die Kacheloberfläche, klicken dazu mit der rechten Maustaste auf den gewünschten Treffer und wählen dann die Option „Speicherort öffnen“. Von dort aus erstellen Sie wie beschrieben wieder die Desktopverknüpfung.

Nicht unerwähnt bleiben soll hier das neue Kontextmenü des Startknopfes nach dem Update auf Windows 8.1. Es beinhaltet mehr als 15 häufig verwendete Funktionen, die Sie so mit einem Mausklick schnell erreichen, darunter die Suche, die Systemsteuerung, den Geräte-Manager und das „Ausführen“-Feld.
Windows 8.1: Windows 8 per Software „wie früher“ bedienen

Einige der Programme, die man unter Windows 8 noch vor wenigen Wochen benötigte, um das Betriebssystem auf „klassische“ Art und Weise mit Tastatur und Maus bedienen zu können, braucht man nach dem Update auf 8.1 nun nicht mehr. So machte das Tool NoTilesPlease nichts anderes, als den Kachel-Bildschirm beim Windows-Start zu unterdrücken. Weil sich dies aber jetzt auch im Betriebssystem einstellen lässt, werden NoTilesPlease und bedingt auch die Skip Metro Suite überflüssig. Skip Metro Suite bietet immerhin noch eine Reihe weiterer Optionen, die insbesondere die Funktionen der früher „Metro“ genannten Oberfläche modifizieren – oder sogar gänzlich unterdrücken. Wie angenehm wohltuend solche Tools sind, illustriert das Programm Start8 : Es bringt unter Windows 8 das klassische Startmenü zurück, das jeder langjährige Windows-Anwender sofort bedienen kann, ohne erst nachdenken zu müssen Auch die Kombination von ViPad und ViStart erleichtert das Arbeiten mit dem neuen Betriebssystem: ViPad erstellt ein Launchpad ähnlich dem von Apples iOS, über das sich die dort abgelegte Software sofort starten lässt. Und ViStart erzeugt ebenfalls ein klassisches Startmenü. Für welches Startmenü Sie sich auch immer entscheiden, entscheiden Sie sich. Probieren Sie sie aus und deinstallieren Sie die Hilfsprogramme wieder, die Ihnen nicht zusagen, weil sie sich unter Umständen gegenseitig behindern.

Noch ein Tipp zur hier vorgestellten Software: Wir haben alle Tools mit der Vorab-Version von Windows 8.1 ausprobiert, ob sie – gegebenenfalls mit Einschränkungen – unter dem Update laufen. Das stellt allerdings keine Garantie für die endgültige Fassung des großen Microsoft-Updates dar, die im Spätsommer 2013 folgt. Aller Wahrscheinlichkeit nach erstellen die Tool-Programmierer nach dem Erscheinen des endgültigen 8.1-Updates neue Versionen Ihrer Software.
System- und Daten-Backup für Windows 8
Ein geradezu typischer Fall, wie Microsoft den Anwendern von Windows 8 das Leben schwer macht: Versuchen Sie einmal, die wichtige Image-Funktion zum Erstellen eines kompletten System-Backups aufzurufen. Nach Öffnen der Ausführen-Zeile über die Tastenkombination „Win + R“ musste man den Befehl „control /name Microsoft. BackupandRestore “ eintippen, um die Windows-7-Dateiwiederherstellung zu starten (ja, die vom Vorgänger!). Das war im Vergleich zu Windows 7, wo sich die „Sichern“-Funktion einfach über das Startmenü aufrufen ließ, schon kompliziert genug. In der nun zur Verfügung stehenden Vorabversion von Windows 8.1 fehlt diese Komponente komplett. Da bleibt nur, mit einer zusätzlichen Software wie Easeus Todo Backup Home das System und wichtige Daten zu sichern. An dieser Stelle sei nochmals der praktische Nutzen des Startmenü von Start8 hervorgehoben: Ein Tastendruck auf die „Win“-Taste und Sie finden über die Rubriken „Alle Programme“, „Zubehör“ oder „System“ die systemeigenen Programme und Funktionen dort wieder, wie Sie es von Windows XP, Vista und 7 kennen. Übrigens, die althergebrachte Tastenkombination „Alt + F4“ funktioniert natürlich immer noch. Damit schließen Sie blitzschnell ein Programm oder eine Kachel-App über die Tastatur. Die besten Shotcuts zu Windows 8
Weitere Software, die nach dem Update fehlt
Vermissen werden Sie im aktuellen Betriebssystem zudem die Media Center Software. Sofern Sie sie nicht während der Markteinführung von Windows 8 kostenlos nachinstalliert haben, kostet sie 9,99 Euro zusätzlich . Einen mindestens vollwertigen Ersatz stellt die Software Media Portal dar, die sich mit den Fernbedienungs-App „ aMPdroid “ (Android) und „ CouchPotato “ (iOS) zudem bequem vom Sofa per Smartphone steuern lässt.

Als Ergänzung für den Betrieb im Arbeitszimmer empfehlen wir den VLC Media Player , der so ziemlich alle Video- und Audioformate abspielt. Sollte sich dabei irgendein Inhalt doch nicht abspielen lassen, hilft das Codec-Paket „ Advanced Codecs for Windows 7 and 8 “ weiter. Die Software Freemake Video Downloader speichert Filme von YouTube und vielen weiteren Streaming-Portalen auf der Festplatte. Nützlich insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Prism- bzw. Tempora-Enthüllungen ist das Tool BoxCryptor : Die Software verschlüsselt nicht nur Microsofts eigenen, in Windows 8.1 vollintegrierten Cloud-Speicher Skydrive, sondern auch weitere Dienste wie Dropbox und Google Drive und schützt somit persönliche Daten vor unberechtigtem Zugriff. Schließlich helfen die Hilfsprogramme 7zip und PDF Creator im Alltag: Das eine zum schnellen Packen und Entpacken, das andere beim Erstellen von PDF-Dateien aller Art. Denn Microsoft beschränkt diese Funktion nach wie vor auf sein Office-Paket .