Moderne PKWs sind rollende Computer. Deren Elektronik einiges auf die Waage bringt. So wiegen allein die sicherheitsrelevanten Bauteile wie ESP, Radar-, Ultraschall- und Videosensoren und die dafür nötigen Steuergeräte zwischen 5 und 20 Kilogramm. Doch nicht nur die Fahrzeug-Sicherheit arbeitet mit Strom, sondern auch viele Komfort-Bestandteile wie elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Radio- und CD-/DVD-Player samt deren Lautsprechern und diverse Helferlein wie die vielen Lichtanlagen und Dimmer, Stellmotoren für die Sitze und das Navigationsgerät. Ist gar ein umfangreiches Infotainmentsystem verbaut, dann kommen noch Mikrofone und Lenkradtasten mit dazu. Sowie Anschlüsse für SIM-Karten, SD-Karten und UMTS-Sticks. BMW verbaut sogar eine SIM-Karte fertig im Auto.
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So sollte es niemanden überraschen, dass das Bordnetz eines modernen Mittelklassewagens (ohne Hybridantrieb) rund 40 Kilogramm wiegen kann, wie der Elektronikspezialist Bosch errechnet hat. Und über zwei Kilometer Kabel in einem modernen Mittelklasse-PKW verlegt sind. Über 100 Verbraucher wie Batteriesensoren, Motormanagement oder ABS beziehen ihren Strom von der heftig geforderten Batterie. Abhängig von der Fahrzeugklasse muss die Elektrik eines modernen Fahrzeugs bis zu 1500 Watt Dauerleistung liefern. In der Spitze kann sich dieser ohnehin schon beeindruckende Wert noch verdoppeln.
Sicherheit macht Autos schwerer
Die wenig überraschende Folge: Batterie und Stromversorgung beziehungsweise Probleme mit der Elektrizität sind die Hauptgründe dafür, dass Fahrzeuge liegen bleiben. Das gilt sowohl für PKWs als auch für LKWs, wie die ADAC-Pannenstatistik zeigt. Sicherheit und Komfort haben also ihren Preis. Deshalb wird aber sicherlich niemand auf die vielen sinnvollen und teilweise lebensrettenden Helferlein verzichten wollen.
Die Elektrik als Pannenursache Nummer 1 ist aber keineswegs etwas Neues, wie ein Blick in eine ältere Pannenstatistik lehrt.