Schenkt man den Berichten der chinesischen Presse Glauben, wird Sonys neue Playstation-4-Konsole unter harschen Bedingungen produziert. Nach Angaben von Hong Kongs “Oriental Daily” wurden Tausende von IT-Studenten am Xi’an Institut für Technologie gezwungen, die Spielkonsole im Yantai-Werk des Herstellers Foxconn zusammenzubauen. Wenn sie sich weigerten, die Arbeiten zu verrichten, würden ihnen sechs Kurspunkte abgezogen, was die Studenten faktisch den Uni-Abschluss kosten würde.
Offiziell gelte die Arbeit als “Praktikum” und werde offen von der Universität beworben. Studenten berichten jedoch, dass ihre Arbeit bei Foxconn nichts mit ihrem jeweiligen Studienbereich zu tun hätte – etwa Logistik- und Verschiffungsarbeiten. Wie Foxconn der Oriental Daily mitgeteilt haben soll, seien alle Angestellten freiwillig dort und niemand würde daran gehindert, das Arbeitsverhältnis jederzeit zu beenden. Das Xi’an Institut hat bisher keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben. Auch Sony äußerte sich bislang nicht.
Ob die Anschuldigungen der Realität entsprechen, lässt sich kaum feststellen. Allerdings wäre es nicht das erste Mal, dass Foxconn zwielichtige “Praktikumsstellen” anbietet. Bereits im letzten Jahr gelangte eine ähnliche Geschichte zwischen Foxconn und dem Xi’an Institut an die Öffentlichkeit. Damals soll die Universität umgerechnet etwa zehn Euro für jeden Studenten erhalten haben, den sie in das Praktikumsprogramm von Foxconn “vermittelte”.
Ob die Nachricht den anstehenden Verkaufsstart der Playstation 4 im November negativ beeinflusst, bleibt abzuwarten.