Foto-Apps für Android und iOS gibt es in großer Auswahl für jeden Anspruch – von der Einfach-App mit ein paar Effektfiltern bis hin zum hochkarätigen Foto- Tuner mit vielen Funktionen. Auch Adobe, der Hersteller des Bildbearbeitungs-Marktführers Photoshop, ist auf den Zug mobiler Foto-Apps aufgesprungen und bietet mehrere Foto-Apps an. Die wichtigsten davon sind die Gratis-App Photoshop Express und die kostenpflichtige Bildbearbeitung Photoshop Touch . Beide eignen sich zum Aufpolieren und anschließenden Weitergeben von Fotos, wobei Photoshop Touch mit einer deutlich größeren Funktionsausstattung aufwartet.
1. Photoshop Touch installieren

Während Photoshop Express nur rudimentäre Bearbeitungsfunktionen bietet und in erster Linie auf eine Handvoll von Effekten ausgelegt ist, wartet die Touch-Version mit zahlreichen Bildbearbeitungsfunktionen auf – darunter Auswahl- und Maskierungswerkzeuge, Textfunktionen, Ebenenverwaltung und Spezialeffekte. Angesichts des recht großen Funktionsspektrums ist die App für 7,99 Euro im Google Play Store und für 8,99 Euro in Apples App Store fast ein Schnäppchen. Laden Sie Photoshop Touch aus dem Google Play Store oder Apples App Store herunter und werfen Sie unbedingt einen Blick auf die mitgelieferten Tutorials.
2. Ausgangsbild öffnen

Im Eingangsbildschirm von Photoshop Touch tippen Sie in der unteren Leiste auf das rechte Icon (Bildsymbol mit Pluszeichen), um zum Ladebildschirm zu gelangen. Im linken Fensterbereich „New From“ erscheinen fünf Importoptionen – Sie können mit „Local Photos“ auf den internen Speicher oder die SD-Karte Ihres Mobilgeräts zugreifen, Bilder online aus der „Creative Cloud“ – Adobes Online-Speicher – herunterladen, mit der „Camera“ ein neues Foto schießen oder zu Ihren Online-Verzeichnissen bei „Google“ oder „Facebook“ gelangen. Um ein Foto in den Editor zu laden, tippen Sie die entsprechende Miniatur an und wählen unten rechts die Option „Add“.
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3. Schnelle Bildoptimierung

Nach dem Öffnen eines Fotos landen Sie im Editor-Bildschirm. Für einfache Korrekturen fahler, unter-/überbelichteter, farbloser oder verrauschter Aufnahmen wählen Sie die „Adjustments“-Funktionen, die sich in der Menüleiste hinter dem vierten Icon von rechts verbergen (das mit den Schiebereglern). Sobald Sie dieses angetippt haben, klappt ein Menü mit typischen Fotokorrekturen auf – darunter „Saturation“ für die Farbsättigung, „Brightness/Contrast“ für Helligkeit und Kontrast sowie „Shadows/ Highlights“ für die Betonung/Verringerung von Lichtern und Schatten im Bild. Sobald Sie eine Korrekturoption antippen, erscheinen unten mehrere Schieber, die Sie nach links für eine Abschwächung des jeweiligen Effekts und nach rechts für dessen Verstärkung schieben. So können Sie wie im Beispielbild unter „Shadows/Highlight“ durch Verschieben von „Shadows“ nach rechts Details aus Bildbereichen herausholen, die zuvor viel zu dunkel abgebildet wurden – oder umgekehrt zu hellen Bildern durch Verschieben des Reglers „Lights“ nach links mehr Kontraste entlocken.
4. Neuen Ausschnitt festlegen

Wenn Sie beabsichtigen, ein Foto zuzuschneiden oder wenn Sie einen anderen Bildausschnitt wählen möchten, verwenden Sie dazu die Funktion „Crop“, die sich im Menü „&“ befindet. Ziehen Sie jetzt einfach die runden Eckpunkte des Beschnittrahmens an die gewünschte neue Position und bestätigen Sie nach getaner Arbeit abschließend noch mit „Done“. Tipp: Indem Sie in der unteren Leiste das zweite Symbol von links (Kettenglied) antippen, haben Sie die Möglichkeit, das Seitenverhältnis des Bildrahmens zu sperren, sodass dann lediglich ein Bildausschnitt gewählt werden kann, der den Proportionen des Originalbildes entspricht.
5. Beschriftung hinzufügen

Mit einfachen Mitteln machen Sie aus Ihren Urlaubsbildern eine Postkarte zum Versenden an die Daheimgebliebenen, indem Sie einen Text – mit dem Namen des Urlaubsorts – hinzufügen. Dazu öffnen Sie das Menü „&“ (Und-Zeichen) und wählen „Add Text“. Um die Bildschirmtastatur für die Texteingabe einzublenden, tippen Sie in der unteren Bearbeitungsleiste das Tastatur-Icon ganz links an. Nachdem Sie Ihren Wunschtext eingegeben haben, tippen Sie in einen freien Bildbereich, um die Tastatur wieder verschwinden zu lassen. Nun legen Sie über das Auswahlmenü unten links die gewünschte Schriftart fest (im Beispiel „Cooper Std Black“) und ändern mit dem Farbkreis links von dem „T“- Symbol die Schriftfarbe. Durch Ziehen der Eck- und Mittelpunkte des Textrahmens können Sie den Schriftzug beliebig vergrößern oder verkleinern, während die runden Anfasserpunkte außerhalb des Textrahmens zum Drehen respektive zum Kippen des Schriftzuges dienen. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, verlassen Sie den Texteditor mit einem Fingerzeig auf das Häkchen in der Bearbeitungsleiste ganz rechts.
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6. Mit Ebenen arbeiten

Der gerade hinzugefügte Text hat uns eine weitere mächtige Funktion offenbart, die vom großen Bruder Photoshop übernommen wurde: Ebenen. Rechts vom Bild wird Ihnen die Ebenenpalette präsentiert, die nun neben dem eigentlichen Foto den Text als neue Ebene enthält. Die Textebene kann jetzt unabhängig vom Hintergrundbild bearbeitet und zum Beispiel mit Effekten versehen werden. Um dem Text einen attraktiven Schlagschatten zu spendieren, öffnen Sie das Menü „fx“ und wählen in der Kategorie „Basic“ den Effekt „Drop Shadow“. Legen Sie per „Angle“ den Lichteinfallswinkel fest und regeln Sie mit „Distance“ den Abstand des Schattens vom Text. Mit „Opacity“ legen Sie fest, ob der Schatten voll deckend (100%) oder transparent ausfallen soll. „Shadow Color“ bringt ein Farbfeld auf den Bildschirm, mit dem Sie die Farbe des Schattens verändern können. Zu guter Letzt weichen Sie die Ränder des Schattens mit dem Regler „Blur“ noch ein wenig auf, um einen sehr attraktiven, leicht verwaschen wirkenden Effekt zu erzielen. Per „Apply“ wenden Sie die vorgenommenen Einstellungen auf den Schriftzug an.
7. Bildelemente einfügen

Mithilfe der Ebenentechnologie lassen sich beliebig viele weitere Fotos oder Objekte hinzuladen und somit in das Originalbild integrieren. Zu diesem Zweck tippen Sie nun in der Menü leiste oben links auf das Bild-Icon mit dem Pluszeichen, wählen im Anschluss daran im Browser die gewünschte Bilddatei aus und laden diese danach mit „Add“. Daraufhin können Sie noch die Größe des Bildes variieren und den Importvorgang mit „Done“ abschließen. Dann wird die Palette ganz rechts um eine weitere Ebene mit dem neuen Bild erweitert. Im Beispiel haben wir das Foto einer Kiwi als neue Ebene geladen.
8. Bereiche freistellen

Mit dem quadratischen weißen Rand will sich die Kiwi so gar nicht in das Hintergrundmotiv einfügen – deshalb entfernen Sie den Rand mit dem Freistellungswerkzeug von Photoshop Touch. Da die Frucht auf weißem Grund fotografiert wurde, lässt sie sich mit dem Zauberstab-Werkzeug freistellen, dessen Icon Sie links in der Werkzeugleiste finden. Sobald Sie das Zauberstab-Symbol angetippt haben, füllt sich die Werkzeugleiste mit weiterführenden Optionen. Tippen Sie „Tolerance“ an und legen Sie die Empfindlichkeit des Werkzeugs auf einen Wert zwischen 90 und 100 fest. Als Nächstes tippen Sie einmal in den freien, weißen Bereich außerhalb der Kiwi – schon wird dieser automatisch markiert, wobei die Frucht selbst ausgespart bleibt. Nun löschen Sie den markierten weißen Bereich, indem Sie oben links auf das Bleistift- Icon tippen und „Clear“ wählen. Über das Icon mit dem gestrichelten Rahmen und dem Zahnrad heben Sie die Auswahl per „Deselect“ auf. Zuletzt verschieben Sie die Frucht noch über die untere rechte Bildecke hinaus, indem Sie das Doppelkreuz-Icon in der oberen Werkzeugleiste antippen und das Objekt ziehen und bei Bedarf auch noch mit den runden Bearbeitungspunkten skalieren. Nach einem Fingerzeig auf „Done“ ist die Postkarten-Bildmontage vollendet.
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9. Bilder online stellen

Tippen Sie den Pfeil in der Menüleiste oben links an und leiten Sie mit „Save“ den Speichervorgang ein. Daraufhin erscheint die neue Collage in der Browser-Ansicht von Photoshop Touch. Über das Facebook-Icon oben rechts haben Sie nun die Möglichkeit, das Werk direkt auf Ihre Facebook-Seite zu stellen. Dazu müssen Sie sich nur anmelden und die entsprechenden Genehmigungen für Photoshop Touch festlegen. Dann lässt sich mit dem Share-Icon im Photoshop-Touch-Browser (Rechteck mit Pfeil) und der Option „Share to Facebook“ das gewünschte Bild hochladen. Alternativ können Sie auch per „Share by E-Mail“ eines oder mehrere Bilder an beliebige E-Mail-Empfänger versenden.
One-Klick-Foto-Apps
Mit One-Klick-Foto-Apps für Android und iOS lassen sich Bilder unmittelbar nach der Aufnahme und noch an Ort und Stelle bearbeiten. Im Unterschied zu vollwertigen Bildbearbeitungs-Apps wie Photoshop Touch fällt der Funktionsumfang der One-Klick-Apps zwar relativ gering aus, doch dafür erweist sich die Steuerung der Programme als kinderleicht. Meist erledigen Sie nur eine Aufgabe, etwa das Umwandeln eines Fotos in Schwarzweiß oder das Ändern von Gesichtsausdruck, Frisur oder Hautfarbe. Manchen der Apps merkt man anhand der mangelhaften Funktionen oder der unzureichenden Bedienung allerdings an, dass der jeweilige Hersteller eher auf den schnell verdienten Euro denn auf eine nachhaltige Software aus ist. Deshalb ist vor einer vorschnellen Installation solcher Apps ein Studium der Rezensionen im App Store anzuraten.