Der US-Geheimdienst NSA und sein britisches Pendant GCHQ hat in den vergangenen Monaten vermehrt versucht, Angriffe auf Personen auszuführen, die das anonyme Tor-Netzwerk nutzen. Das geht aus geheimen NSA-Dokumenten hervor, in deren Besitz die britische Zeitung The Guardian durch Whistleblower Edward Snowden gelangen konnte. Dem Bericht zufolge seien zwar mehre Angriffe auf Tor-Nutzer ausgeführt worden, die grundsätzliche Sicherheit des Netzwerks bestehe jedoch nach wie vor. Den Geheimdiensten sei es lediglich gelungen, entsprechende Nutzer über Schwachstellen ihrer PC-Software – wie etwa dem Browser Firefox – auszuspähen. Obwohl die NSA mit Hochdruck daran arbeitet, Verschlüsselungstechniken zu knacken, scheint der Geheimdienst zumindest beim Tor-Netzwerk auf Granit zu beißen. Alle Nutzer zu identifizieren, sei schlichtweg unmöglich.
Tor-Netzwerk wird von Botnetzen beherrscht
Tor (The Onion Router) ist ein öffentliches Open-Source-Projekt, das den Internet-Traffic seiner Nutzer über mehrere Computer leitet und Mitglieder auf diese weise anonymisiert. Die Technologie wird unter anderem von Journalisten und Aktivisten in Syrien, China oder dem Iran genutzt. Kurioserweise werden sogar rund 60 Prozent des Tor-Netzwerks über die US-Regierung und das Verteidigungsministerium finanziert.