Für Windows 8 gab es viel Kritik, speziell von PC- und Notebook-Nutzern. Mit Windows 8.1 soll alles besser werden. Aber stimmt das wirklich? Einfache Installation Schon die Vorabversion von Windows 8.1 lässt sich installieren wie ein normales Update aus dem Windows-Store. Mit dem Unterschied, dass es zunächst durch die Installation eines Vor-Updates freigeschaltet werden muss. Dieser Schritt entfällt bei der finalen Version. Die Installation selbst dauert bei uns etwa eine Stunde, wobei man während des anfänglichen Downloads und der ersten Installationsphase ganz normal mit dem PC weiterarbeiten kann. Erst nach einem Neustart muss Windows 8.1 sich ganz sich selbst widmen. Nach Abschluss der Installation stellt Windows 8.1 alle zuvor installierten Apps wieder her. Die installierten Desktop-Programme und unsere Daten bleiben erhalten. Startknopf? Ja, aber … Das Erste, was auffällt, wenn wir mit einem Klick auf die Desktop-Kachel den normalen Desktop freilegen, ist der Startknopf unten links. Ein Klick darauf öffnet aber kein Startmenü, sondern den Kachelbildschirm. Ganz unpraktisch ist der neue Knopf dennoch nicht. Ein Klick darauf mit der rechten Maustaste öffnet ein Menü mit praktischen Systemfunktionen – etwa „PC herunterfahren“ oder „Systemsteuerung“ und einige Verwaltungsfenster. Vieles davon hat bei Windows 8 noch einige Maus-Akrobatik gebraucht. Wem das nicht reicht, der kann weiterhin das alternative Startmenü Classic Shell installieren.
Release: Windows 8.1 erscheint am 17.10.2013 Booten auf den Desktop Ein weiteres Ärgernis für Windows-8-Nutzer mit PC oder Notebook war die vorgeschaltete Kachelleiste. Bei Windows 8.1 kann auch der Desktop wieder als Startbildschirm festgelegt werden. Dafür müssen Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle der Taskleiste klicken, dann „Eigenschaften ➞ Navigation“ wählen und einen Haken vor „Beim Anmelden anstelle der Startseite den Desktop anzeigen“ setzen. Hier können Sie auch auswählen, dass Ihr Desktop-Hintergrund auch der Hintergrund der Kachelwand wird. Und wo wir schon da sind, setzen wir gleich noch die Haken vor „Beim Aufrufen der Startseite automatisch die Ansicht ‚Alle Apps‘ anzeigen“ und „Desktop- Apps in der Ansicht ‚Alle Apps‘ als Erstes auflisten, wenn nach Kategorie sortiert ist“. Die neue Kachelwand PC-Nutzer hat an Windows 8 gestört, dass Desktop-Programme nur umständlich zu starten waren. Durch die beiden letzten Haken im vorherigen Punkt wird das vereinfacht. Nach einem Klick auf den Startknopf erscheinen alle Verknüpfungen zu den installierten Programmen und Apps – alphabetisch sortiert nach Ordner- und Verknüpfungsnamen. Wenn Sie oben statt „Nach Name“ den Eintrag „Nach Kategorie“ wählen, erscheinen ab jetzt die Desktop-Programme vorne. Ein Klick auf den Pfeil nach oben zeigt den üblichen Kachelbildschirm. Auch hier hat sich einiges verändert – zum Beispiel gibt es zwei neue Kachelgrößen. Der Rechtsklick auf eine Kachel und „Größe ändern“ zeigt, dass es jetzt neben „Breit“ und „Mittel“ auch „Groß“ und „Klein“ gibt (doppelt so groß wie „Breit“ und ein Viertel von „Mittel“). Um eine Kachel am Startbildschirm oder der Taskleiste anzupinnen, klicken Sie sie rechts an und wählen „An Start anheften“ oder „An Taskleiste anheften“. App schieben

Bei Windows 8 war es möglich, zwei Apps parallel auf einem Bildschirm anzuzeigen – eine in einem Streifen (snapped View), die andere auf dem Rest des Bildschirms (filled View). Mit Windows 8.1 wird diese starre Einteilung flexibler, denn der Trennbalken zwischen den Apps kann verschoben werden. Je größer die Auflösung ist, umso mehr Apps können parallel angezeigt werden – bis zu vier auf einem Bildschirm bei 2560 Pixeln Breite. Explorer mit Facelift Ein Klick auf das Ordner-Symbol der Taskleiste öffnet den Windows-Explorer in der neuen Standardansicht „Dieser PC“. Dort sind oben die üblichen Bibliotheken „Bilder“, „Dokumente“, „Musik“ und „Videos“ zu sehen, dazu der Desktop- und der Download- Ordner. Und unten die Laufwerke, getrennt nach lokalen und Netzlaufwerken.
Windows 8.1 führt neue Nutzer mit Tutorial-App ein Schnell, schneller, IE 11 Obwohl wir den IE die letzten Jahre eher ungern genutzt haben, müssen wir ihm zugestehen, dass er in Version 11 etwa beim Javascript- Benchmark Sunspider am besten abgeschnitten hat. Auch sonst ist der IE 11 auf Leistung getrimmt. Mit Prerender und Prefetch können weiterführende Webseiten schon im Hintergrund geladen werden, während der Nutzer noch den Inhalt der Seite liest. Dies geschieht, wenn der Web- Entwickler die Attribute „prefetch“ und „prerender“ in wichtige „Link“-Tags der Seite einbaut. Auch die Vorschlagslisten beim Tippen in die Browser-Leiste erscheinen verzögerungsfrei. Der IE 11 unterstützt jetzt auch die Hardware-Beschleunigung Web GL. Es können mit dem IE 11 bis zu 100 Tabs parallel geöffnet werden. Damit das nicht der Leistung schadet, werden die inaktiven Tabs in einen Ruhezustand versetzt. Die richtige Einstellung Wie bei der Vorversion gibt es auch bei Windows 8.1 zwei Konfigurationszentralen, die Systemsteuerung und „PC-Einstellungen ändern“. Letztere wurde stark erweitert, etwa durch einen Geräte-Manager, Sync-Einstellungen für Skydrive oder die Konfiguration der Suche. Diese unterscheidet nicht mehr zwischen Apps, Einstellungen und Dateien, sondern zeigt alles gesammelt an und erweitert das Ergebnis noch um In-App-Inhalte und Webtreffer von Bing. Ein Microsoft-Konto wird bei 8.1 fast zur Pflicht, da etwa Skydrive viel enger integriert wurde. Wer keines möchte, muss Fantasiedaten in das entsprechende Formular eingeben. In der Fehlermeldung, die darauf folgt, kann ein lokales Konto angelegt werden. Persönliches Fazit

Irgendwie gefällt es mir, dieses Windows 8.1. Ich muss aber zugeben, dass ich auch schon kein absoluter Windows- 8-Verweigerer war. Nach einigen Workarounds ist die Arbeit damit für mich auch am PC erträglich, und die Systembasis, die Geschwindigkeit und die Sicherheitsfunktionen sind ein deutlicher Fortschritt. In puncto Sicherheit will Microsoft ja noch nachlegen – von der Verhaltensüberwachung von Software bei der finalen 8.1-Version war bisher aber noch nichts zu sehen. Mit 8.1 beseitigt Microsoft zum Glück viele Nervereien bei der Bedienung mit der Maus. Noch nutze ich ein alternatives Startmenü, aber wer weiß, vielleicht reicht mir die neue Kachelkonfiguration bald aus. Denn ein gutes Windows ist für mich, wenn ich es ohne Workarounds so anpassen kann, dass es mir gefällt. Auf der Negativseite bleibt der Quasi- Zwang zu einem Microsoft-Konto und dem Cloud-Speicher Skydrive. Im Lichte von Prism und Co. ein bedenklicher Zustand. Da hilft doch nur ein Workaround – eine clientseitige Verschlüsselung.