Sie haben weder Zeit noch Lust auf umfangreiche Bildkorrekturen. Aufwendige Anpassungen bei Urlaubsfotos und anderen Gebrauchsbildern wären ohnehin übertrieben, schließlich liegt die Qualität eines Fotos im Auge des Betrachters – und oft geht es hauptsächlich um die abgelichtete Situation und die betreffenden Personen. Wen stört es da schon, wenn die Bilder diesen oder jenen kleinen Makel haben. Fotos mit Blitzkorrekturen aufpolieren Wo allerdings das Licht oder die Kameraeinstellungen für einen kunstvollen Schnappschuss nicht ausgereicht haben, kann eine Blitzkorrektur im Fotoprogramm weiterhelfen, die schönsten Momente des Lebens in brauchbaren Bildern zu speichern. Die folgende Anleitung zeigt, wie Sie Ihre Fotos im Schnellverfahren aufpolieren, ohne sich um Details zu kümmern. Wir verwenden exemplarisch Photoshop von Adobe, die gezeigten Schritte funktionieren jedoch auch in Photoshop Elements und jedem anderen gut ausgestatteten Bildbearbeitungsprogramm. Mehr Aufwand braucht es wirklich nicht! Übrigens: Beinahe jedes Fotoprogramm ver fügt über eine vollautomatische Bildkorrektur (EinKlickKorrektur). Dabei wendet die Software in einem Rutsch Funktionen wie zum Beispiel Tonwertkorrektur, FarbbalanceAnpassung und Schärfefilter an. In vielen Fällen können Sie damit ordentliche Ergebnisse erzielen, vor allem dann, wenn sich die Intensität der Autokorrektur einstellen lässt. Bei manchen Aufnahmen, etwa bei Gegenlicht, arbeitet die Autokorrektur aber zumeist nicht zuverlässig. Wer Wert auf beste Resultate legt, greift deshalb besser zu den manuellen Korrekturwerkzeugen und behält auf diese Weise selbst die Kontrolle über den Grad der individuellen Bildanpassung. 1. Schiefes Foto gerade rücken

In der Eile des Auslösens passiert es leicht, dass die Kamera schräg gehalten wird. Kein Problem: Mit dem Werkzeug „Lineal“ bekommen Sie jedes schiefe Bild wieder gerade. Das Lineal finden Sie im Ausklappmenü des Pipettenwerkzeugs. Ziehen Sie mit dem Lineal eine Linie entlang des gewünschten Horizonts. Dann gehen Sie auf „Bild, Bilddrehung, Per Eingabe“. Photoshop hat den vom Lineal gemessenen Drehwinkel bereits eingetragen. Ein Klick auf „OK“, und schon steht das Bild gerade.
2. Sattere Bildfarben
Die meisten Bilder vertragen für eine peppige Optik etwas mehr Farbe. Die Farben Ihrer Fotos polieren Sie am einfachsten mit einer Sättigungskorrektur auf, die Sie unter „Bild, Korrekturen, Farbton/Sättigung“ vornehmen. Die gewünschte Farbzugabe steuern Sie mit dem Regler „Sättigung“. Anders als bei Edelaufnahmen schadet es einem Schnappschuss übrigens nicht, wenn die Farben überzeichnet und dadurch etwas unrealistisch wirken – probieren Sie es aus. 3. Schnelle Tonwertkorrektur

Ihr Foto ist zu dunkel oder der Kontrast ist nur mäßig. Dann stehen die Vorzeichen gut, dass Sie mit einer Tonwertkorrektur mehr aus dem Bild herausholen. Damit passen Sie die Verteilung der Bildpunkte an. Mit der Technik dahinter müssen Sie sich dazu ebenso wenig beschäftigen wie mit der Auswertung von Histogrammen. Es genügt, wenn Sie „Bild, Korrekturen, Tonwertkorrektur“ aufrufen. Ziehen Sie das schwarze (linke) Dreieck bis zum Anfang der Kurve, bis die dunklen Bildbereiche schön schwarz sind. Dann verschieben Sie das rechte Dreieck so weit, bis die hellen Bildregionen gut aussehen.
4. Postkarten-Look
Die Funktion „Farbbalance“ ist eines der wirkungsvollsten Mittel, um ein stimmungsvolles Bild zu erzeugen. Für einen Urlaubspostkarten- Look mit leuchtenden, fetten Farben sind in unserem Beispielfoto in den Mitteltönen und Tiefen die Rot- und Gelbtöne erhöht. Sie sehen Schieberegler, mit denen Sie die Verteilung der Rot-, Grün- und Blauanteile im Bild individuell verändern können. Verschieben Sie den Regler für den gewünschten Farbton so weit nach links und rechts, bis Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.
Foto-Auflösung mit einem Klick anpassen 5. Farbstich entfernen

Stimmen Kontraste und Gesamthelligkeit im Bild, geht es an das Entfernen von Farbstichen. Innenaufnahmen weisen häufig einen starken Rotstich auf, während Blitzaufnahmen oft bläulich wirken. Beide Probleme lösen Sie mithilfe des Befehls „Bild, Korrekturen, Farbton/Sättigung“. Im Dialogfenster verändern Sie mit dem Schieberegler oben die Farbtönung des Bildes und mit dem Regler ganz unten die Helligkeit der einzelnen Farben. Orientieren Sie sich am Vorschaubild, das die Änderungen anzeigt, bevor Sie die Werte übernehmen. 6. Kleinere Fehler korrigieren
Der Daumen vor der Linse, ein Passant im Hintergrund, eine Getränkedose auf der Wiese oder der störende Kondensstreifen am Himmel – allesamt kleine Bildfehler, die sich mit dem Bereichsreparaturpinsel rasch ausmerzen lassen. Auch für eine schnelle Ausbesserung von Hautunreinheiten bei Porträts ist der Reparaturpinsel bestens geeignet. Aktivieren Sie den Bereichsreparaturpinsel, stellen Sie eine passende Pinselspitze ein und malen Sie über die betroffene Stelle im Foto. Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie punktuell arbeiten. Größere Verunzierungen im Bild stempeln Sie einfach weg. Dazu aktivieren Sie den Kopierstempel, wählen durch einen Mausklick mit gedrückter AltTaste den Quellbereich des Motivs aus und stempeln ihn anschließend mit Mausklicks auf die Zielregion. Auch hier erzielen Sie durch punktuelles Auftragen und eine stufenweise Anpassung der Deckkrafteinstellung die besten Resultate.
15 Profi-Tricks für Fotos, Musik und Videos 7. Knackige Schärfe

Das Schärfen sollte stets am Schluss der Fotokur erfolgen. Die besten Schärfungsresultate erzielen Sie in der Regel mit dem Filter „Unscharf maskieren“. Ziehen Sie den Regler für „Stärke“ in Richtung Mitte. Damit legen Sie fest, wie stark die Kontrastkanten im Foto angehoben werden. Geben Sie zuerst einen niedrigen „Schwellenwert“ an. Damit steuern Sie, wie hoch der Kontrast zweier benachbarter Pixel sein muss, damit sie geschärft werden. Bei einem kleinen Wert lösen bereits relativ kleine Kontrastunterschiede eine Scharfzeichnung aus. Falls dabei in der Vorschau Bildstörungen hervortreten, heben Sie den Wert an. Mit einem höheren Wert werden nur kontrastreiche Konturverläufe geschärft. Den „Radius“ setzen Sie zunächst auf einen niedrigen Wert und erhöhen ihn schrittweise. Der Radius legt fest, wie groß der Bereich ist, in dem Photoshop nach Kontrastabweichungen sucht.
8. Bild zuschneiden
Beim Fotografieren bleibt oft nicht viel Zeit, sich um einen perfekten Bildaufbau zu kümmern. Hauptsache, Sie bekommen das Wesentliche auf die Speicherkarte. Daher finden sich häufig unerwünschte Objekte im Bild. Zu viel Drumherum kann das Motiv aber erdrücken, schneiden Sie deshalb einfach weg, was Sie nicht zeigen wollen. Den Beschnitt erledigen Sie mit dem Freistellungswerkzeug. Ziehen Sie bei gedrückt gehaltener Maustaste einen Rahmen um den gewünschten Ausschnitt herum auf. Mit den Eckpunkten können Sie den Ausschnitt justieren und durch Ziehen der Maus auch verschieben. Sind Sie mit dem neuen Ausschnitt zufrieden, lassen Sie das Motiv mit einem Doppelklick ins Rahmeninnere zuschneiden.
Mit Photoshop Express Editor zum perfekten Bild 9. Anti-Bildverzerrung

Aufgrund der optischen Beschränkungen von Kamera und Objektiv kommt es bisweilen zu störenden Motivverzerrungen. Dafür hält Photoshop im Menü „Filter“ die „Objektivkorrektur“ bereit. Mit den Buttons am linken Rand legen Sie fest, welche Korrektur erfolgt. Die wichtigste Funktion befindet sich ganz oben. Klicken Sie in die Bildmitte und ziehen Sie den Mauszeiger dann so weit nach rechts oder links, bis die Verzerrung weitgehend verschwunden ist. Dabei können Sie sich am Raster orientieren.
10. Tonwertkorrektur Mit einer Tonwertkorrektur verbessern Sie den Bildkontrast und die Belichtung insgesamt. Deshalb führen Sie für die Optimierung eines kontrastarmen Fotos immer eine Tonwertkorrektur durch, anstatt die Funktion „Helligkeit/ Kontrast“ zu verwenden. Per Tonwertkorrektur können Sie die Farbbalance und den Kontrast von Bildern durch das Einstellen der Helligkeitsstufen für dunkle, mittlere und helle Bildbereiche mit gutem Resultat anpassen. Im Zentrum des Tonwertkorrektur-Dialogfensters sehen Sie ein Histogramm, das die Menge an Pixeln je Helligkeitsstufe von den Tiefen über die Mitteltöne bis zu den Lichtern darstellt. Die Tiefen und die Lichter, also die besonders hellen Stellen im Foto, optimieren Sie, indem Sie die Schieberegler an beiden Enden des His togramms auf den jeweils ersten Pixelbereich schieben. Hierdurch ordnen Sie die hellsten und dunkelsten Pixel in jedem Kanal den Farben Weiß und Schwarz zu. Weil die Bildbearbeitung die übrigen Pixel dabei proportional korrigiert, vergrößert sich der Tonwertumfang des Fotos, ohne dass es zu Änderungen an der Farbbalance kommt. Mit dem mittleren Regler beeinflussen Sie die Helligkeit der Mitteltöne, ohne die Lichter und Tiefen zu ändern. 11. Miniatur-Effekt – Mittels Tiefenschärfe simulieren

Leiten Sie den Blick des Betrachters Ihrer Fotos. Durch einen gezielten Bruch zwischen scharfem Zentrum und weichen Randregionen erzeugen Sie Aufmerksamkeit und Dynamik. So fallen alle Blicke auf den scharfen Bildbereich. Eine solche Wirkung erzeugen Sie mit einem Tiltund ShiftObjektiv, das einiges kostet. Den Effekt können Sie beispielsweise in Photoshop leicht simulieren. Scharfen Bereich auswählen: Erstellen Sie dazu als Erstes eine Auswahl des Bereichs, der scharf abgebildet werden soll. Wichtig ist hierbei, dass die Auswahl eine sehr weiche Kante haben muss. Am einfachsten wechseln Sie zum LassoWerkzeug, stellen in der Optionsleiste bei „Weiche Kante“ 100 Pixel ein und umfahren den gewünschten Bildbereich. Tilt-Shift erzeugen: Gehen Sie in Photoshop auf „Filter, Weichzeichnungsfilter, Tiefenschärfe abmildern“. Aktivieren Sie die Checkbox vor dem Punkt „Umkehren“. Bis auf den Regler für den „Radius“ belassen Sie alle übrigen Einstellungen in diesem Filter dialog bei den Vorgabewerten. Mithilfe des „Radius“ steuern Sie die Unschärfe – gute Werte liegen zwischen 40 und 55. Bestätigen Sie mit „OK“. Um den Effekt noch zu verstärken, gehen Sie auf „Filter, Scharfzeichnungsfilter, Unscharf maskieren“ und wählen eine große Stärke (etwa 100), einen geringen Radius (ein Pixel) und null Schwellenwert. Zum Abschluss heben Sie den Kontrast über „Bild, Korrekturen, Helligkeit/Kontrast“ noch etwas an.