Über Werbung, kostenlose Spiele und Erotikseiten wird häufig Spyware und Malware verbreitet. Adware kann sogar Ihre Startseite verändern und Ihre Suchanfragen und eingetippte URLs umleiten. Wenn Sie Werbung auf einer ansonsten werbefreien Seite sehen, ist Ihr PC wahrscheinlich von Adware betroffen.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie solche unerwünschten Gäste aus Ihrem Browser wieder entfernen beziehungsweise fernhalten. Entfernen Sie unerwünschte Browser-Toolbars, Add-Ons, Erweiterungen und Homepage- und Suchanfragen beherrschende Malware.
Diese Gefahren bedrohen Ihren PC
Starten Sie Viren- und Malwarescanner
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr PC von Malware betroffen ist, sollten Sie zuallererst einen kompletten Malware-Scan mit einem aktuellen Antiviren-Programm durchführen. Da kein Antivirus-Programm jegliche Malware auffinden kann, nutzen Sie einen zweiten Scanner, wie zum Beispiel Ad-Aware , Malwarebytes oder Spybot Search & Destroy . Diese Suchläufe werden zusätzliche Adware, Viren und andere Malware finden. Wenn Sie Glück haben könnten Ihre Antimalware-Programme unerwünschte Werbung, Browser-Toolbars und Browser-übernehmende Malware auf einmal entfernen.
Deaktivieren Sie Browser-Toolbars
Wenn Ihr Browser immer noch verrückt spielt, müssen Sie jede Toolbar, die Sie nicht benutzen, deaktivieren. Google Chrome zum Beispiel beinhaltet eine Adressleiste mit einer Suchmaschinenzeile und einem individuell einstellbarem Lesezeichen-Menü, was viele downloadbare Toolbars verzichtbar macht.
Die meisten Adware-Netzwerke bieten keine nützlichen Dienste an. Deren Suchleisten und Shortcuts leiten unvorsichtige Nutzer nahezu immer auf Adware-Netzwerkseiten. Sie sind sicherer dran wenn Sie jede Toolbar aus Ihrem Browser entfernen. Außerdem wird Ihr Browser dadurch auch schneller.

Um Toolbars im Internet Explorer zu entfernen, machen Sie einen Rechtsklick mit der Maus auf die Toolbar und wählen Sie die unerwünschten Toolbars im Kontextmenü ab.
Bei Firefox funktioniert das ganz ähnlich – mit rechts klicken und deaktivieren Sie die Toolbar – allerdings versteckt der Browser die Toolbar eher als dass diese abgeschaltet wird. Die Toolbar könnte also noch immer für angezeigte Adware verantwortlich sein. Noch schlimmer ist es bei Google Chrome, da dieser gar keine Rechtsklick-Option zur Einstellung anbietet. Wie Sie die Toolbars bei Chrome und Firefox dennoch komplett loswerden erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Kontrollieren Sie Erweiterungen und Add-Ons besser zweimal

Neben Toolbars installieren Adware-Netzwerke häufig Browser-Add-Ons und Erweiterungen, um Werbung zu verbreiten, Suchanfragen umzuleiten und Sie zu zwingen deren Seite als Homepage einzustellen. Deshalb sollten Sie Ihre Browser Add-Ons und Erweiterungen regelmäßig überprüfen und die deaktivieren, die Sie nicht nutzen oder die verdächtig aussehen.
Öffnen Sie im Internet Explorer das „Tools“-Menü und wählen „Add-Ons verwalten“. Im folgenden Menü wählen Sie „alle Add-Ons“. Sehen Sie sich die Liste durch und rechtsklicken Sie auf die zu deaktivierende Software und wählen „deaktivieren“.
Wenn Sie Firefox-Nutzer sind, klicken Sie auf den orangefarbenen Menü-Button im oberen linken Eck Ihres Browsers und wählen in der nächsten Liste „Add-Ons“ aus. Sehen Sie sich anschließend sowohl den Erweiterungs- als auch den Plug-In-Bereich an und deaktivieren Sie all das, was verdächtig aussieht.

Bei Chrome müssen Sie dafür „chrome://extensions/“ in die Adresszeile eintippen oder das Hauptmenü öffnen, indem Sie den Button im oberen rechten Eck des Browsers anklicken und dann „Einstellungen“ auswählen und dort „Erweiterungen“ anklicken. Wählen Sie jede Erweiterung ab, die Sie deaktivieren möchten, oder klicken Sie auf das Papierkorb-Symbol neben jeder Erweiterung, um diese komplett aus Chrome zu entfernen.

Chrome unterstützt noch eine weitere Art von Add-On, welche Plug-Ins genannt werden und die Sie ebenfalls überprüfen sollten und zwar durch Eingabe von „chrome://plugins/“ in die Adresszeile. Diese Code-Ausschnitte erlauben es Chrome gewisse Arten von Medien, wie zum Beispiel DivX-Videos oder Unity Web Games, abzuspielen. Stellen Sie sicher, dass Sie all das, was Sie nicht erkennen oder brauchen, deaktivieren. Aber seien Sie dabei vorsichtig: Sie sollten den Native Client und die Google Update Plug-Ins aktiviert lassen, um zu gewährleisten, dass Chrome reibungslos funktioniert.
Löschen Sie störende Startseiten oder Suchanfragen-Weiterleitungen
Fiese Adware kann Sie dazu zwingen eine infizierte Seite als Startseite einzurichten und damit verbunden jedes mal beim Öffnen des Browsers mit nerviger Werbung überschüttet zu werden. Zusätzlich können Adware-Netzwerke Sie mit deren eigenen Seiten verbinden, wenn Sie versuchen eine seriöse Seite zu besuchen oder eine Suche durchführen möchten. Manchmal können Sie diese schädlichen Funktionen entfernen, indem Sie Toolbars, Add-Ons, Plug-Ins und Erweiterungen löschen. Meistens müssen Sie aber aggressiver vorgehen.
Die voreingestellte Startseite zu ändern, geht bei jedem Browser einfach. Im Internet Explorer, öffnen Sie das „Tools“-Menü und wählen „Interneteinstellungen“ aus. Bei Chrome öffnen Sie das Hauptmenü, wählen „Einstellungen“ aus und klicken dann auf die „Beim Starten“-Einstellungen. Bei Firefox öffnen Sie “Extras, Einstellungen, Allgemein“.
Wenn Ihre Startseite danach noch immer auf die Adware-Seite geleitet wird, dann müssen Sie herausfinden, ob Malware Ihren Browser so geändert hat, dass Ihre Startseiten-Einstellungen überschrieben werden. Rechtsklicken Sie auf die Verknüpfung, die Sie für gewöhnlich nutzen, um Ihren Browser zu öffnen und klicken dann auf Eigenschaften. Falls Sie ein mit der Taskleiste verknüpftes Symbol nutzen, klicken Sie auf den „Start“-Button und tippen den Browsernamen ein und rechtsklicken anschließend auf den Shortcut der nun erscheint. Im Shortcut-Einstellungs-Dialogfenster, entfernen Sie jede Adresse die nach dem „Ziel“ der Datei aufgeführt ist. Zum Beispiel sollten Sie die im Screenshot aufgeführte „http://www.malwarebytes.com“ entfernen.

Wenn Ihre Suchergebnisse umgeleitet werden, wenn Sie etwas in die Suchzeile oder Adresszeile eingeben, dann könnten Ihre Standard-Suchmaschineneinstellungen betroffen sein. Um dieses Problem zu beheben und Ihre bevorzugte Standard-Suchmaschine im Internet Explorer wieder herzustellen öffnen Sie das „Tools“-Menü, wählen „Einstellungen“ aus und sehen sich die „Suche“-Optionen an. Bei Firefox dagegen klicken Sie auf den kleinen Pfeil bei Ihrem Suchkasten oben in Ihrem Browser und wählen dort „Suchmaschinen verwalten“ aus.
Machen Sie sich mit Windows-Anwendung und Funktionen vertraut
Häufig werden Sie feststellen, dass auf Ihrem PC installierte Adware in der „Programme und Funktionen“ Liste unter Windows zu finden sind. Um dorthin zu gelangen klicken Sie auf den Startbutton und geben „Programme und Funktionen“ in die Suchleiste ein.
In manchen Fällen sind diese Programme nicht offensiv genug, so dass moderne Viren- und Malwarescanner diese nicht auffinden können. Deshalb müssen Sie diese selbst manuell schließen.
Dafür ist es selbst dann praktisch, die Liste Ihrer installierten Programme zu überprüfen und verdächtige Einträge zu löschen, wenn Sie aktuell keine Adware-Probleme haben. Die Deaktivierung von verdächtigen Erweiterungen in Ihrem Browser wird die meiste Adware davon abhalten Sie mit Werbung zu überschwemmen, aber ausgeklügeltere Adware kann als eigenständige Anwendung auf Ihrem PC installiert sein und muss direkt vom Computer gelöscht werden.
Wenn Sie die Liste der Programme durchsehen, sortieren Sie diese nach dem Installationsdatum, da Adware typischerweise viele Komponenten auf einmal installiert.
Drücken Sie den Resetknopf

Falls Sie immer noch Probleme mit Adware auf Ihrem Browser haben, ist es an der Zeit alles auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen. Die Einstellungen bei Ihrem Browser wiederherzustellen entfernt alle gespeicherten und Individualisierungen, aber es kann auch schädliche Änderungen von Adware und Malware beseitigen.
Beim Internet Explorer öffnen Sie das „Extras“-Menü, wählen dort „Internetoptionen“ aus, klicken auf den Reiter „Erweitert“ und anschließend auf den „Zurücksetzen“-Button. Bei Firefox gehen Sie zu „Hilfe“ in der Menüleiste, Klicken auf „Informationen zur Fehlerbehebung“ und anschließend auf den „Firefox zurücksetzen“-Button. Chrome besitzt keine solche Funktion und muss deinstalliert und wieder neu installiert werden.
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Adware und Malware vorbeugen
Nun da Sie Ihren Browser gründlich aufgeräumt haben, halten Sie diesen sauber, indem Sie auf die Hinweise bei der Installation von heruntergeladenen Programmen achten. Selbst vertrauenswürdige Browser Add-Ons wie Java werden immer versuchen Ihnen zusätzlich unnötige Toolbars zu installieren, wenn Sie ein Update herunterladen. Wenn Sie auf potentiell gefährlichen Seiten unterwegs sind oder verdächtige Downloads öffnen, sollten Sie eine Browser-Sandbox oder ein Linux-Livesystem nutzen.
Bei einer „Sandbox“ handelt es sich um ein abgeschlossenes virtuelles System, in welchem Sie gefährlich wirkende Programme und Dateien sicher öffnen können. Jede Veränderung oder jeder Schaden, auch der von Adware und Viren, innerhalb der Sandbox betrifft den Rest des PCs nicht. Google Chrome bietet einen integrierten Sandbox-Schutz, aber empfohlen werden für zusätzliche Sicherheit trotzdem Drittanbieter Sandbox-Programme. Sehen Sie bei Ihrem Antivirus-Programm nach einer Sandbox-Funktion nach oder laden Sie sich ein Programm wie zum Beispiel Sandboxie herunter.
Dieser Artikel stammt von unserer Schwesterpublikation PC-World.