Enlightenment E17 ist der Exot unter den Desktop-Umgebungen und befand sich mehr als ein Jahrzehnt in der Entwicklungszeit, bis er mit tatkräftiger Unterstützung von Samsung Anfang des Jahres in einer ersten stabilen Version erschienen ist. Bodhi Linux ist als installierbares Live-System auch der beste Weg für neugierige Anwender, ein optimal vorkonfiguriertes Enlightenment in Aktion zu sehen und zu testen. Optik, Desktop, Menü: Enlightenment wird erwachsen Die Besonderheit von Enlightenment E17 ist dessen ausgefallene Optik mit opulenten Effekten. Allerdings bietet Bodhi Linux mehrere Profile für den Desktop an, um mit wenigen Klicks entweder eine effektvolle oder eine ganz schlichte Oberfläche zu starten. Die Auswahl dieses Profils ist auch das erste, was Anwender des Live-Systems begrüßt. Ein repräsentatives Profil für den Einstieg ist hier „Desktop > Weiter > Bodhi-Theme > Weiter“. Die Desktop-Umgebung ist weitgehend in C geschrieben, sehr kompakt und für wenig leistungsfähige Hardware optimiert, so dass Bodhi Linux auch mit alten PCs gut auskommt. Allerdings kann Enlightenment in der neuen Version auch Open GL nutzen, um die 3D-Fähigkeiten von unterstützten Grafikchips zu nutzen. Auch sonst geizt die Desktop-Umgebung nicht mit kreativen Details: Der Starter „Everything“ erlaubt den Aufruf von Dokumenten und Programmen mit automatischer Pfad-Vervollständigung. Das experimentelle Terminal „Terminology“ zeigt zu Bilddateien mit dem Befehl tyls Vorschaubilder an.
Linux-Grundausstattung für kleine Unternehmen Anwendungen: Software Installation per Klick Bodhi ist nicht nur ein Ubuntu mit anderem Gewand, sondern schöpft auch aus eigenen Software-Quellen: Neben den Paketen von Ubuntu 12.04 liegen in den eigenen Repositories von Bodhi einige „Backports“. Dies sind Programme, die von neueren Ubuntu-Versionen zurück auf Bodhi portiert wurden. So ist der Kernel beispielsweise bereits auf dem Stand von 3.8, und Libre Office steht in Version 4.0 zur Installation bereit. Zur Software-Verwaltung gibt es zwei Möglichkeiten: die klassische Methode per apt in der Kommandozeile oder über ein eigenes App-Center, das im Anwendungsmenü unter „Bodhi Linux > Add Software“ zu finden ist und über den alternativen Webbrowser Midori läuft. Das Software-Verzeichnis erlaubt die Installation von häufig benötigten Anwendungen per Mausklick. Voraussetzungen und Installation Obwohl der Ubuntu-Abkömmling schon seit zwei Jahren weiterentwickelt wird, ist Bodhi Linux schlank geblieben. Auf Festplatte ist das System in einer Minimalausstattung mit 2,4 GB zufrieden. Das Setup erledigt der aufgefrischte Installer von Ubuntu 12.10, der bereits die Verschlüsselung per LUKS unterstützt. Der Enlightenment-Desktop ist auf geringe Hardware-Anforderungen zugeschnitten. Eine CPU der Pentium-Klasse mit 400 MHz und etwa 512 MB RAM genügen. Mit Hilfe des Tools Unetbootin können Sie Bodhi Linux auf USB-Sticks und Speicherkarte übertragen. Dokumentation: http://wiki.bodhilinux.com/doku.php?id=de:start