Anders als beim Fernseher im Wohnzimmer steckt in den mobilen Geräten kein TV-Empfänger. Den kann man mit zusätzlicher Hardware wie beispielsweise den Eyetv-Tunern für Android- und iOS-Geräte zwar nachrüsten, allerdings ist eine solche Lösung mit 50 bis 100 Euro nicht ganz billig. Doch es gibt günstige und gute Alternativen. PC-WELT stellt die besten Möglichkeiten zum Empfang von Live-TV und neuen Möglichkeiten vor.
Ratgeber: Unterwegs am Smartphone und Tablet fernsehen
Zattoo ist endlich auch per WLAN zu empfangen Der Anbieter Zattoo steht geradezu als Inbegriff für Fernsehen über das Internet. Jahrelang war der Dienst aus der Schweiz erste Adresse, wenn man beispielsweise im Büro ein wichtiges Fußballspiel nicht verpassen wollte: Zattoo aufrufen, Sender auswählen und schon konnte es losgehen. Den Dienst gibt es auch als App für Android und iOS , allerdings lange nur über WLAN, nicht dagegen über das Mobilfunknetz. Wollte man aber abseits eines WLAN-Netzes fernsehen, musste man mit einem Zweit-Handy erst einen Hotspot aufspannen oder anderweitig tricksen. Das ist nun vorbei, denn der Anbieter hat seine Apps für Android und iOS überarbeitet, die neuen Versionen ermöglichen nun auch den TV-Empfang direkt über das Mobilfunknetz.

Mit dem Slogan „Fernsehen, wie es sein soll“ hat der schwedische Anbieter Magine vollmundig eine direkte Konkurrenz zu Zattoo angekündigt. Ende Juni 2013 sollte der Dienst in Deutschland starten. So war es angekündigt, doch das Datum konnte Magine nicht halten. Kunden müssen hier, anders als beim teilweise kostenlosen Konkurrenten Zattoo, ein Abo abschließen. Dafür bekommen sie nicht nur das ausgestrahlte Programm, sondern auch die Möglichkeit, Sendungen zu speichern sowie später on-Demand zu schauen, also auf Abruf. Apps sollte es vorerst für Smart-TV-Geräte von Samsung sowie für iOS-Geräte geben, weitere Fernseher und die Android-Plattform sollen später folgen.
TV-Programm am Smartphone über die neue Kabel-Fritzbox 6490 Erst seit kurzem wird das digitale Fernsehsignal im Kabelnetz nicht mehr verschlüsselt. Mit dem Ende der sogenannten „Grundverschlüsselung“ ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, das Programm über Kabelfernsehen zu empfangen, zu speichern und weiter zu bearbeiten. Die neuen Möglichkeiten hat PC-WELT in einem Ratgeber zusammengefasst.

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Dies nutzt nun auch AVM , der Hersteller der hierzulande so beliebten Fritzbox. Die neue Kabel-Fritzbox 6490 Cable erlaubt es, das Live-TV ins Heimnetz zu streamen. Dabei wird das DVB-C-Fernsehsignal vom Kabelanschluss über WLAN, LAN oder Powerline per gewöhnlicher IP-Übertragung im Haus oder in der Wohnung verteilt. Damit steht das aktuelle TV-Programm im WLAN-Bereich auch auf dem Smartphone und Tablet zur Verfügung. Allerdings gibt es die Fritzbox 6490 Cable nicht im freien Verkauf, vielmehr wird sie von den Kabel-Providern zur Verfügung gestellt – entweder gegen eine monatliche Mietgebühr oder einmalig zum Kaufen.
Streamen von Live-TV und die Mediatheken der Fernsehsender Prinzipiell lassen sich die Fernseh- und Media-Center-Programme DVB Viewer Pro und Media Portal auch zum Streamen des TV-Signals aufs Smartphone oder Tablet-PC im Heimnetzwerk verwenden. Die Konfiguration als Server hat allerdings den Nachteil, dass zum Fernsehen der Server und damit ein Rechner stets laufen muss. Wer das in Kauf nimmt, kann Media Portal per WLAN per Smartphone oder Tablet-PC bequem steuern: Für Android-Geräte eignet sich die Remote-App „ aMPdroid “, für iOS-Geräte „ CouchPotato “.
TV-Sendungen mit dem Computer aufnehmen

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Diesen Nachteil umgehen die originären Apps der TV-Sender, sofern Sie Live-TV unterstützen – das aber tun längst nicht alle. Eine alternative Anlaufstelle stellt die Webseite Glotzdirekt.de dar, die sich wegen des Abspielens im Flash-Format aber auf Android beschränkt. Dazu ist noch eine Flash-App wie der kostenlose „ Photon Flash Player & Browser “ erforderlich. Das gleiche gilt für die Gratis-App „ TVGOO Live Tv “, die weltweit mehr als 200 Sender überträgt: Auch hier ist man wegen des Flash-Formats auf das Google-Betriebssystem beschränkt, iOS bleibt außen vor. Schließlich seien noch die Mediatheken-Apps der Fernsehsender genannt, über sich die verpasste Sendungen in aller Regel eine Woche nach ihrer Ausstrahlung abrufen lassen – bequem auf dem Smartphone und Tablet, entweder per WLAN oder auch unterwegs über das Mobilfunknetz.

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