Der US-Geheimdienst NSA bespitzelt US-Bürger anscheinend in einem weitaus größeren Maß, als bislang angenommen. So berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Geheimdienstmitarbeiter und kooperierende Telekommunikationsunternehmen, dass die NSA fast drei Viertel des Internet-Verkehrs in den USA überwacht. Den Angaben zufolge kann der Geheimdienst dabei nicht nur IP-Telefonie-Daten abgreifen, sondern auch Email-Inhalte auslesen. Hilfe bei der Umsetzung der großangelegten Bespitzelung bekommt die NSA dabei von Telekommunikationsunternehmen. Besonders interessant sind laut den WSJ-Quellen Gespräche und Email-Unterhaltungen zwischen US-Bürgern und dem Ausland, sowie ausländische Kommunikation, die über US-Server geleitet wird. Für das Auslesen der Kommunikation werden spezielle Filter eingesetzt, die Namen wie Blarney, Fairview, Oakstar, Lithium und Stormbrew tragen. So kommt Blarney den Angaben zufolge beispielsweise bei AT&T zum Einsatz. Das Telekommunikationsunternehmen wollte sich bislang jedoch nicht zu den Vorwürfen äußern.
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Das Auslesen der Daten findet dann in mehreren großen Internet-Knotenpunkten in den USA statt. Die NSA macht keinen Hehl aus ihren Aktivitäten und betont, die Privatsphäre seiner Bürger zu respektieren. Mit speziellen Algorithmen wolle die Behörde verhindern, dass Gespräche unbescholtener Bürger abgehört würden. Man habe es lediglich auf ausländische Kommunikation abgesehen.