Im neuesten James-Bond-Film “Skyfall” trifft Bond auf einer verlassenen Insel im Pazifik auf seinen Gegenspieler. Zwischen Hochhausruinen und Schutt trinken die beiden 50 Jahre alten Whiskey und schießen fast wie Wilhelm Tell auf ein Glas auf dem Kopf des Bondgirls. Diese Insel kann man nun in Google Streetview erforschen – oder zumindest die Insel, die als Vorlage diente: Hashima alias Gunkajima (“Kriegsschiff-Insel”). Das Eiland liegt vor der Küste Nagasakis in Japan und diente zwischen 1887 und 1974 dem unterseeischen Kohleabbau, wie es auch bei Wikipedia nachzulesen ist. 1959 gab es auf Hashima eine der höchsten jemals aufgezeichneten Bevölkerungsdichten der Welt – jeder Arbeiter hatte nur 9,9 Quadratmeter Raum zur Verfügung. Bäder und Toiletten wurden gemeinschaftlich genutzt. 1974 wurden dann beinahe alle Bewohner mit einem Schlag arbeitslos und verließen die Insel darum in großer Eile. Auf der Insel blieben Möbel und auch viele persönliche Gegenstände zurück, für welche der Transport zu teuer gekommen wäre. Erst seit 2009 dürfen Besucher die Insel wieder betreten – sie war also 35 Jahre lang gesperrt.
Google hat die Insel, die aufgrund ihrer Form und der Mauern an ein Kriegsschiff erinnert, in nur knapp zwei Stunden abfotografiert. Weil das mit einem Streetview-Auto nicht möglich gewesen wäre, kam ein Wanderer mit Streetview-Rucksack zum Einsatz. Ähnlich wie schon beim Grand Canyon geschehen. In dem Youtube-Video von Google sieht man den Mitarbeiter mit seinem Google-Rucksack durch die Ruinen wandern: