Nach Hessen überlegt nun auch Rheinland-Pfalz, ob man dem Urheber einer Facebook-Party den Polizei-Einsatz in Rechnung stellen sollte. In Hessen gibt es bereits eine Verordnung samt Preis-Liste für Party-Geber, wenn eine Facebook-Party einen Polizei-Einsatz auslöst. Ein Streifenbeamter soll dem Hessischen Rundfunk zufolge pro Viertelstunde 15 Euro kosten – also einen Euro in der Minute. Die Anfahrt der Beamten kostet pro Kilometer noch einmal 65 Cent.
Stellen die Polizisten ein Absperrgitter auf, kostet das je nach Ausführung des Gitters zwischen 6 und 10 Euro zusätzlich. Wenn ein Hubschrauber gerufen wird, wird es schnell richtig teuer – nämlich 600 Euro pro 15 Minuten allein für den Hubschrauber. Der Hessische Rundfunk rechnet vor, dass eine Facebook-Party in Hofheim im Juni 2012 mit 24.000 Gästen und 40 Beamten im Einsatz dem Urheber der Party mindestens 2.500 Euro gekostet hätte – wäre die Verordnung schon damals in Kraft gewesen.
Wie die Rhein-Zeitung berichtet , soll nach der Sommerpause im Detail geklärt werden, in wie weit die Kosten für einen Polizei-Einsatz der Facebook-Party-Geber in Rheinland-Pfalz selbst zu tragen hätte. Das Phänomen sei in Rheinland-Pfalz aber nicht so verbreitet, zitiert die Rhein-Zeitung einen Ministeriumssprecher. Man wolle darum auch erst einmal prüfen, ob der Schritt überhaupt notwendig sei. Doch hätten sich im 270-Einwohner-Dorf Berschweiler schon einmal 5.000 Party-Gäste angemeldet. Die Polizei habe daraufhin die Zufahrten zum Ort kontrolliert – es sei alles ruhig verlaufen. Dass es auch anders ausgehen kann, zeigt “Meikels Party” im Sommer 2011 im saarländischen Dorf Numborn. Es entstanden laut Polizeigewerkschaft Einsatzkosten von 100.000 Euro.