Fuduntu startete 2010 als inoffizieller Fedora-Ableger mit vorinstallierten Codecs und einigen Programmen, die Fedora fehlen. Für eine möglichst reibungslose Installation stehen außerdem Firmware für WLAN-Chips bereit und proprietäre Treiber von Nvidia und AMD. Das Betriebssystem ist speziell für Netbooks, Notebooks und PCs mit SSD-Laufwerk angepasst: Die Verzeichnisse „/tmp“ und „/var/log“ liegen dazu auf einer RAM-Disk im Speicher, um Festplattenzugriffe zu reduzieren. Für die Energieverwaltung ist als Eigenentwicklung das Tool Jupiter mit dabei, welches die CPU-Frequenz steuern kann und Stromsparfunktionen bei Batteriebetrieb aktiviert. Neue und alte Komponenten Mit seinem Rezept, Fedora mit nützlichen Ergänzungen zu verbessern, hat Fuduntu viel Zuspruch von Anwendern gefunden, die eine einfache Alternative zu Fedora suchen, die sich leichter pflegen lässt. Fuduntu ist als „Rolling Release“ konzipiert, und einmal installiert ist das System über mehrere Ausgaben hinweg über seine eigenen Online-Updates aktualisierbar. Das Installationsmedium ist ein Live-System, und dieses bietet noch den Installer von Fedora 17. Das bedeutet, dass der neue und noch unausgereifte Fedora-Installer links liegen gelassen wird und statt dessen die bewährte, ältere Variante zum Einsatz kommt. Ein Unterschied zu allen anderen Live-Systemen ist die Startprozedur: Nach dem Boot-Vorgang muß der Anwender den gewünschten Benutzernamen und das Passwort für die nachfolgende Live-Session eingeben.
Das ideale Mediencenter für Linux – so geht’s Gnome 2: Bedrohte Art Die Besonderheit der Distribution ist der Desktop mit klassischem Gnome 2, wenn auch in moderner Optik. Das alte Gnome ist inzwischen aber ein Anachronismus geworden, mit der sich die Distribution jetzt selbst im Weg steht: Da Fuduntu auf das originale Gnome setzt und nicht etwa auf einen Fork wie Mate, der auch mit neuen Programmbibliotheken funktioniert, lässt es sich nicht mehr auf den Stand des Vorbilds Fedora hieven. So arbeitet etwa der wichtige Init-Daemon Systemd mit dem alten Gnome nicht zusammen. In der jetzigen Form wird Fuduntu deshalb nicht mehr weiterentwickelt – die vorliegende Version ist auch die letzte und wird noch bis September mit Sicherheits-Patches versorgt. Danach soll es mit einem jüngeren Team und neuem Konzept weitergehen. Fazit: Lust auf den Nachfolger Auch wenn die Karriere von Fuduntu kurz war, ist die Distribution schnell aus dem Schatten des Vorbilds herausgetreten und bietet das, was vielen Desktop-Anwendern bei Fedora fehlt: einen konservativeren, sorgfältig konfigurierten Desktop und eine Kombination aus bewährten Systemkomponenten und neuen Programmversionen. Wenn der Nachfolger von Fuduntu diese Rezepte beibehält, steht dem weiteren Erfolg des Projekts nichts im Wege. Die 32-Bit Variante von Fuduntu 2013.2 benötigt auf der Festplatte mindestens 5 GB, ist aber schon mit einer 900-MHz-CPU und 384 MB RAM zufrieden. Website: www.fuduntu.org Dokumentation: www.fuduntu.org/wiki