Die britische Zeitung The Guardian hat weitere Informationen über die Spionagesoftware XKeyscore veröffentlicht, die zeigen, wie umfassend die Überwachung des Internets durch US-Geheimdienst NSA ist. Die Zeitung veröffentlichte im Web eine geheime Präsentation der NSA über Xkeyscore, die aus dem Jahre 2008 stammt. Laut Informationen von Spiegel Online haben auch deutsche Geheimdienste Zugriff auf Xkeyscore.
Der nun im Internet veröffentlichten Präsentation ist zu entnehmen, dass XKeyscore auf weit über 700 Servern an über 150 geheimen Orten basiert. Diese Server stehen überall auf der Welt, darunter auch in Großbritannien, Neuseeland und Australien. Über diese Server wird die Kommunikation der von Internet-Nutzern überwacht und gespeichert. Laut der Präsentation können die NSA-Agenten ohne richterliche Anordnung und mit einfachen Suchanfragen beispielsweise ermitteln, welche Mails eine bestimmte Person in einem bestimmten Zeitraum versendet und erhalten hat.
Durch zusätzliche Module – “Plug-Ins” genannt – können zudem die gesamte Kommunikation der Person im Internet – etwa auf Facebook – überwacht werden. Durch die “Plug-Ins” werden die gesammelten Informationen geordnet nach beispielsweise Mail-Adressen oder Telefonnummern in Datenbanken sortiert, die die NSA-Mitarbeiter dann durchforsten können.
Solche Suchanfragen könnten beispielsweise lauten: “Zeige mir alle verschlüsselten Word-Dokumente im Iran an” oder “Zeige mir alle VPN-Starts in Land X an und gib mir alle Daten, damit ich sie entschlüsseln und die User ermitteln kann”. Auch die Frage “Mein Ziel spricht deutsch, ist aber in Pakistan. Wie finde ich ihn” lässt sich laut der Präsentation mit XKeyscore beantworten.
Die mit XKeyscore gesammelten Daten nehmen aber auch so viele Speicherplatz in Anspruch, dass die NSA nicht alle Inhalte dauerhaft speichern kann.