Der Wikileaks-Informant Bradley Manning wurde heute vor einem US-Militärgericht in 20 von 22 Punkten schuldig gesprochen. Richterin Denise Lind verurteilte den 25-jährigen Obergefreiten unter anderem wegen Spionage in sechs Fällen, Diebstahl in fünf Fällen und Computerkriminalität. Manning hat außerdem mehrere Militär-Gesetze gebrochen. Für die Vergehen könnten dem jungen Mann nun bis zu 136 Jahre Gefängnis drohen. Wie hoch das Strafmaß tatsächlich ausfallen soll, darüber will das Gericht noch bis voraussichtlich Mitte August beraten. Manning entgeht mit der heutigen Urteilsverkündung der Todesstrafe. Diese hätte dem Obergefreiten gedroht, wenn das Militärgericht nicht den schwerwiegenden Vorwurf der Feindesunterstützung fallen gelassen hätte. Im Verlauf des Prozesses hatte die Staatsanwaltschaft jedoch bereits auf die Forderung der Höchststrafe verzichtet.
Ex-CIA-Mitarbeiter deckte riesiges US-Überwachungsprogramm auf
Der Verurteilte hatte während seiner Stationierung im Irak Ende 2009 interne Berichte und Videos aus dem Militär-Netz gesammelt und an die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergeleitet. Die Veröffentlichung von mehr als 700.000 internen Armee-Protokollen und eines Videos, das den Beschuss von Zivilisten in Bagdad zeigt, sorgten weltweit für Aufsehen.