Immer wieder fordern Unternehmen von Google die Löschung von Links aus dem Suchindex, weil auf den betreffenden Seiten beispielsweise Urheberrechtsverstöße begangen oder illegale Softwareprodukte verbreitet werden. Auch Microsoft meldet eifrig solche Links an Google. Dabei ist dem Unternehmen jetzt anscheinend ein peinlicher Fehler unterlaufen: Microsoft beantragte die Löschung diverser eigener Websites bei Google, wie Torrentfreak meldet .
In dem Antrag an Google fordert Microsoft Frankreich die Löschung von insgesamt sechs Links. Fünf der Links verweisen auf Websites auf Microsoft.com und ein weiterer Link auf Microsofts Online-Shop microsoftstore.com.
Die Anträge werden auf Basis des DMCA (Digital Millennium Copyright Act) an Google gestellt. Google prüft dann die Anträge und löscht gegebenenfalls die betreffenden Links aus der Suchmaschine. Microsoft stellt die Anträge nicht selbst, sondern überlässt die Arbeit dem Unternehmen LeakID, das bekannt dafür ist, solche Anträge in großer Menge automatisiert zu erstellen und dann ohne weitere Überprüfung an Google zu senden.
Der Fall zeigt, dass solche automatisiert erstellten und nicht von einem Menschen überprüften Anträge auch vollkommen falsch sein können. In der Vergangenheit hatte Microsoft versehentlich bei Google die Anträge gestellt, Websites von Wikipedia, der BBC oder gar Bing und Google zu löschen. Google erhält laut eigenen Angaben mittlerweile bis zu 3,5 Millionen Anträge pro Woche. Aufgrund solcher Anträge wurden in der ersten Jahreshälfte bereits über 100 Millionen Links aus der Google-Suche gelöscht. Das sind immerhin bereits doppelt so viele Links wie im gesamten Jahr 2012.
Etwa drei Prozent aller Anträge werden von Google abgelehnt. Der Versuch von LeakID die Seiten von seinem Auftraggeber Microsoft zu löschen, gehörten dazu. Google lehnte den Antrag einfach ab.