Anders als oft vermutet wird, spielt der Füllstand der Festplatte für die Geschwindigkeit des Systems praktisch keine Rolle. Passive Dateien, also Programme, die nicht gestartet werden, beeinflussen die Systemleistung nicht. Das gilt jedoch nur, wenn noch genügend Platz etwa für temporäre Dateien oder den Download von Updates verfügbar ist. Um Fehler zu vermeiden, sollte man das auf jeden Fall sicherstellen. Die Regel gilt auch für SSDs. Bei den ersten Generationen, also inzwischen sehr alten Geräten, war es erforderlich, etwa zehn Prozent Platz freizulassen.
Trotzdem gibt es genügend Bereiche, in denen sich das Aufräumen lohnt. Dabei können die Windows-Bordmittel wertvolle Dienste leisten und auch einige der Tools, die wir hier vorstellen. Die einfache Ein-Klick-Lösung gibt es jedoch nicht. Letztlich können die Tools nur das zusammensuchen, was man möglicherweise löschen kann. Danach liegt die Verantwortung bei Ihnen. Wir geben in diesem Artikel eine Entscheidungshilfe und zeigen, wo Sie vorsichtig sein und was Sie besser nicht löschen sollten.
1. Datenträgerbereinigung I: Regelmäßige Aufräumarbeiten

Schließen Sie alle geöffneten Programme. Starten Sie die Datenträgerbereinigung über eine Suche im Startmenü oder über die Tastenkombination Win-R, die Eingabe von cleanmgr und einen Klick auf „OK“. Sind mehrere Festplatten vorhanden, wählen Sie das Laufwerk aus, das Sie aufräumen wollen, in der Regel das Systemlaufwerk „C:“. Klicken Sie zur Bestätigung auf „OK“.
Nach der Analyse setzen Sie Häkchen bei den Bereichen, in denen Sie etwas löschen möchten. Für weitere Informationen klicken Sie eine Zeile an und lesen die Beschreibung. Es ist nichts dabei, was Sie nicht ohne Bedenken löschen könnten. Allerdings gibt es Konsequenzen. Wenn Sie beispielsweise die temporären Internetdateien oder heruntergeladene Programmdateien (Browser-Cache) löschen, muss der Internet Explorer die Inhalte danach erneut aus dem Internet laden. Das kann die Darstellung häufig genutzter Webseiten beim ersten Aufruf verlangsamen. Andererseits werden Sie auch die überflüssigen Dateien von Webseiten los, die Sie nur selten oder gar nicht mehr aufrufen. Auf den neuen Standardbrowser Edge hat das übrigens keine Auswirkungen, weil der Cache hier anders verwaltet wird (siehe Punkt 6).
Vor „Temporäre Dateien“ können Sie immer ein Häkchen setzen. Die werden nicht mehr benötigt. Sollte eine temporäre Datei noch von einer Anwendung geöffnet sein, kann die Datenträgerbereinigung sie ohnehin nicht löschen.
Bevor Sie den Papierkorb leeren, sollten Sie sicherstellen, dass sich darin keine Dateien befinden, die Sie wiederherstellen wollen. Zur Sicherheit öffnen Sie den Papierkorb und prüfen die enthaltenen Elemente. Vor „Windows-Fehlerberichte und Feedback“ sowie „DirectX-Shadercache“ können Sie bedenkenlos Häkchen setzen. Nichts davon ist nötig.
„Dateien für die Übermittlungsoptimierung“ sind Update-Dateien, die Windows 10 anderen PCs im Netzwerk oder im Internet zur Verfügung stellt. Wenn Sie mehrere Windows- 10-Rechner benutzen, sollten Sie die Dateien nicht löschen. Es kann sein, dass ein anderer PC die Dateien noch verwenden kann, wodurch sich der Download beschleunigt. Sollte das nicht erforderlich sein, setzen Sie ein Häkchen vor die Option.
Zum Abschluss klicken Sie auf „OK“, damit die Datenträgerbereinigung ihre Arbeit erledigen kann.
2. Datenträgerbereinigung II: Systemdateien bereinigen

Klicken Sie in der Datenträgerbereinigung auf die Schaltfläche „Systemdateien bereinigen“ und wählen Sie das Systemlaufwerk. Ihnen stehen dann zusätzliche Optionen zur Verfügung.
Vor „Windows Update-Bereinigung“ und – wenn vorhanden – „Updatepaket-Sicherungsdateien“ sollten Sie nur Häkchen setzen, wenn der Rechner seit dem letzten Windows-Update einwandfrei läuft. Sobald die Dateien gelöscht sind, lassen sich Updates nicht mehr deinstallieren, die eventuell Probleme verursachen. Welche Updates in der letzten Zeit installiert wurden, ermitteln Sie in den Einstellungen über „Updates und Sicherheit –› Update Verlauf anzeigen –› Updates deinstallieren“. Per Klick auf „Deinstallieren“ entfernen Sie Updates, wenn das noch möglich ist.
Ihnen wird auch „Vorherige Windows- Installation(en)“ angeboten, wenn sich der Ordner „Windows.old“ nach einem Upgrade von Windows 10 noch auf der Festplatte befindet. Sie können diesen entfernen, wenn alles einwandfrei läuft und Sie nicht mehr zur vorherigen Windows-Installation zurückkehren wollen.

Auf der Registerkarte „Weitere Optionen“ können Sie zusätzlich unter „Systemwiederherstellung und Schattenkopien“ auf „Bereinigen“ klicken. Damit löschen Sie alle Wiederherstellungspunkte bis auf den letzten, was wiederum einige GB einsparen kann.
Übrigens: Windows 10 erledigt viele Aufräumaufgaben automatisch, beispielsweise das Löschen von Update-Dateien, wenn das Update vor über 30 Tagen erfolgte.
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3. Datenträgerbereinigung III: Alles auf einmal bereinigen

Die Einstellungen für die Datenträgerbereinigung lassen sich in Profilen speichern. Wenn auch Systemdateien gelöscht werden sollen, muss die Konfiguration mit administrativen Rechten erfolgen, andernfalls genügen die Rechte des Standardbenutzers. Mit den gespeicherten Einstellungen können Sie die Datenträgerbereinigung ohne weitere Konfiguration starten und alles auf einmal löschen lassen.
Schritt 1: Verwenden Sie das Suchfeld in der Taskleiste für die Suche nach cmd. Klicken Sie die Fundstelle „Eingabeaufforderung“ mit der rechten Maustaste an und wählen Sie „Als Administrator ausführen“.
Schritt 2: Tippen Sie cleanmgr /sageset:1 ein und bestätigen Sie mit der Enter-Taste. Die Ziffer „1“ ist die Ordnungsnummer des Profils. Sie können eine beliebige bis zur vierstelligen Zahl angeben, um mehrere Profile zu speichern.
Schritt 3: Setzen Sie Häkchen bei allen gewünschten Optionen. Klicken Sie auf „OK“, um die Einstellungen zu speichern.
Schritt 4: Klicken Sie auf dem Desktop mit der rechten Maustaste auf einen freien Bereich. Wählen Sie im Menü „Neu –› Verknüpfung“. In das Eingabefeld tippen Sie
cleanmgr /sagerun:1
ein und klicken auf „Weiter“. Vergeben Sie eine aussagekräftige Bezeichnung und bestätigen Sie mit „Fertig stellen“.
Schritt 5: Klicken Sie die Verknüpfung mit der rechten Maustaste an und gehen Sie auf „Eigenschaften“. Sie wechseln auf die Registerkarte „Verknüpfung“, klicken auf „Erweitert“ und setzen ein Häkchen vor „Als Administrator ausführen“. Klicken Sie auf „OK“ und dann noch einmal auf „OK“.
Wenn Sie die Datenträgerbereinigung jetzt per Doppelklick auf die Verknüpfung starten, werden alle konfigurierten Aufgaben automatisch abgearbeitet.

4. Neue und erweiterte Aufräumfunktionen in Windows 10
Microsoft baut immer mehr Funktionen aus der Systemsteuerung in die „Einstellungen“ ein. In Windows 10 sind etliche Aufräumfunktionen unter „System –› Speicher“ zu finden. Unterhalb von „Lokaler Datenträger (C:)“ sehen Sie den Füllstand des Systemlaufwerks, angezeigt wird auch, wie viel Platz „Apps und Features“ belegen. Ein Klick darauf führt zu „Apps und Features“ in den „Einstellungen“. Hier können Sie Apps und Desktop-Anwendungen deinstallieren, die Sie nicht benötigen. Wenn Sie auf „Optionale Features“ klicken, können Sie Programme entfernen, die zu den Windows-Funktionen gehören, beispielsweise „Windows Media Player“ oder „Wordpad“. Empfehlenswert ist das allerdings nicht, weil manchmal andere Anwendungen diese Programme nutzen.
Zurück auf „System –› Speicher“, klicken Sie auf „Temporäre Dateien“. Nach einer kurzen Analyse zeigt Windows 10 eine Liste mit Bereichen, die löschbare Dateien enthalten. Diese entsprechen teilweise dem, was auch die Datenträgerbereinigung anzeigt, etwa „Temporäre Internetdateien“. Aber Vorsicht: „Downloads“ betrifft Ihren persönlichen Download-Ordner. Wenn Sie die heruntergeladenen Dateien nicht verlieren wollen, setzen Sie hier kein Häkchen.
Wechseln Sie wieder zu „System –› Speicher“ und klicken Sie auf „Weitere Kategorien anzeigen“. Recht nützlich kann ein Klick auf „Andere“ sein. Windows 10 zeigt eine Liste mit besonders umfangreichen Ordnern. Sie können die Ordner per Klick im Windows-Explorer öffnen und dann entscheiden, ob etwas gelöscht werden kann.
CPU- und Gehäuselüfter, Mainboard und Tastatur reinigen
Sie sollten Ihren Rechner im Frühjahr nicht nur digital reinigen. Auch eine physische Säuberung tut von Zeit zu Zeit gut. Schalten Sie zunächst den zentralen Stromschalter an der PC-Rückseite des Netzteils aus und/ oder ziehen Sie sämtliche angeschlossenen Kabel ab. Anschließend schrauben Sie das Gehäuse auf und nehmen die Seitenwand ab. Nun können Sie mit der Staubsaugerbürste vorsichtig in den Rechner hineinreichen und ihn säubern.
Achten Sie darauf, dass Sie mit dem Staubsauger die empfindlichen Komponenten möglichst nicht berühren, sondern dicht darüber hinweg fahren. Durch das Entfernen des Staubs, der sich mit der Zeit im Gehäuse und vor allem in den Kühlrippen der Lüfter ansammelt, sorgen Sie für bessere Kühlung und somit mehr Leistung, verlängern die Lebensdauer und verhindern Kurzschlüsse bei den empfindlichen elektronischen Bauteilen. Setzen Sie die Seitenwand zum Schluss wieder ein, schrauben Sie sie fest und schließen Sie alle Kabel wieder an.
Beim Notebook halten Sie den Staubsauger mit reduzierter Leistung an die Rippen der Ein- und Ausgänge für die Kühlluft. Auch die Tastatur sollten Sie von Zeit zu Zeit reinigen. Machen Sie vorab ein Foto des Tastaturlayouts, damit Sie die Tasten später wieder richtig platzieren können. Falls Sie sich das zutrauen, hebeln Sie die einzelnen Tasten mit einem kleinen Schraubendreher oder Messer vorsichtig heraus. Drehen Sie die Tastatur um und schütteln Sie vorsichtig den Schmutz heraus, der sich unter den Tasten angesammelt hat. Das Tastaturgehäuse putzen Sie am besten mit einem feuchten Tuch und etwas Geschirrspülmittel. Die Plastiktasten säubern Sie mit Spülbürste und ebenfalls mit Spülmittel.
5. Speicherplatz bei Bedarf oder automatisch freigeben

In den „Einstellungen“ gibt es unter „System –› Speicher“ eine weitere neue Funktion. Klicken Sie auf „Konfigurieren Sie die Speicheroptimierung, oder führen Sie den Vorgang aus“. Ein Häkchen vor „Temporäre Dateien löschen, die von meinen Apps nicht verwendet werden“ ist bereits gesetzt. Darunter können Sie festlegen, nach welchem Zeitraum Dateien automatisch aus dem Papierkorb gelöscht werden sollen. Außerdem lassen sich Dateien aus dem Ordner „Downloads“ automatisch löschen, die beispielsweise seit bis zu 60 Tagen nicht geöffnet wurden.
Ganz ungefährlich sind die Optionen nicht. Besonders beim Papierkorb droht Datenverlust, wenn Sie einen zu kurzen Zeitraum einstellen und erst nach einigen Tagen bemerken, dass eine noch benötigte Datei im Papierkorb lag. Um das zu verhindern, stellen Sie „Nie“ ein.
Ungefährlich ist dagegen die Option unter „Lokal verfügbare Cloudinhalte“. Mit Onedrive synchronisierte Inhalte lassen sich automatisch nach einem bestimmten Zeitraum auf der Festplatte löschen, bleiben aber im Cloudspeicher erhalten.
Zum Anschluss klicken Sie auf „Jetzt bereinigen“. Wenn Windows 10 bei wenig freiem Speicherplatz automatisch tätig werden soll, setzen Sie den Schalter unter „Speicheroptimierung“ auf „Ein“. Sie können die Speicheroptimierung auch nach Zeitplan durchführen lassen, beispielsweise „Täglich“, „Jede Woche“ oder „Jeden Monat“.
Festplatte durch Defragmentierung optimieren
Beim Defragmentieren der Festplatte wird nichts gelöscht und es wird auch kein Platz gewonnen. Die Dateien werden aber in möglichst zusammenhängenden Blöcken neu organisiert, was den Zugriff beschleunigt. Der Defragmentierer „Laufwerke optimieren“ aus dem Windows-Zubehör (Win-R, dfrgui) erledigt das standardmäßig automatisch einmal in der Woche. SSDs müssen nicht defragmentiert werden.
Der Windows-Defragmentierer scheint seine Arbeit gut zu machen, denn er bescheinigt den Laufwerken regelmäßig einen Fragmentierungsgrad von „0%“. Bei durchschnittlich genutzten PCs mag das sogar mehr oder weniger stimmen.
Es gibt jedoch Einsatzgebiete, bei denen die Nutzung eines anderen Tools für die Defragmentierung sinnvoll ist. PC-Spiele beispielsweise installieren teilweise sehr große Dateien, die bei Updates gelöscht und neu angelegt werden. Besonders große Dateien fallen auch bei Virtualisierungssoftware an. Wenn diese Dateien stark fragmentiert sind, zeigt sich eine deutliche Verlangsamung bei Schreib- und Lesevorgängen.

Sollte das zutreffen, sorgen Sie zuerst für genügend freien Platz auf der Festplatte. Nur dann kann ein Defragmentierer optimal arbeiten. Ein gutes Tool dafür ist etwa Defraggler . Nach dem Start wählen Sie die Festplatte und klicken auf „Prüfen“. Wenn das Programm eine starke Fragmentierung anzeigt, klicken Sie auf „Defrag“. Da der Vorgang oft sehr lange dauert, können Sie auch nur einzelne Dateien gezielt bearbeiten lassen. Wechseln Sie auf die Registerkarte „Dateiliste“. Ein Klick auf den Spaltenkopf „Fragmente“ sortiert die Liste nach stark fragmentierten Dateien. Über den Kontextmenüpunkt „Markiertes Defragmentieren“ lässt sich die ausgewählte Datei optimieren.
6. Vom Browser gespeicherte Dateien löschen

Ein Programm, das laufend Daten auf der Festplatte produziert, ist der Webbrowser. Browser stellen Webseiten, Bilder oder Videos nicht direkt dar, sondern speichern die Inhalte inklusive Javascript-Dateien zuerst im Cache-Speicher. Je nachdem, wie eine Webseite konfiguriert ist, werden Daten bevorzugt schnell aus dem Cache geladen oder über die Internetverbindung aktualisiert.
Da der Cache die Leistung des Browsers verbessert, ist es nicht zu empfehlen, ihn zu löschen. Browser gehen meist moderat mit dem Speicherplatz um und belegen nicht mehr als nötig. Man sollte den Cache aber löschen, wenn es beispielsweise Fehler bei der Seitendarstellung gibt.
Bei Microsoft Edge geht man dazu rechts oben auf das Drei-Punkte-Menü und wählt „Einstellungen“. Weiter geht es über das Menü mit den drei horizontalen Linien links oben und Klick auf „Datenschutz, Suche und Dienste“. Unter „Browserdaten löschen“ klickt man auf „Zu löschende Elemente auswählen“. Bei „Zeitbereich“ können Sie einen Zeitraum wählen, für den Sie Elemente löschen möchten. Unter „Zwischengespeicherte Bilder und Daten“ sehen Sie, wie viel Speicher der Browser belegt. Entfernen Sie die Häkchen vor den Bereichen, in denen Sie nichts löschen möchten. „Cookies und andere Websitedaten“ sollte man besser ausnehmen. Cookies sind beispielsweise für die Navigation auf Websites erforderlich und auch für die automatische Anmeldung. Bei „Kennwörter“ und „AutoAusfüllen-Formulardaten“ ist ebenfalls Vorsicht geboten. Wenn Sie Daten über den Browser gespeichert haben, gehen diese verloren, wenn Sie hier ein Häkchen setzen. Nach Prüfung der Einstellungen, klicken Sie auf „Jetzt löschen“.
Andere Browser bieten ähnliche Optionen. Firefox-Nutzer beispielsweise gehen in den „Einstellungen“ auf „Datenschutz & Sicherheit“. Unter „Cookies und Website-Daten“ klicken Sie auf „Daten entfernen“. Entfernen Sie das Häkchen vor „Cookies und Website-Daten“ (empfehlenswert) und klicken Sie auf „Leeren“, um nur den Cache-Speicher zu löschen.
SSD-Wartung : Langes Leben und mehr Tempo
7. Automatisch startende Programme beseitigen

Viele Programme installieren Dienste oder nisten sich im Infobereich neben der Uhr ein. Bei einigen Anwendungen ist das praktisch, etwa wenn sie regelmäßige wichtige Informationen ausgeben oder verfügbare Updates melden. Programme, die Sie nur selten nutzen, sollten Sie jedoch aus dem Autostart entfernen. Das geht mit Windows-Bordmitteln über den Taskmanager, den Sie am schnellsten über die Tastenkombination Strg-Shift-Esc starten. Auf der Registerkarte „Autostart“ lassen sich Programme über den Kontextmenüpunkt „Deaktivieren“ aus dem Autostart entfernen. Gelöscht wird dabei nichts. Sie können die Programme jederzeit wieder aktivieren.
Wer alle Autostartrampen untersuchen möchte, verwendet das Tool Autoruns . Sie können Dienste und Autostarteinträge deaktivieren und später auch wieder aktivieren. Außerdem bietet das Tool eine Analyse über www.virustotal.com , ob es sich vielleicht um eine Schadsoftware handelt. Programme, die Sie nicht benutzen, sollten Sie möglichst deinstallieren. Das schafft Platz auf der Festplatte und verbessert die Sicherheit. Die Deinstallationsroutinen arbeiten aber oft nicht gründlich. Wer Software ohne Rückstände entfernen möchte, verwendet Tools wie Geek Uninstaller oder Iobit Uninstaller .
8. Analysieren und löschen mit zusätzlichen Tools
Die Datenträgerbereinigung und die entsprechenden Funktionen in Windows 10 leisten bereits eine gute Arbeit. Es geht aber noch gründlicher. Bleachbit ist ein Tool, mit dem sich sehr viel löschen lässt. Schließen Sie alle Anwendungen, insbesondere den Webbrowser, bevor Sie das Tool starten. Sie sollten sich zuerst die einzelnen Funktionen genau ansehen, bevor Sie Bleachbit auf Ihre Dateien loslassen. Bei jeder Kategorie, etwa „Firefox“, „Microsoft Office“ oder „System“ gibt es eine kurze Beschreibung der Optionen. Setzen Sie nur Häkchen bei Optionen, wenn Sie sich über die Auswirkungen im Klaren sind. Im Zweifelsfall klicken Sie zuerst auf „Vorschau“. Bleachbit zeigt Ihnen dann, welche Dateien betroffen sind. Erst nach dieser Prüfung klicken Sie auf „Endgültig aufräumen“.
Ein weiteres Tool für den gleichen Zweck ist Ccleaner . Es ist etwas übersichtlicher als Bleachbit und bietet mehr Einstellungen und Erklärungstexte. Für umfangreichere Löschfunktionen klicken Sie zuerst auf „CCenhancer starten“ und dann auf „Download latest“. Das Tool lädt aktualisierte Regelsätze herunter und macht Ccleaner damit fit für weitere Programme.
Bei der Analyse der Laufwerke helfen Treesize Free und Windirstat . Die Tools spüren große Dateien auf, die Sie vielleicht nicht mehr benötigen und gerne loswerden. Everything ist eigentlich ein besonders schnelles Suchtool. Sie können die Dateiliste aber nach Größe sortieren und auch darüber Platzfresser ermitteln.
Aufräumen in der Registry bewirkt in der Regel nichts. Trotzdem kann man ein Tool wie Wise Registry Cleaner für die Untersuchung der Registry verwenden. Wer hier etwas ändert, sollte vorher eine Sicherungskopie erstellen, etwa mit dem Tool Registry Backup .
Dateien oder Ordner lassen sich nicht löschen, wenn die Zugriffsrechte fehlen. Über PC-WELT MyRights bauen Sie in den Windows-Explorer einen neuen Kontextmenüpunkt ein, der nach einem rechten Mausklick bei gedrückter Shift-Taste erscheint. Gehen Sie auf „Besitz übernehmen“, um volle Zugriffsrechte zu erhalten.
Winsxs: Der vermeintlich riesige Ordner
Bei der Untersuchung Ihrer Festplatte stoßen Sie vielleicht auf den Ordner „Winsxs“ im Windows-Verzeichnis. In den Eigenschaften zeigt der Windows-Explorer oft eine Größe von mehreren GB an. Er enthält wichtige Programmbibliotheken, die von vielen Anwendungen genutzt werden, sowie Sys- und Exe-Dateien in unterschiedlichen Versionen. Bei den vermeintlich zahlreichen Dateien handelt es sich teilweise um Hardlinks, also spezielle Dateiverknüpfungen, die auf die entsprechenden Dateien etwa unter „Windows System32“ verweisen. Die tatsächliche Größe ist daher manchmal um einige GB kleiner.

Löschen Sie keinesfalls selbst Dateien aus dem Ordner „Winsxs“. Sie können damit die Funktion des Systems oder von Anwendungen nachhaltig beschädigen. Windows räumt den Ordner über die Aufgabenplanung regelmäßig automatisch auf und entfernt dabei nicht mehr benötigte Dateien.
Hilfreiche Tools zur Bereinigung im Überblick

Partitionen analysieren und große Ordner suchen
Beim Aufräumen der Festplatte weiß man oft nicht, wo man anfangen soll. Foldersizes hilft Ihnen dabei, indem es die Ordner nach Größe ordnet und diese Liste auf Wunsch als Torten- oder Balkendiagramm oder als Landkarte anzeigt. Per Mausklick können Sie bis auf Dateiebene nach Platzfressern suchen. Im Unterschied etwa zu Windirstat bietet Foldersizes einen größeren Funktionsumfang. Die Nachteile: Das Tool ist nur auf Englisch erhältlich und muss nach einer Testphase von 15 Tagen für 30 US-Dollar lizenziert werden.

Liste mit den größten Dateien zusammenstellen
Wenn Sie sich fragen, wo der ganze freie Platz auf der neuen SSD geblieben ist, hilft Ihnen die Freeware Largest File Finder weiter. Das Tool muss nicht installiert werden und beginnt stattdessen direkt nach dem Doppelklick auf seine EXE-Datei mit der Suche nach den 100 umfangreichsten Dateien auf dem gesamten Datenträger beziehungsweise im angegebenen Ordner. Zum Schluss stellt es eine nach Größe geordnete Liste zusammen, an der Sie sich orientieren können, wenn Sie möglichst einfach und effizient Platz schaffen wollen.

Windows, Browser und Anwendungen bereinigen
Dieses Programm dürfte mittlerweile jeder Windows-Anwender kennen: Ccleaner ist die bei Weitem populärste Software zum Bereinigen des Betriebssystems und der installierten Anwendungen. Es darf daher in dieser Übersicht nicht fehlen. Sie bringt unter anderem Tools zum Entschlacken des Autostarts, für die Analyse der Festplatteninhalte, die Suche nach Duplikaten, die Verwaltung der Browser-Plugins und zum Überschreiben des freien Festplattenplatzes mit, um so etwaige Dateifragmente sicher zu löschen.

Alle doppelten Dateien finden und löschen
Trotz seines Namens sucht der Duplicate Media Finder Free nicht nur nach Mediendateien wie Videos, Audiofiles und Bildern, sondern generell nach mehrfach vorhandenen Dateien. Dabei findet er auch Dubletten, die einen anderen Namen tragen als das Original, das hier als „Masterdatei“ bezeichnet wird. Das kostenlose Programm gibt es nur im Microsoft Store. Es handelt sich um die abgespeckte Version einer weitaus umfangreicheren Software, die jedoch nur als Kaufversion für gut 40 Euro erhältlich ist.

Doppelte Dateien finden und einzeln löschen
Eine Alternative zum Duplicate Media Finder ist Clonespy. Das englischsprachige Tool zeigt sofort an, wenn es auf eine mehrfach vorhandene Datei stößt und markiert auf Wunsch die älteren Versionen oder auch die Versionen mit dem längeren Datei- oder Ordnernamen. Clonespy ist darüber hinaus in der Lage, Files mit gleichem Namen, aber unterschiedlichen Inhalten zu finden oder auch Files in zwei Ordnern miteinander zu vergleichen, etwa auf einem lokalen und einem freigegebenen Netzwerklaufwerk.

Programme sauber und ohne Rückstände entfernen
In der Kategorie der kostenlosen Deinstallationsprogramme ist der Revo Uninstaller die Referenz: Das Programm arbeitet sehr zuverlässig, startet zunächst die Deinstallationsroutine der jeweiligen Software und scannt anschließend Registry und Dateisysteme auf eventuelle Reste. Darüber hinaus bringt der Uninstaller Tools zum Bereinigen von Browser, MS Office, Windows, Registry und Autostart mit. Eine Besonderheit ist der Jagdmodus, mit dem Sie Programme ohne funktionierenden Uninstaller entfernen können.

Komfortabler Deinstaller mit vielen Extras
Das Deinstallationsprogramm von Iobit arbeitet genauso wie der Uninstaller von Revo, bietet jedoch einen Löschmodus der ausgewählten Programme ohne Nachfrage in einem Rutsch an. Es listet Apps des Hardware-Herstellers, kürzlich installierte Programme sowie übergroße und selten genutzte Anwendungen auf und kann auch Browser-Extensions und Windows-Apps löschen. Über einen Install-Monitor können Sie Installationen neuer Software protokollieren und die Programme später wieder sauber entfernen.

Dateien archivieren und platzsparend komprimieren
Der Frühjahrsputz ist eine gute Gelegenheit, das eigene Dateiarchiv zu durchforsten und ältere oder selten benötigte Files in ein Archiv zu verschieben. Um Platz zu sparen, sollten Sie die Dateien dabei komprimieren. Möchten Sie vertrauliche Dokumente schützen, lässt sich das Archiv zusätzlich verschlüsseln und mit einem Passwort sichern. All das erledigt das Komprimierprogramm 7-Zip für Sie, das als Open- Source-Software kostenlos ist. Zudem können Sie die Archive damit auch gleich in neue Ordner kopieren oder verschieben.

Fotos verwalten und bearbeiten
Bei vielen Anwendern sammeln sich mit der Zeit tausende oder noch viel mehr Fotos an, was die Suche nach einem bestimmten Motiv deutlich erschwert. Der Image Viewer von Faststone zeigt Ihnen alle Bilder in einem Ordner in einer Vorschau und bietet an, diese in eine Reihe anderer, häufig benutzter Formate zu konvertieren. Die Software hat darüber hinaus einfache Bearbeitungswerkzeuge an Bord, kann eine Diashow erzeugen und die Bilddateien gesammelt in andere Ordner kopieren und verschieben.

Fotos professionell verwalten und suchen
Software für die Verwaltung von großen Fotosammlungen ist normalerweise teuer und daher nur für Profi-Fotografen interessant. Digikam macht davon eine Ausnahme. Das Programm ist Open Source und kostenlos. Digikam basiert auf einer Datenbank-Engine, die umfangreiche Suchmöglichkeiten nach Aufnahmedatum und -ort sowie weiteren Exif-Daten anbietet. Diese Zusatzinformationen lassen sich auch bearbeiten. Doch Vorsicht: Digikam ist ein Profi-Programm und es dauert seine Zeit, bis man die Bedienung durchschaut hat.

MP3-Files suchen und umwandeln
Ebenso wie bei Fotos gibt es bei MP3-Musik das Problem, dass sich nach und nach hunderte oder sogar tausende Dateien ansammeln. Der gewünschte Song ist dann nur schwer zu finden, vor allem, wenn man gerade den Titel oder Interpreten nicht parat hat. In diesen Fällen hilft Powerlame. Das Tool liest auch große MP3-Sammlungen ein und bietet eine Suchmaske für ID3-Tags an. Außerdem kann es CDs rippen, sämtliche MP3s in der Lautstärke angleichen und auch in WAV-Dateien umwandeln oder nach den zugehörigen CD-Covern suchen.

Fehlende Daten in Songdateien nachtragen
Damit die Suche in den ID3-Tags erfolgreich sein kann, müssen die Felder auch ausgefüllt sein. Vor allem bei selbstgerippten MP3s ist das meist nicht der Fall. Beim Eintragen der Informationen zu einem Song wie Interpret, Titel, Album oder Komponisten hilft Ihnen Media Monkey. Dazu sucht das Programm unter anderem selbstständig nach dem Album, lädt das Cover herunter und trägt die Daten in die Tag-Felder ein. Nebenbei ist das Tool auch ein ausgezeichneter Player, der Wiedergabelisten anlegt und einen Equalizer anbietet.

Installierte Software auf Updates überprüfen
Sie sollten Ihren Windows-PC nicht nur regelmäßig von Datenmüll befreien, sondern auch darauf achten, dass die installierten Programme stets auf dem neuesten Stand sind. Updates beseitigen nicht nur Software-Fehler und schließen Sicherheitslücken, sie bringen oft auch neue Funktionen mit. Die Freeware Sumo scannt die vorhandenen Anwendungen, listet die nicht mehr aktuellen Programme auf und führt Sie zu einer Download-Site für das Update. Die kostenpflichtige Pro-Version kann auch gleich die Installation für Sie erledigen.

Treiber auf den neuesten Stand bringen
In der Regel stellt Windows für alle Hardware-Komponenten des PCs die passenden Treiber bereit und aktualisiert sie auch. Oft handelt es sich dabei jedoch um abgespeckte Versionen ohne die erweiterte Funktionalität, welche die Treiber von der Website des Herstellers anbieten. Driver Easy ermöglicht, die vorhandene Treiber-Ausstattung zu überprüfen, auf neuere Versionen hinzuweisen und diese zu installieren. Die kostenlose Softwareversion erlaubt nur eine manuelle Installation und ist in der Download-Geschwindigkeit begrenzt.

Ausführliche Treiberinformationen
Auch von Iobits Driver Booster gibt es eine kostenlose Version. Diese ist bei der Anzeige der nicht mehr aktuellen Treiber eingeschränkt und verweist an mehreren Stellen auf weitere Produkte dieses Herstellers. Die Installation neuer Treiberversionen funktioniert jedoch nach einem Mausklick automatisch und ausreichend schnell. Im Vergleich mit Driver Easy fand Driver Booster mehr und aktuellere Treiberversionen für unseren Test-PC. Die Pro-Version bietet ein automatisches Update und das selbstständige Anlegen von Wiederherstellungspunkten.

Temperatur der CPU messen und anzeigen
Nicht nur im Frühjahr sollten Sie einen Blick auf die Hardware Ihres Computers werfen. Dazu zählt auch die Kontrolle der Prozessortemperatur: Liegt sie zu hoch, ist das häufig ein Zeichen, dass der Kühler verstaubt ist, der Ventilator sich gelockert hat oder der Kühlkörper nicht mehr fest auf dem Prozessor sitzt. Eine Schutzschaltung verhindert zwar das Durchbrennen der CPU, das senkt jedoch den Prozessortakt und bremst den Rechner aus. Die Freeware Core Temp zeigt Ihnen die aktuelle Temperatur jedes einzelnen CPU-Kerns an.

Alle Informationen zur Grafikkarte im Blick
Auch der Grafikchip eines PCs kann überhitzen und sollte daher regelmäßig kontrolliert werden. Dazu eignet sich die Freeware GPU-Z: Sie ermittelt bei der Installation das Modell der Grafikkarte beziehungsweise des Chips und ruft die zugehörigen Daten aus einer Datenbank im Internet ab. Ein Klick auf „Lookup“ führt Sie zur entsprechenden Webseite. Im Register „Sensors“ finden Sie die aktuellen Messwerte GPU, darunter die Taktfrequenz, die Temperatur, die Geschwindigkeit des Lüfters, die Speicherauslastung und den Stromverbrauch.

Temperatur und Zustand der Festplatte überprüfen
Wenn die Festplatte oder SSD Ihres Computers ausfällt, gehen häufig wichtige Daten verloren. Sie sollten ihren Zustand daher im Auge behalten und regelmäßig überprüfen. Mit dem Tool HD Tune führen Sie einen Benchmarktest durch, kontrollieren die Sektoren auf Fehler und lesen die aktuelle Temperatur aus. Wenn sich dann die Werte verschlechtern, können Sie frühzeitig eingreifen, Ihre Daten sichern oder gleich auf eine neue SSD übertragen. Die kostenpflichtige Version HD Tune Pro liefert weitere Benchmarks und Infos.