60.000 Twitter-Nutzer wünschen sich aktuell einen Missbrauchs-Button, mit dem sie Beleidigungen und Drohungen melden können. Die Petition braucht damit zum Zeitpunkt der Artikel-Recherche noch 15.000 virtuelle Unterschriften, bevor sie an die Twitter-Entwickler geht. Anlass der Unterschriftensammlung ist der Fall Caroline Criado-Perez. Sie setzte sich in England dafür ein, dass eine Frau auf den 10-Pfund-Schein gedruckt wird – nämlich die berühmte Autorin Jane Austen. Als Reaktion darauf hagelte es via Twitter Vergewaltigungsdrohungen gegenüber Criado-Perez. Wie sie gegenüber der BBC berichtet, habe es rund 50 Drohungen und Schmähungen pro Stunde gegeben – und das die ersten zwölf Stunden lang. Sie habe Twitter kontaktiert, doch habe es keine Reaktion gegeben, berichtet die Frau. Unter dem Hashtag #shoutingback prangert Caroline Criado-Perez die Anfeindungen auf Twitter an.
Der General Manager von Twitter in Großbritannien, Tony Wang , hat bereits gezwitschert, dass man derzeit eine Möglichkeit teste, wie man Twitter-Missbrauch einfacher melden könne und dass man Accounts deaktiviere, wenn sie gegen Twitter-Regeln verstoßen würden. Ein 21-Jähriger wurde inzwischen von der Polizei festgenommen, weil er Criado-Perez beleidigt hatte.
Aktuell gibt es zum Melden anderer Nutzer nur dieses Formular (lediglich in der iPhone-App existiert zusätzlich ein Melde-Button). Wählt man beispielsweise “Jemand auf Twitter schickt mir Gewaltandrohungen.” aus, muss man als nächstes den Nutzernamen des Drohenden eingeben und den Link zum Tweet einfügen. Dann gilt es, einige Fragen zu beantworten. Etwa: “Erwähnt der Tweet einen spezifischen Zeitpunkt?” oder “Wann hat es angefangen?”. Zuletzt gibt man seinen vollständigen Namen, Twitter-Namen und seine Mail-Adresse an. Finden Sie, dass das genügt? Oder soll Twitter dringend noch einen einfacheren und schnelleren Weg zum Melden von Drohungen und Beleidigungen einbauen?