Wissen Sie eigentlich, dass Sie beim Empfang von IPTV nicht einmal Ihre Set-Top-Box brauchen? Oder dass Sie Ihr Smartphone als Stromspar-Assistenten nutzen können? Falls nein: Wir haben die besten Hardware-Hacks für Sie gesammelt und erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie funktionieren. Jedoch gilt bei jedem Eingriff in Ihre Hardware: Alles auf eigene Gefahr!
Internet-TV am PC statt über Set-Top-Box empfangen

IPTV liefert Ihnen Fernsehen per Internet ins Haus. In Deutschland bekommen Sie IPTV von der Telekom (Entertain) oder Vodafone (Vodafone TV). Um die TV-Kanäle empfangen zu können, brauchen Sie eine Set-Top-Box des Anbieters. Das Internet-Fernsehen direkt auf dem PC oder Notebook zu empfangen, ist nicht vorgesehen – mit einem Trick geht’s aber trotzdem. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie für IPTV freigeschaltet sind, sonst bekommen Sie die Datenpakete mit den TV-Inhalten überhaupt nicht. Die Set-Top-Box muss beim Empfang am PC aber nicht laufen.
So funktioniert’s: Sie brauchen zunächst die kostenlosen Abspiel-Software VLC Media Player . Außerdem benötigen Sie eine Liste mit den IP-Adressen, über die der VLC Player die Sender empfangen kann. Eine Übersicht über die Sender von ARD und ZDF finden Sie unter www.pcwelt.de/l2n8 . Um den Sender zu empfangen, öffnen Sie im VLC Player „Medien, Netzwerkstream“ und geben als Netzwerkadresse die IP-Adresse und Port mit vorangestelltem rtp://@ ein, also zum Beispiel rtp://@239.35.10.4:1000 für die ARD.
Einfacher kommen Sie zum Fernseherlebnis mit Senderlisten, in denen alle empfangbaren Programme verzeichnet sind. Diese Listen finden Sie auf Internetseiten, die sich mit IPTV beschäftigen, zum Beispiel dem „Entertain Change(b)log“ unter https://grinch.itg-em.de . Dort gibt es Playlists im Dateiformat .pls oder .m3u, die der VLC Player versteht. Öffnen Sie die Senderliste über „Medien, Datei öffnen“. Um zwischen den Sendern umzuschalten, wechseln Sie per „Ansicht, Wiedergabeliste“ zur Senderliste und wählen den gewünschten Sender aus.
Die Wiedergabe funktionierte im Test auch auf älteren Rechnern wie einem rund vier Jahre altem Notebook. Idealerweise sind Sie mit dem Router per Netzwerkkabel verbunden, die Erfahrung zeigt aber, dass auch eine stabile 11n-WLAN-Verbindung für ruckelfreies Streaming ausreicht.
Auf diesem Weg können Sie übrigens nur die öffentlich-rechtlichen Sender empfangen. Die Privatsender werden verschlüsselt übertragen. Bei T-Entertain waren sie nur nach dem Start des Angebots für kurze Zeit unverschlüsselt. Ob diese Grundverschlüsselung für die Sender der ProSiebenSat1- und RTL-Gruppe, die aufgrund eines Verfahrens vor dem Bundeskartellamt, schon für Kabelanbieter gefallen ist, für IPTV auch in Zukunft gelten wird, ist laut Telekom noch nicht geklärt.
Mehr Funktionen für den WLAN-Router

Die Firmware ist das Betriebssystem des Routers: Deswegen sind die Funktionen des Routers genauso umfangreich, wie es die Firmware zulässt. Und da viele Router-Hersteller den Nutzern nicht viel zutrauen oder Angst vor überlaufenen Hotlines haben, bieten die meisten Router weniger Funktionen als sie eigentlich haben könnten. Diese Beschränkung umgehen Sie mit einer alternativen Router-Firmware: Für Router von AVM gibt es die Firmware Freetz. Wie Sie damit umgehen, haben wir im Artikel „Profi-Tricks für die Fritzbox“ beschrieben (PC-WELT, 4/2013, ab Seite 50). Für andere Router empfehlenswert ist DD-WRT. Diese alternative Firmware lohnt sich besonders, wenn Sie einen Router von Asus, Buffalo oder Linksys haben. Besonders ältere Router bohren Sie damit um Funktionen wie VPN, Quality of Service, Repeater per WDS, Multi-SSID (mehrere logische Netzwerke in einem WLAN) auf.
So funktioniert’s: Als Grundlage für die nachfolgenden Hacks ist es nötig, dass Sie zuerst einmal Ihren Router aufrüsten: Zunächst müssen Sie prüfen, ob Ihr Router unterstützt wird. Dazu geben Sie seine Modellbezeichnung im Menü „Router Database“ ein. Gibt es ein passendes Image für den Router, bietet es die Webseite zum Download an. Lesen Sie unbedingt auch die Hinweise im Wiki des Projekts unter https://www.dd-wrt.com/wiki/index.php/Main_Page . Damit die alternative Firmware zum Router passt, muss nämlich nicht nur das Modell, sondern auch die Revisionsnummer und die Größe des Router-Flashspeichers passen – ansonsten schrotten Sie das Gerät beim Update. Auch die ideale Upgrade-Routine unterscheidet sich von Router zu Router.
Nach dem Upgrade : Melden Sie sich mit dem Nutzernamen root und dem Passwort admin an. Diese Einstellungen sollten Sie aber sofort ändern – aktuelle Versionen von DD-WRT fordern Sie gleich beim ersten Anmelden dazu auf. Anschließend können Sie sich über die Möglichkeiten der Firmware orientieren – auch hier hilft das Wiki im Bereich „Tutorials“ weiter. Zum Beispiel erstellen Sie unter „Wireless, Basic Settings, Virtual Interfaces“ weitere (logische) WLANs, die Sie unterschiedlichen Subnetzen zuweisen können, um sie sicher voneinander zu trennen. Unter „Wireless, WDS“ lässt sich der Router zum Repeater umwidmen. Mit DD-WRT lassen sich auch die Einstellungen für Quality of Service unter „NAT/QoS, QoS“ detaillierter einstellen als in den meisten Standard-Firmwares.
Eine Nummer kleiner: Für viele Router gibt es alternative Firmwares, die die Hersteller-Firmware nicht komplett ersetzen, aber sinnvoll ergänzen. Für aktuelle Asus-Router wie den Asus RT-AC66U finden Sie beispielsweise eine unter https://www.lostrealm.ca/tower/node/79 .
Externes Leitungssystem für Tintenstrahldrucker

©hacknmod.com
Sie haben einen älteren Tintenstrahldrucker, drucken viel und sind es Leid, ständig die Patronen auszutauschen. Hier bietet sich ein externes Leitungssystem an, über das der Drucker ständig mit Tinte versorgen lässt. Sie sparen sich so nicht nur das Auswechseln der Patronen, sondern kommen mit der Zeit auch billiger weg.
So funktioniert’s: Am Anfang müssen Sie jedoch in Equipment investieren. Suchen Sie im Internet nach einem Leitungssystem (CISS – Continuous Ink Supply System) für Ihr spezielles Druckermodell. Gerade zu Druckern der Hersteller Canon, Brother und Epson finden sich entsprechende Leitungssysteme im Web. Haben Sie einen Drucker, dessen Patronen mit Chips versehen sind, achten Sie darauf, dass auch das Leitungssystem darauf abgestimmt ist. In der Regel kommt das Zubehör auf rund 50 bis 60 Euro. Es umfasst den Patronensatz, die externen Tanks und Kleinteile, die Sie zur Montage benötigen. Die Tinte selbst ist nicht immer enthalten.
Haben Sie ein passendes Tintensystem erworben, gehen Sie zur Installation nach der beiliegenden Anleitung vor. Grundsätzlich gehen Sie folgendermaßen vor: Sie sollten Sie Ihre Hände vor Tintenspritzern mit Gummihandschuhen schützen. Schalten Sie den Drucker ein und öffnen Sie den Deckel, damit der Patronenwagen in die Wechselposition fährt. Entnehmen Sie die eingesteckten Kartuschen. Dem externen Tintensystem liegen oft kleine Einlagen bei, mit denen Sie den Druckkopf vom Dauerdrucksystem abdichten. Fixieren Sie diese mit Hilfe einer Pinzette am Druckkopf. Danach trennen Sie den Drucker vom Stromnetz, indem Sie das Kabel am Drucker ziehen. Setzen Sie die Patronen des Leitungssystems in den Druckkopf und fixieren Sie die Schlauchhalterung – etwa unter dem Druckkopfhalter.
Stimmen Sie die Schlauchlänge ab, indem Sie den Patronenwagen nach rechts und links ziehen. Der Schlauch darf nicht spannen. Nun müssen Sie noch den Deckelindikator des Geräts blockieren. Danach schließen Sie die Abdeckung. Um die externen Tanks in Betrieb zu nehmen, verbinden Sie den Drucker mit dem Netzkabel. Blockieren Sie die Tinteneingabe am Schlauchsystem und ersetzen Sie die Stöpsel der Tintentanks mit den mitgelieferten Luftfiltern. Jetzt schalten Sie den Drucker ein. Das externe Schlauchsystem beginnt mit der ständigen Zufuhr von Tinte.
Grafikkarte AMD Radeon HD 7970 wird zur GHz-Edition

©AMD
Im Internet kursieren zahlreiche alternative BIOS-Versionen für Grafikkarten, die mehr oder weniger versierte Anwender modifiziert haben. Am Ende sollen Sie von erhöhten Taktraten und zusätzlichen Techniken profitieren. Doch wer aktiv ins BIOS des Grafikbeschleunigers eingreift, der setzt seinen Garantieanspruch aufs Spiel. Hier müssen Sie selbst abwägen, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen. Mittlerweile ist es jedoch recht einfach, ein BIOS zu aktualisieren. Die Entwickler oder sogar die Hersteller selbst stellen einfache Installationsprogramme zur Verfügung, die sich ganz simpel unter Windows ausführen lassen – komplexe Eingaben in der Kommandoebene von Windows sind passé. In unserem Beispiel zeigen wir Ihnen, wie Sie eine normale AMD Radeon HD 7970 zur GHz-Edition verwandeln.
So funktioniert’s: Suchen Sie im Web nach folgender Datei mit der Bezeichnung „Tahiti_XTGHz_C38601_BIOS_Jun29_2012.zip“. Überprüfen Sie den Download jedoch zuerst mit Ihrem Virenscanner. Denn je nach Quelle könnten Sie Malware zum Opfer fallen, einen offiziellen Download bietet AMD nämlich nicht an. Entpacken Sie das Zip-Archiv auf Ihrer Festplatte und führen Sie die Datei aus. Hierbei handelt es sich um eine offizielle Setup-Routine des Grafikherstellers. Lassen Sie die Installation durchlaufen und starten Sie Ihren Rechner neu. Fährt er wieder ganz normal hoch, hat der BIOS-Flash einwandfrei geklappt. Stoßen Sie jedoch auf Probleme, müssen Sie nicht sofort verzweifeln. AMD hat bei der 7970 einen kleinen Schalter verbaut, mit dem Sie auf das originale BIOS wechseln können.
Gerne können Sie auch Tools wie GPU-Z konsultieren und prüfen, ob das Update erfolgreich war. Anstatt einer Standard-Taktrate des Grafikchips von 925 sollte die Karte nun mit 1000 MHz arbeiten, auch der Speichertakt sollte sich nun auf 1500 anstatt auf 1375 MHz belaufen. Wenn Sie keine allzu alte Version einer herkömmlichen Radeon HD 7970 besitzen, steht Ihnen nun sogar der erhöhte „Boost Clock“ von 1050 MHz für die GPU zur Verfügung. Sorgen müssen Sie sich ob der hohen Taktraten übrigens nicht machen: Da sich das Kühldesign der GHz-Edition kaum von der Ur-7970 unterscheidet, sollten keine thermischen Probleme auftreten. Und der vorhin erwähnte BIOS-Schalter sorgt für eine saubere Wiederherstellung, falls etwas schief geht.
Smartphone als Stromspar-Assistent

©Koukaam
Weil die Strompreise immer weiter in die Höhe schießen, ist Sparen im Haushalt angesagt. Viele Geräte verbrauchen selbst im Standby-Modus noch recht viel Strom. Dazu gehören vor allem die großen TV-Geräte und Spielekonsolen. Mit Netzwerksteckdosen steuern Sie die Stromfresser per App.
Die aus dem Hause Koukaam stammende Netzwerk-Steckdosenleiste NETIO-230B dient zum Steuern der Stromversorgung in Ihrem Haushalt. Die Bedienung läuft dabei mithilfe der Netzwerkverwaltungstechnik auf IP-Protokollbasis ab. Dabei steuern Sie die einzelnen Spannungsausgänge der Steckerleiste über ein Web-Interface von jedem Standort aus an. Die Besonderheit:Passend dazu gibt es auch eine Applikation fürs Smartphone, was den Umgang noch komfortabler gestaltet. Diese gibt es unter www.pcwelt.de/l03l für Android und über www.pcwelt.de/i38r erreichen Sie die iOS-App.
So funktioniert’s: Weil die Steckdosenleiste per LAN an Ihren Router angeschlossen wird, haben Sie also via Internet Zugriff auf diese. Stecken Sie nun jeweils ein Gerät an einem der vier freien Ports an, können Sie in der App jeweils einen Namen für vergeben, damit Sie stets wissen, welches Gerät Sie nun aus- oder einschalten. Darüber hinaus können Sie einen Timer aktivieren, der den Strom für einen bestimmten Port nach einer vorgegebenen Zeit ausstellt. Der Weg andersherum klappt ebenfalls – für jeden Ausgang können Sie die Start-Einstellung frei angeben. Zudem übermittelt Ihnen die Steckerleiste den aktuellen Status des jeweiligen Geräts. Einziges Manko ist der Preis, der bei knapp 100 Euro liegt. Unter www.pcwelt.de/fbhy können Sie das Produkt kaufen. Auf einfachstem Wege steuern Sie Ihre Geräte aus der Ferne über die Smartphone-App. Das spart Strom und folglich auch Geld. Nur die Anschaffungskosten sind vergleichsweise hoch. Bis Sie das Geld durchs Stromsparen wieder hereingeholt haben, dauert es einige Zeit.
Smartphone als Fahrrad-Navi nutzen

Ist das Wetter schön, geht es raus in die Natur. Und das am besten mit dem Fahrrad, um auch der Umwelt etwas Gutes zu tun. Damit Sie auch immer wissen, wo Sie sich gerade befinden, wo es lang geht und wie schnell Sie unterwegs sind, funktionieren Sie einfach Ihr Smartphone zum Fahrrad-Navi um.
So funktioniert’s: Als erstes brauchen Sie für besseren Komfort eine Fahrradhalterung für Ihr Smartphone. Bei Amazon finden unter dem Suchbegriff „Smartphone Fahrradhalterung“ einige Modelle zur Auswahl. Weil das Wetter von gut zu schlecht innerhalb in kürzester Zeit umschlagen kann, empfehlen wir eine wasserfeste Halterung.
m nun aus dem Smartphone ein Fahrrad-Navi zu machen, benötigen Sie nur noch die passende App für Ihr Android- oder iOS-Gerät. Eine sehr gute Applikation bietet Komoot an. Das Navi gibt es sowohl als Browser- sowie Smartphone-Version. Die Internetseite finden Sie unter www.komoot.de , worüber Sie auch zu den Apps gelangen. Sie können Ihre Touren bereits am PC zu Hause planen und anschließend an das Smartphone schicken. Dabei geben Sie verschiedene Kriterien wie Dauer, Wegbeschaffenheit und Ihre Kondition ein. Routen können Sie darüber hinaus auch mit der übersichtlichen Komoot Bike App planen. Sie können Start- und Zielpunkt berechnen sowie Komoot Bike Rundtouren auswählen. Die jeweilige App für Android und iOS ist kostenlos. Eine Kartenregion ist inklusive – weitere Regionen kosten zwischen 4 und 9 Euro. Mit dabei sind dann zahlreiche POIs und Reisetipps. Sie zeichnen mit der Anwendung Ihre Tour auf, können mit der Geo-Tagging-Funktion Fotos schießen und sie auf der Karte am passenden Ort anzeigen sowie die die gefahrene Geschwindigkeit anzeigen.
Eine denkbare Alternative ist die Anwendung Google Maps, einer der am meisten verbreiteten Kartendienste, die ebenfalls eine Navigation enthält. Mit ihr lassen sich auch Ihre Fahrrad-Touren berechnen. Hierbei empfehlen wir allerdings die Routenplanung auf Fußgänger einzustellen. Womit reine Autostraßen wie die Autobahn aus der Berechnung herausfallen. Solche Navigations-Apps fürs Fahrrad sind besonders dann hilfreich, wenn Sie auch mal unbekanntes Territorium erkunden wollen, ohne eine richtige Karte dabei zu haben. Diese müssen Sie immer erst ausfalten, sich dann zurechtfinden und sich den Weg zum nächsten Punkt merken. Die Navigation klappt mit der App deutlich besser, zudem zeigt sie Ihnen die Geschwindigkeit an.