Wie der Blogger Frank Rieger herausgefunden haben will, übertragt das Blackberry 10 die Mail-Passwörter seiner Nutzer auf Blackberry-Server nach Kanada. Weil die Verbindung nach Kanada aber über Großbritannien und die USA laufe, habe auch die NSA im Rahmen des PRISM-Abhörprogramms Zugriff darauf. Hat man auf seinem Mailserver kein SSL/TLS konfiguriert, sind die Daten sogar unverschlüsselt unterwegs und können so besonders bequem von der NSA abgefangen und gelesen werden. Doch selbst wenn sie verschlüsselt verschickt werden, ist nicht klar, was Blackberry mit den Zugangsdaten auf seinen Servern tut.
Das Blackberry 10 übertrage die Zugangsdaten für POP- und IMAP-Konten automatisch direkt nach der Konfiguration, schreibt Frank Rieger. Er geht davon aus, dass die Übertragung zur komfortablen Konfiguration der Maileinstellungen diene. Eine technische Notwendigkeit dafür gibt es aber nicht. Der Blogger rät, das Mailprogramm des Blackberry erst einmal nicht wieter zu benutzen, alle Accountdaten zu löschen und die Passwörter zu ändern. Danach könne man das alternative Mail-Programm K9Mail verwenden.
Das ganze erinnert an das erst kürzlich entdeckte Datenschutzleck bei Google. Android überträgt automatisch Ihr WLAN-Passwort, wenn Sie die Backup-Funktion aktiviert haben. Da diese standardmäßig oft aktiviert ist, dürfte Google – sofern die Anschuldigungen wahr sind – auf einem riesigen Schatz von WLAN-Passwörtern hocken. Misstrauische Naturen deaktivieren wie beschrieben das Backup-Feature und ändern anschließend ihr WLAN-Passwort. Das Passwort sollten Sie auch dann ändern, wenn Sie kein Android-Gerät benutzen, aber Freunde mit Android in Ihrem Netzwerk unterwegs waren.