Nachdem sich Google und Co. bereits alle Mühe geben, Bespitzelungs- und Unterstützungsvorwürfe im Prism-Skandal von sich zu weisen, geriet vor wenigen Tagen auch der Windows-Hersteller Microsoft in die Schlagzeilen . Demnach habe die NSA Unternehmen zur Kooperation aufgefordert und gedroht, Spionage-Techniken ohne deren Wissen in ihre Systeme zu integrieren. Der Redmonder Konzern sei den Forderungen nachgekommen und habe der NSA daraufhin unverschlüsselte Server-Daten, unter anderem von Outlook.com, SkyDrive und Skype, auf Anfragen übergeben. Microsoft würde gern weitere Details offenlegen, um seine Kunden zu beruhigen. Die Geheimdienste hatten das Unternehmen jedoch in der vergangenen Woche gebeten, mit entsprechenden Erklärungen zu warten. Die Negativ-Publicity über den Vorfall scheint den Redmondern jedoch inzwischen über den Kopf zu wachsen. Der Microsoft-Anwalt Brad Smith wandte sich heute in einem offenen Brief an den US-Generalstaatsanwalt Eric Holder.
So schützen Sie sich vor Prism
Demnach werde Microsoft daran gehindert, Fakten offen zu legen, die die Sorgen der Öffentlichkeit um die Ausspähung ihrer Daten zerstreuen könnte. Wie Smith betont, habe Microsoft der NSA keine Dekodier-Schlüssel übergeben. Da das Unternehmen seine Daten unverschlüsselt offengelegt hat, waren die jedoch auch gar nicht mehr nötig. Es bleibt also abzuwarten, mit welchen Enthüllungen sich Microsoft rechtfertigen will – sofern dem Konzern entsprechende Veröffentlichungen erlaubt werden.