Der 1923 in Kronach gegründete Fernsehhersteller Loewe AG und seine Tochtergesellschaft Loewe Opta GmbH sind zahlungsunfähig und wollen sich über ein Schutzschirmverfahren restrukturieren. Dazu wurde ein entsprechender Antrag beim Amtsgericht Coburg gestellt, wie das Traditionsunternehmen am Dienstag mitteilt. Derzeit würden Gespräche mit strategischen Partnern und Investoren geführt.
“Wie die gesamte Branche belastet die aktuelle Marktschwäche bei TV-Geräten auch unser Geschäft schwer. Wir haben uns deshalb entschlossen, die weitere Sanierung von Loewe im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens konsequent voranzutreiben”, so Matthias Harsch , Vorstandsvorsitzende von Loewe. Nach Genehmigung des Verfahrens werde die Sanierung des Unternehmens vorangetrieben. Der Geschäftsbetrieb am Standort Kronach, bei dem 800 Arbeitnehmer beschäftigt sind, werde uneingeschränkt fortgeführt.
Im Rahmen des vom Gesetzgebers im vergangenen Jahr eingeführten Schutzschirmverfahrens können Unternehmen sich binnen weniger Monate grundlegend restrukturieren und sanieren. Dabei bleibt die unternehmerische Verantwortung in den Händen des betroffenen Unternehmens. Aufgrund der Zahlungsunfähigkeit sieht die Loewe AG die wichtigsten Voraussetzungen für ein Schutzschirmverfahren gegeben.
Im Rahmen des Schutzschirmverfahrens will Loewe mit den Gläubigern einen Sanierungsplan entwickeln. “Parallel erfolgt eine umfassende strategische Neuausrichtung durch eine radikale Überarbeitung der Wertschöpfungs- und Positionierungsstrategie”, so Loewe. Ziel der strategischen Neuausrichtung sei es, die Marktanteile sowohl auf dem nationalen als auch internationalen Premiummarkt weiter auszubauen. Das soll auch die eine Weiterentwicklung der Markenstrategie erreicht werden. Loewe: “Die in den vergangenen Wochen neu entwickelte Markenpositionierung ‘my perfect entertainment’ setzt auf den traditionellen Markenwerten von Loewe – Performance, Design und Individualität – auf.” Zusätzlich werden sich Loewe auch im Segment “Smart Entertainment” neu positionieren.