Schwere Vorwürfe gegen Microsoft: Laut einem Bericht der britischen Zeitung The Guardian soll Microsoft dem US-Geheimdienst NSA für das Spionageprogramm Prism dabei geholfen haben, die Verschlüsselung zu umgehen, die das Unternehmen bei Outlook.com einsetzt. Und das noch vor dem offiziellen Start von Outlook.com. Dadurch hätten die NSA-Schlapphüte die Möglichkeit, die Mail-Konten zu überwachen. Die britische Zeitung bezieht sich auf Dokumente, die vom NSA-Whistleblower Edward Snowden stammen, der das NSA-Spionageprogramm Prism im Juni publik gemacht hatte. Laut diesen Dokumenten kooperiere Microsoft mit weiteren Produkten mit US-Behörden.
So habe das zu Microsoft gehörende Skype im vergangenen Jahr mit US-Geheimdiensten zusammengearbeitet und so die Überwachung der über den VoIP-Dienst geführten Gespräche ermöglicht. Außerdem, so der Zeitungsbericht weiter, verschaffe Microsoft dem FBI einen Zugang zu den von Nutzern beim Cloud-Speicherdienst Skydrive abgelegten Daten.
In den Dokumenten heißt es weiter, dass alle Inhalte, die die NSA mit Prism sammle, mit dem FBI und der CIA geteilt werden. Der Vorgang werde als “Team Sport” bezeichnet.
Microsoft weist in einem Statement darauf hin, dass es “klaren Prinzipien” folge, wenn es staatliche Anfragen zu Nutzerinformationen erhalten. Man sei sich der Verantwortung gegenüber seiner Kunden bewusst und liefere nur Daten in Reaktion auf juristische Verfahren aus.
Das bei Microsoft zuständige Compliance-Team überprüfe solche Anfragen sorgsam und lehne deren Beantwortung ab, wenn es den geringsten Zweifel an der Gültigkeit der Anfrage habe. Und Drittens fügt Microsoft hinzu, dass es – wenn überhaupt – nur auf Anfragen zu bestimmten Konten und Nutzer reagiere. “Wir würden niemals zu Anfragen in der Art von Blankoaufträgen antworten, wie sie in der Presse in den vergangenen Wochen diskutiert werden”, fügt Microsoft hinzu.
In dem Statement betont Microsoft außerdem, dass man keiner Regierungsstelle einen grundsätzlichen oder direkten Zugriff auf die Produkte Skydrive, Outlook.com, Skype oder anderen Microsoft-Produkten gäbe. Und fügt dann noch hinzu: “Es gibt Aspekte in dieser Debatte, bei denen wir es uns wünschen würden, freier darüber reden zu dürfen. Aus diesem Grund streiten wir für eine zusätzliche Transparenz, die jedem helfen würde, diese wichtigen Themen zu verstehen und darüber zu diskutieren.”