Als der ehemalige CIA-Mitarbeiter Edward Snowden vor wenigen Wochen enthüllte, dass sowohl der US-amerikanische als auch der britische Geheimdienst europäische wie auch deutsche Internet-Nutzer ausspäht, war die Empörung in der Politik groß. Böse Zungen hielten diese Taktik für puren Wahlkampf, was nun auch Edward Snowden bestätigt. In einem Interview erklärt der Whistleblower, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) bereits seit Jahren eng mit der NSA zusammenarbeite. So gebe es bei der NSA gar eine eigene Abteilung, die sich mit der Kooperation zwischen ausländischen Partnern befasst. Zu deren Aufgabenbereich zählt unter anderem der Schutz von politischem Führungspersonal, falls Details zur Überwachung an die Öffentlichkeit gelangen sollten. Bei der Auswahl der Zielpersonen bekomme die NSA außerdem Hilfe von den Telekommunikationsunternehmen. Ins Visier geraten „Verdächtige“ den Angaben zufolge vor allem über ihre Emails oder ihr Facebook-Profil.
Edward Snowden stellt Asyl-Antrag in Deutschland
BND-Chef Gerhard Schindler hat die Zusammenarbeit mit der NSA bereits gegenüber des Parlamentarischen Kontrollgremiums bestätigt. So stammen die Tools zur Analyse von ausländischen Datenströmen aus fünf digitalen Knotenpunkten, die in Pullach ausgewertet werden, von der NSA. Eine Bestätigung des Lauschangriffs seitens des Bundesamtes für Verfassungsschutz gibt es bislang jedoch noch nicht.