Zu den neuesten Fahrerassistenztechnologien gehören Systeme, die im Englischen Adaptive Cruise Control (ACC) genannt werden, im Deutschen dagegen unter verschiedenen Bezeichnungen wie Abstandsregeltempomat, Adaptive Geschwindigkeitsregelung oder Automatische Distanzregelung (ADR) oder auch Auffahrwarnung mit Anbremsfunktion bekannt sind.
So funktionieren die ACC-Systeme
Ein integrierter Sensor (Radar oder Lidar) misst über die Parameter „Position“ und „Geschwindigkeit“ den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Anhand dieser Daten lässt sich der Abstand zwischen den beiden Fahrzeugen durch permanente Anpassung der Motorleistung und Bremsvorgänge auf einem gewünschten Wert halten. Solange ein Fahrzeug vorausfährt, wird der festgelegte Abstand eingehalten, bei freier Fahrbahn hält das System die eingestellte Geschwindigkeit. Das mit ACC gesteuerte Fahrzeug beschleunigt und bremst selbstständig im Rahmen der Fahrervorgaben. Das System kann das Fahrzeug bei Bedarf (Stau etc.) teilweise bis zum Stillstand abbremsen und je nach System auch wieder von alleine losfahren (nur in Verbindung mit einem Automatikgetriebe).
Fahrerassistenzsysteme machen Autofahren sicherer Der Markt für ACC-Systeme ist außerordentlich dynamisch: Die meisten Autohersteller bieten inzwischen solche Assistenten an, und jedes Jahr kommen zahlreiche neue Angebote hinzu. Die folgende Übersicht ist also eine Momentaufnahme, in einem halben Jahr hat sich das Angebot an Fahrzeugen mit ACC sicherlich schon wieder deutlich vergrößert. Zumal viele erfolgreiche Marken der letzten Jahren überhaupt noch keine modernen ACC-basierten Sicherheitsassistenten an Bord haben: Kia, Hyundai und Dacia beispielsweise.

©Audi
Audi Alle Modelle haben ACC in der einen oder anderen Form integriert, entweder als Einzeloption oder innerhalb eines umfassenderen Assistenzpakets. Die Sensoren und deren Lage im Einzelnen: A3: ein Radar (Einzeloption ACC bis 150km/h) beziehungsweise ein Radar + Kamera (ACC bis 200km/h im Assistenzpaket); Radar sichtbar jeweils mittig im Singleframe-Kühlergrill A4, A5, Q5: ein Radar, sichtbar & außermittig A6, A7, A8: Doppelradar rechts und links im Stoßfänger sowie eine Kamera Q7: ein Radar, verdeckt Diese Optionen werden auch für alle S-/RS-Modelle (also für die besonders sportlichen Varianten) der genannten Baureihen angeboten. Die ACC-Systeme bieten jeweils vier individuell einstellbare Abstandsstufen und decken verschiedene Geschwindigkeitsbereiche ab: 0-250 km/h bei A6, A7, A8 0-200 km/h bei A3, Q7 (A3: ACC im „Assistenzpaket“ in Kombination mit dem Doppelkupplungsgetriebe s-tronic) 0-150 km/h bei A3 in der „Einzeloption“ ACC in Kombination mit s-tronic 30-200 km/h bei A4, A5, Q5 Alle genannten Typen verfügen über eine Kollisionswarnung (optisch, akustisch und durch Warnruck) sowie Bremsunterstützung bei drohender Kollision. Mit Ausnahme des Q7 initiiert die Technik in allen Modellen eine Teilbremsung bei drohender Kollision beziehungsweise eine Vollbremsung unterhalb von 30km/h bei drohender Kollision, wobei sich das Regelverhalten über das Steuerungsmodul Audi drive select einstellen lässt. Für die Modelle A6, A7 und A8 bietet das ACC zusätzlich die Optionen Vollbremsung bei unausweichlicher Kollision im höheren Geschwindigkeitsbereich (im Assistenzpaket), Einleiten von präventiven Schutzmaßnahmen aus dem Sicherheitssystem „pre sense“ bei drohender Kollision sowie die Nutzung von Streckendaten aus der Navigation. Ausprobiert: ACC im Audi A3 sportback 1.8 TFSI S-tronic Im Kurztest der PC-WELT mit einem Audi A3 funktionierte das ACC ganz gut. Die Anordnung des Betätigungshebels für das ACC neben dem Blinker-/Lichthupe-Hebel führt aber schon mal dazu, dass man den falschen Hebel erwischt – und das voraus fahrende Fahrzeug versehentlich mit der Lichthupe drangsaliert. Zudem steht die automatische Anfahrfunktion im Stau nur bis wenige Sekunden nach dem Stillstand zur Verfügung, danach muss man den Wagen – der sich dank Start-Stop automatisch abschaltet und auch von selbst wieder den Motor startet, sobald der Vorausfahrende wieder los fährt – erst mit einem kurzen Tritt auf das Gaspedal wieder in Bewegung setzen. Weil der Radar im Audi mittig angebracht ist, dauert es aber immer einen kurzen Moment bis das ACC ein fremdes Fahrzeug erkennt, das sich von der Nachbar-Fahrspur kommend vor einen gesetzt hat. Der Bremsvorgang setzt also etwas verzögert ein, der fremde Wagen befindet sich für kurze Zeit unangenehm nahe vor uns. Wenn wir in dieser Situation aber eigenständig auf die Bremse treten, dann schaltet sich das ACC ab. Und wir müssen es über den Betätigungshebel von Hand wieder einschalten. Wenn sich das auf einer stark befahrenen Autobahn in kurzen Zeitabständen wiederholt, dann nervt das den Fahrer. Bentley Bentley bietet ein ACC-System bei allen Modellen als Option an. Es ist radargesteuert und setzt einen nach vorne gerichteten Sensor ein, der in der Stoßstange vorne angebracht ist. Das System hat eine automatische Abbremsfunktion bis zum Stillstand. Beim Mulsanne fährt das Auto wieder automatisch an, bei der Baureihe Continental GT muss der Fahrer selbst wieder anfahren.

©BMW
BMW In den aktuellen Baureihen 3er, X3, X5, X6 und bis Ende Juni auch im 5er und 6er (ab Juli siehe unten) sind rein radarbasierte ACC-Systeme verbaut. Die Sensoren sind in der Frontschürze unterhalb des Stoßfängers integriert. Das System arbeitet in einem Geschwindigkeitsbereich von 30 bis 210 km/h. Mit der Stop & Go Funktion bremst das Fahrzeug bis in den Stillstand und fährt auch wieder an, solange der Stopp nicht länger als 3 Sekunden dauert. Bei längeren Stopps muss das System mit einem kurzen Gaspedalimpuls reaktiviert werden. Im 5er und 6er (ab Juli 2013), im 7er sowie im neuen X5 (Markteinführung Oktober) kommt eine fusionierte Kamera-/Radar-Sensorik zum Einsatz. Zusätzlich zu den beschriebenen Funktionen reagiert das System hier mittels zusätzlicher Kamera auch auf stehende Objekte. Bei einer drohenden Kollision mit Fahrzeugen, Fußgängern oder Tieren verzögert das Fahrzeug mit bis zu maximaler Bremskraft. Die Radarsensoren sind mittig in der Frontschürze verbaut, die Kamera befindet sich im Spiegelfuß des Innenspiegels hinter der Frontscheibe.
Sicherheit macht Autos schwerer Ab November 2013 gibt es für den BMW 5er auch einen Stauassistenten. Er bewirkt, dass das Fahrzeug mittels aktivem Lenkeingriff auch in Kurven automatisch dem Vordermann folgt. Das System funktioniert bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h und wird automatisch reaktiviert, sobald wieder langsamer als 40 km/h gefahren wird. Bei einem Spurwechsel wird das System durch das Betätigen des Blinkers kurzzeitig unterdrückt und anschließend automatisch wieder reaktiviert. Selbstverständlich lassen sich die automatischen Lenkeingriffe vom Fahrer übersteuern. Cadillac Der neue Cadillac ATS ist mit zwei Sicherheitspaketen im ACC-Umfeld ausgerüstet. Das „Driver Awareness“-Paket mit Frontkollisionswarner, Rückfahrkamera, Toter-Winkel- und Spurassistent ist für die Luxury-Version optional erhältlich, bei Performance und Premium gehört es zum Serienumfang. Das „Fahrerassistenz“-Paket – optional für Performance und Premium – bietet zudem einen automatischen Bremseingriff bei Gefahr sowie ACC über den gesamten Tempobereich. Das „Driver Awareness“-Paket umfasst eine Frontkamera, Ultraschallsensoren an Fahrzeugfront und ‑heck, zwei Kurzstreckenradarsysteme und eine Rückfahrkamera hinten sowie den „Safety Alert Seat“ und einen Bildschirm für die Rückfahrkamera in der Mittelkonsole. Der Frontkollisionswarner schaltet sich ab 40 km/h zu. Erkennt er ein vorausfahrendes Fahrzeug, wird der ATS-Fahrer zunächst mit einem grün leuchtenden Auto-Symbol im Kombiinstrument informiert. Verringert sich der Abstand, wechselt das Symbol seine Farbe zu gelb. In der nächsten Stufe warnt das System vor einem bevorstehenden Aufprall: Der Sicherheitssitz, der mit den Radar- und Kamera-Sensoren verbunden ist, vibriert fünfmal auf beiden Seiten und sechs rote LEDs werfen Warnlichter auf die Windschutzscheibe. Wer hörbare Signale bevorzugt, kann über das Personalisierungsmenü in der Mittelkonsole die „Safety Alert Seat“-Funktion durch Warntöne ersetzen. (Beim „Fahrerassistenz“-Paket wird eine rote Kollisionswarnung im Head-up-Display anstelle von roten Lichtern angezeigt.) Der Frontkollisionswarner lässt sich über Bedientasten am Lenkrad in drei Empfindlichkeitsstufen – weit, mittel oder nah – einstellen und, falls gewünscht, auch komplett deaktivieren.
Gratis-PC-WELT-Newsletter Auto & Technik abonnieren Das „Fahrerassistenz“-Paket erweitert das „Driver Awareness“-Paket um ein Langstreckenradar vorn, ein drittes Kurzstreckenradar am Heck sowie das Head-up-Display. Es ermöglicht eine automatische Gefahrenbremsung bei niedriger Geschwindigkeit (auf die Signale von Frontkollisionswarner, Rückfahrwarner und Parkpilot folgt im Notfall ein harter Bremseingriff bis zum Stillstand des Fahrzeugs), automatische Kollisionsvorbereitung (bremst das Fahrzeug – in jedem Geschwindigkeitsbereich – so stark wie nötig ab) sowie ACC. ACC greift sowohl im fließenden als auch im Stop-and-go-Verkehr und justiert Gas und Bremse der jeweiligen Situation angemessen. Bei Unfallgefahr schaltet sich der Frontkollisionswarner zu. Die Geschwindigkeit und den Sicherheitsabstand (nah, mittel, weit) wählt der Fahrer über Bedientasten am Lenkrad. Citroën Beim C4 Picasso hat Citroën erstmals einen Abstandsregeltempomaten verbaut, dessen Radar in der vorderen Stoßstange integriert ist. Das System mit Abstandsanzeige funktioniert zwischen 70 und 150 km/h und bleibt unabhängig davon in der Verzögerungsphase bis 45 km/h aktiv. Die Abstandswarnfunktion ist ab 30 km/h aktiv. Es existieren drei Warnniveaus: Zunächst wird der Fahrer durch ein visuelles Signal im Kombiinstrument gewarnt. In der zweiten Stufe erscheinen gleichzeitig ein visuelles und akustisches Signal, und in der dritten Stufe wird der Fahrer durch einen verstärkten Zug auf den Sicherheitsgurt an die Lehne gedrückt. Das Fahrzeug selbst wird dagegen nicht abgebremst. Die Aktivierung des Systems und die Einstellung der Warnstufen erfolgen über den 12-Zoll-Bildschirm.
Fiat, Lancia, Jeep Der Fiat Panda sowie der neue Fiat 500L (außer Ausstattungsvariante Pop) können optional mit dem kamerabasierten City-Notbremsassistent (Low Speed Collision Mitigation, LSCM) ausgestattet werden, der drei Funktionen in sich vereint. Die automatische Notfallbremse erkennt in einem Geschwindigkeitsbereich unterhalb von 30 km/h Hindernisse vor dem Fahrzeug und leitet automatisch eine Notbremsung ein, sollte der Fahrer trotz drohender Kollision nicht reagieren. Sie nimmt gleichzeitig die Motorleistung zurück, sollte der Fahrer das Gaspedal nicht loslassen. Die Bremse wird zwei Sekunden nach dem Stillstand wieder gelöst, damit die Fahrt fortgesetzt werden kann. Mit der automatischen Bremsbereitschaft (Prefill) wird vorsorglich Druck im Bremssystem aufgebaut, womit ein schnelleres Ansprechen der Bremsen erreicht wird. Der City-Notbremsassistent arbeitet außerdem mit dem Bremsassistenten (Brake Assist) zusammen. Ein Frontradar-gestütztes ACC mit Abstandskontrolle und Auffahrwarnsystem wird im Lancia Thema im Rahmen des Safety-Tech-Pakets angeboten. Das Paket ist für die Ausstattungsversion Platinum optional erhältlich, für die Version Executive gehört es zur Serienausstattung. Jeep: Die Sensoren beim Thema und Grand Cherokee sitzen in der Stoßstange und das ACC greift ab einer Geschwindigkeit von 50km/h.
Ein vergleichbares System arbeitet auch im Jeep Grand Cherokee. Unterstützt wird das ACC hier von einem Bremsbereitschafts- und einem Bremsassistenten. Ersterer ermittelt Situationen, in denen der Fahrer potenziell eine Notbremsung ausführen könnte, und legt die Bremsbeläge an die Scheiben, um die Zeit für den Aufbau der vollen Bremskraft zu verkürzen. Der Bremsassistent erkennt das Einleiten einer Notbrems-Situation und stellt sofort eine größere Bremskraft zur Verfügung.

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Ford Ford bietet im Bereich Abstandsregelung mehrere unterschiedliche Fahrer-Assistenzsysteme an: das radargesteuerte ACC im Geschwindigkeitsbereich bis 200 km/h, das ebenfalls radar-basierte Auffahrwarnsystem FA (Forward Alert) mit aktivem Bremseingriff/aktiver Bremsunterstützung und das „ Active City Stop“-System. Das FA weist den Fahrer über eine visuelle und akustische Warnung auf die drohende Gefahr hin und spannt das Bremssystem vor, um im Ernstfall in kürzester Zeit die optimale Verzögerungswirkung erzielen zu können. Bei Druck auf die Bremse liefert das System sofort die maximale Bremsleistung. Fällt der Abstand unter einen kritischen Wert, kann das Auffahrwarnsystem auch selbsttätig die Bremsen aktivieren.

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Das Active City Stop-System basiert auf einem direkt neben dem Innenspiegel in der Frontkamera montierten Infrarot-Laser-Sensor (LIDAR). Der Sensor ermittelt Abstand und Differenzgeschwindigkeit zum vorausfahrenden Fahrzeuge 100 mal pro Sekunde und berechnet die benötigte Verzögerung, mit der im Notfall eingegriffen werden muss. Sollte etwa der vorausfahrende Wagen stark verzögern, wird das Bremssystem vorgespannt, um die Ansprechzeit zu verringern. Bremst der Fahrer selbstständig, wird er durch den aktiven Notbremsassistenten unterstützt. Reagiert der Fahrer nicht, wird das Motormoment reduziert und das System leitet eine vollautomatische Bremsung bis in den Stillstand ein. Bei den unterschiedlichen Ford-Modellen sind die Sensoren an verschiedenen Orten verbaut: Focus: linker unterer Grill Kuga: mittig hinter dem Stoßfänger Alter Mondeo, S-MAX, Galaxy: oberer Grill Neuer Mondeo: unterer Grill Neuer Transit: oberer Grill Ford plant mehrere funktionale Weiterentwicklungen für die nahe Zukunft: Fußgängererkennung und Bremsung auch bei Fußgängern, höhere Bremsverzögerungen, Informationen zur Distanz zum vorausfahrenden Fahrzeug sowie Stop & Go-Funktionalität (ACC erweitert bis 0 km/h).

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Honda ACC ist derzeit in Deutschland für die Honda Modelle CR-V, Civic und Accord als Bestandteil des Safety-Pakets verfügbar. Basis ist der in die Frontpartie integrierte Millimeterwellen-Radar, über das Abstand und Geschwindigkeit adaptiert werden. Verbunden damit ist das Kollisionswarnsystem CMBS, das auch für den Honda Legend verfügbar ist. Bei kritischen Situationen informieren ein akustisches Signal und die Cockpit-Meldung “Brake” den Fahrer, wann er korrigierend eingreifen sollte. Reagiert der Fahrer mit Abbremsen, wird sofort der Bremsassistent aktiv. Verringert sich der Abstand zum Vordermann jedoch weiter, straffen sich Fahrergurt und Beifahrergurt als nächster Hinweis auf Gefahr. Im Notfall bremst das CMBS mit bis zu 60 Prozent der vollen Bremsleistung. Jaguar und Land Rover Bei Jaguar verfügen die Modelle XJ und XF über ACC-Systeme. Sie basieren auf einem Radarsensor, der in die Frontstoßstange integriert ist. Kombiniert ist die Technologie mit einem Notfall-Bremsassistenten (EBA), der die Rate misst, mit der der Bremsdruck in der jeweiligen Fahrsituation erhöht werden muss um einen möglichst kurzen Bremsweg und eine optimale Kontrolle über die Lenkung zu erzielen. Im Range Rover bietet der britische Hersteller seine weiter entwickelte adaptive Geschwindigkeitsregelung an, die mittels eines neuen Stauassistenten auch bei stockendem oder stehendem Verkehr in Funktion bleibt, das Fahrzeug also bis zum Stillstand abbremst. Mitsubishi ACC wird bei Mitsubishi als Teil des „Plus-Pakets“ mit Assistenzsystemen für die Diesel-Outlander-Modelle mit Automatikgetriebe (z.B. Instyle) angeboten. Die Systeme stützen sich auf Kamera und Radar, wobei Letzteres in die Frontstoßstange integriert ist. Das Pluspaket umfasst einen Spurhalteassistenten, das ACC-System sowie das Kollisionswarnsystem FCM mit Bremsassistent. Das ACC ist in einem Geschwindigkeitsbereich zwischen 40 und 180 km/h aktiv, wobei der Abstand zum Vordermann in drei Stufen wählbar ist. Auf eine drohende Kollision reagiert die Elektronik in drei Schritten: Zunächst erfolgt eine optische und akustische Warnung. Gibt es keine Fahrerreaktion leitet das System unter Beibehaltung der Warnsignale eine leicht Bremsung ein. Reagiert der Fahrer immer noch nicht, wird die Warnung aufgehoben und eine Vollbremsung (abhängig von der Anfangsgeschwindigkeit eventuell bis zum Stillstand) durchgeführt.

©Mercedes
Mercedes-Benz Den radarbasierten Abstandsregeltempomat Distronic Plus hat Mercedes nun um den Lenk-Assistenten mit Stop&Go Pilot erweitert, der den Fahrer bei der Spurhaltung des Fahrzeugs unterstützt. Die Stereokamera erkennt Fahrbahnmarkierungen sowie vorausfahrende Fahrzeuge in ihrer räumlichen Position und gibt diese Informationen an die elektrische Lenkunterstützung weiter. Das System arbeitet im Geschwindigkeitsbereich bis 200 km/h, bei Geschwindigkeiten bis 60 km/h entscheidet der Stop&Go Pilot, ob er sich am Vorausfahrzeug oder an den Fahrbahnmarkierungen orientiert, sodass ein teilautonomes Staufolgefahren möglich ist. Der Assistent kombiniert dafür die Daten von Stereokamera und Radarsensoren, berechnet notwendige Reaktionen und steuert bedarfsgerecht Motorleistung, Getriebe und Bremse für die Längsregelung sowie die elektrische Lenkung für die Querregelung. Distronic Plus ist im Geschwindigkeitsbereich von 0 – 200 km/h über einen Wählhebel am Lenkrad aktivierbar. Die Geschwindigkeit ist zwischen 30 und 200 km/h wählbar. Das Fahrzeug startet durch Ziehen des Distronic Plus-Hebels oder kurzes Antippen des Fahrpedals. Durch die Kombination von Radar und Kamera kann Distronic Plus auch einscherende Fahrzeuge und Vorausfahrzeuge auf der eigenen und den Nebenspuren erkennen und frühzeitig darauf reagieren. Der neue Bremsassistent BAS PLUS verfügt über einen Kreuzungsassistenten, der kritische Situationen mit dem Querverkehr an Kreuzungen erkennt. Bei Gefahr fordert das System den Fahrer durch optische und akustische Warnung zur Notbremsung auf. Betätigt der Fahrer die Bremse zu zaghaft, erhöht BAS PLUS automatisch den Bremsdruck, notfalls bis zur Vollbremsung. Die Funktion ist im Geschwindigkeitsbereich bis ca. 72 km/h wirksam. Opel Derzeit bietet Opel ACC-Systeme für den Zafira Tourer (1.4 Turbo und 2.0 CDTI) und den Astra (ab Modell Active) an. Noch in diesem Jahr wird der Insignia folgen. Der Radarsensor sitzt dabei jeweils im Grill unter dem Opelemblem. Der adaptive Geschwindigkeitsregler hält im Bereich zwischen 50 und 180 km/h Geschwindigkeit und Abstand zum Vordermann, wobei für den Sicherheitsabstand 3 Varianten (weit, mittel, nah) zur Auswahl stehen. Bei zu nahem Auffahren wird der Fahrer akustisch und durch ein Displaysignal gewarnt. Im Bedarfsfall werden automatisch ein begrenzter Bremseinsatz aktiviert und die Bremsanlage sowie der Bremsassistent für maximale Verzögerung vorbereitet. Das ACC schließt auch eine automatische Gefahrenbremsung (ab 25 km/h) ein, die die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen erleichtert. Gasgeben setzt die Funktion außer Kraft, wobei ein Warnsignal erscheint; Bremsen oder Gaswegnahme aktiviert die Funktion erneut. In Verbindung mit dem ACC und einer neuen Frontkamera bietet Opel weitere Funktionen an: einen Abstandswarner (FDI), der visuell den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug anzeigt und sich ab 40 km/h automatisch aktiviert, sowie einen Frontkollisionswarner (FCA), der mittels optischem und akustischem Signal vor einem drohenden Aufprall warnt und im Extremfall die automatische Gefahrenbremsung aktiviert. Die Empfindlichkeit des Kollisionswarners lässt sich über einen Regler am Lenkrad einstellen. In den Fahrzeugen ohne Radar sind Abstands- und Kollisionswarner auch rein auf Basis der Frontkamera-Funktionalität verfügbar.

©Porsche
Porsche
Porsche hat seit kurzem ein eigenes ACC-System als Option im Angebot. Der Abstandsregeltempomat ist für alle Modelle mit automatisiertem Doppelkupplungsgetriebe PDK zusammen mit dem Porsche Active Safe (PAS) erhältlich und regelt von 30 bis 210 km/h die eingestellte Geschwindigkeit und den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Eine Radarkamera überwacht dabei den Bereich bis zu 200 Meter auf der Fahrspur vor dem Porsche. Das ACC hält einen vom Fahrer in vier Stufen vorwählbaren, geschwindigkeitsabhängigen Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug ein und passt die Fahrgeschwindigkeit gegebenenfalls bis zum Fahrzeugstillstand automatisch an.
Bemerkt PAS eine kritische Auffahrsituation auf ein vorausfahrendes Fahrzeug, dann bereitet es die Bremsanlage durch leichtes Anlegen der Bremsbeläge vor und sensibilisiert den Bremsassistenten. Außerdem weist PAS über ein akustisches und optisches Signal auf ein notwendiges Eingreifen des Fahrers hin. Bleibt eine Reaktion aus, so erhöht PAS automatisch die Bremsleistung bis hin zur Vollbremsung. Seat Seat bietet im Mii ein Lidar-gestütztes City-Notbremssystem analog zum VW up! an. Škoda Seit kurzem ist auch Škoda dem ACC-Club beigetreten. Für den neuen Octavia stehen ACC, Frontradarassistent und City-Notbremsfunktion zur Verfügung. Ein Radarsensor in der Frontpartie des Octavia liefert dazu die benötigten Daten. ACC arbeitet mit manuellem Getriebe und mit automatischem Doppelkupplungsgetriebe DSG im Geschwindigkeitsbereich zwischen 30 und 160 km/h. Unter 30 km/h greift bei manuellem Getriebe der Frontradarassistent ein (er ist immer Bestandteil des ACC) und bremst, falls erforderlich, mit maximaler Intensität ab (beim Octavia Combi mit DSG auch bis zum Stillstand). Der Frontradarassistent funktioniert in vier Stufen: Je kleiner der Abstand zum Vordermann wird, umso stärker greift das System ein. In der ersten Stufe erfolgt ein optischer Warnhinweis als Abstandswarnung. Die nächste Stufe warnt optisch und akustisch vor dem sich nähernden Hindernis und bereitet die Bremsanlage vor. Als Hauptwarnung erfolgt in der dritten Stufe ein Bremsruck, und es beginnt die automatische Teilbremsung. Die höchste Stufe schließlich schaltet als automatischer Bremseingriff den Bremsassistenten auf höchste Sensitivität. Es folgt eine Vollbremsung, sofern der Fahrer überhaupt nicht reagiert. Im Geschwindigkeitsbereich zwischen 5 und 30 km/h arbeitet der Frontradarassistent mit der City-Notbremsfunktion. Hier bringt bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h eine automatische Vollbremsung den Octavia zum Stillstand, falls der Fahrer auf ein Hindernis vor dem Fahrzeug nicht reagiert.

©Volvo
Volvo Das Volvo-ACC-System mit Bremsassistent Pro und Abstandswarner, erhältlich in allen Volvo-Typen, nutzt für die verschiedenen Assistenzfunktionen einen hinter dem Kühlergrill angebrachten Radarsensor und eine hochauflösende Nahbereichskamera, die zwischen Innenspiegel und Frontscheibe montiert ist. Der Bremsassistent ist zwischen 4 km/h und der Höchstgeschwindigkeit aktiv (auch bei deaktivierter Geschwindigkeitsregelanlage) und warnt den Fahrer bei zu dichtem Auffahren. Falls der Fahrer nicht reagiert, wird automatisch eine Vollbremsung bis in den ABS-Regelbereich durchgeführt. Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe sorgt ein Stauassistent für automatisches Bremsen und Anfahren. Neu ist ein radar- und kameragestützter Notbremsassistent mit automatischer Fußgänger-Erkennung (ab Modelljahr 2014 um eine automatische Fahrradfahrer-Erkennung erweitert), der für den Volvo V60 optional erhältlich ist. Erkennen sowohl Radar als auch Kamera ein Objekt vor dem Fahrzeug, wird das automatische Notbremssystem aktiviert. Die hochauflösende Kamera kann neben Radfahrern auch die Bewegungsmuster von Fußgängern ab einer Größe von 80 Zentimetern aufwärts erkennen. Das System reagiert mit einer akustischen Warnung in Verbindung mit einem roten Blinklicht im Head-up-Display der Windschutzscheibe. Gleichzeitig wird das Bremssystem des Fahrzeugs vorgespannt. Wenn der Fahrer nicht auf die Warnung reagiert, wird automatisch die volle Bremskraft aktiviert. Der Assistent ist zwischen 4 und 80 km/h aktiv und kann Kollisionen bis zu einem Tempo von 35 km/h verhindern. Der Volvo V60 ist serienmäßig mit dem Assistenzsystem City Safety ausgerüstet, das bei Geschwindigkeiten bis 50 km/h aktiv ist. Bei Kollisionsgefahr wird dabei das Bremssystem vorgespannt. Reagiert der Fahrer nicht, wird automatisch eine Notbremsung eingeleitet. City Safety arbeitet mit einem optischen Laser im oberen Bereich der Frontscheibe und reagiert auf Fahrzeuge in einem Abstand von bis zu 8 m.

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Volkswagen Die bei Volkswagen verwendeten ACC-Systeme erweitern das Funktionsspektrum des für die meisten Modelle verfügbaren Geschwindigkeitsreglers um die intelligente Abstandskontrolle. Sie basieren bis auf eine Ausnahme – der City-Notbremse des up! – auf 1-2 Radarsensoren die im Frontbereich untergebracht sind.
Der up! wiederum nutzt für die City-Notbremse einen Laserscanner. Bei Geschwindigkeiten von 5 bis 30 km/h ist die City-Notbremsfunktion aktiv und scannt dabei per Lasersensor (integriert im oberen Bereich der Frontscheibe) den Raum zehn Meter vor dem up!. Sie erfasst so die Gefahr einer drohenden Kollision auf ein Fahrzeug. In Abhängigkeit von Tempo und der jeweiligen Situation soll die Notbremsfunktion die Unfallschwere reduzieren und im Idealfall den Aufprall komplett vermeiden, wie VW verspricht. Derzeit ist ACC in den Typen Golf, Passat, CC, Touareg und Phaeton verfügbar. Im Passat sitzt der Radarsensor im VW-Markenzeichen in der Kühlermaske, beim neuen Golf unterhalb des Stoßfängers. Beim Touareg werden 2 Sensoren verwendet, die neben den Nebelscheinwerfern platziert sind.

©VW
Das ACC von VW ist bis zu einer Geschwindigkeit von 200 km/h ausgelegt. Eine sinnvolle Ergänzung stellt das auf Wunsch erhältliche Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ dar, das bei zu geringem Abstand zum Vordermann warnt: zuerst optisch und akustisch, dann mit einem kurzen Bremsruck. Im Zusammenspiel mit der automatischen Distanzregelung passt das System die Geschwindigkeit an und sorgt für einen konstanten Abstand. Dieser kann, innerhalb der vom Gesetzgeber vorgegeben Mindestabstände, auch vom Fahrer variiert werden. Das System ist in der Lage, das Fahrzeug selbsttätig bis zum Stillstand abzubremsen (follow-to-stop). Bei Automatikgetriebe kann das Fahrzeug innerhalb von 3 Sekunden auch selbsttätig wieder anfahren. Sonst muss der Fahrer z.B. durch einen kurzen Druck auf das Gaspedal das System wieder aktivieren – dann werden die zuvor eingestellten Parameter (Geschwindigkeit/Abstand zum Vorausfahrenden) wieder aufgenommen. Der Front Assist bereitet das Fahrzeug auf eine mögliche Notbremsung vor (die Bremsbeläge werden an die Bremsscheiben angelegt, ohne eine Bremsung auszulösen, und das Ansprechverhalten des hydraulischen Bremsassistenten wird sensibler geschaltet) und warnt akustisch und optisch vor einer möglichen Kollision. Erfolgt keine Reaktion des Fahrers, wird eine automatische Teilbremsung ausgelöst. Bei zu schwachem Bremsen des Fahrers wird der Bremsdruck durch das System verstärkt (Zielbremsung). Bei Betätigung des Bremspedals steht die volle Bremsleistung zur Verfügung. Front Assist arbeitet unabhängig davon, ob ACC aktiviert wurde oder nicht und steht automatisch nach dem Aktivieren der Zündung zur Verfügung. Er beinhaltet eine City-Notbremsfunktion, die bei Geschwindigkeiten von unter 30 km/h zur Verfügung steht. Reagiert der Fahrer nicht auf ein Hindernis, wird das Fahrzeug automatisch abgebremst. Für den up! bietet VW diese City Notbremse ebenfalls an. Der Fahrer kann die elektronischen Systeme durch Druck auf Gaspedal oder Bremse jederzeit übersteuern.

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Toyota und Lexus Die Kollisionswarnungs- und -vermeidungstechnologie bei Toyota nennt sich Pre-Crash Safety System (PCS). Es ist für alle Lexusmodelle sowie für Avensis, Prius, Prius+, Prius Plug-in und Land Cruiser teils serienmäßig, teils optional erhältlich. Das PCS greift auf die Radarsensoren der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage ACC zurück. Sie bremst bei Abstandsverringerung (mehrstufig einstellbar) das Fahrzeug automatisch ab und passt die Geschwindigkeit beim Beschleunigen bis zur eingegebenen Höchstgeschwindigkeit an. Bei Kollisionsgefahr wird der Fahrer zunächst akustisch und optisch vor der drohenden Gefahr gewarnt. Erscheint eine Kollision unausweichlich, aktiviert das System automatisch die Gurtstraffer und leitet eine Notbremsung ein. Abgebremst wird das Fahrzeug im Bedarfsfall bis auf ca. 40 km/h. Aktiviert wird das ACC über den Hauptschalter am Lenkrad. Es kann zwischen stehenden und sich bewegenden sowie entgegenkommenden Objekten unterscheiden und ist zwischen Fahrgeschwindigkeiten von 47 und 180 km/h aktiv. Bei Lexus Modellen mit PCS der neuesten Generation sind als zusätzliche Funktionen eine Fußgängererkennung per Infrarot-Kamera sowie eine Fahrzeugabbremsung bis zum Stillstand verfügbar.