Wie das Wall Street Journal berichtet , wollte Microsoft ein eigenes Amazon aufbauen. Damit habe Redmond Ebay und Amazon Konkurrenz machen wollen. Das sollen anonyme Quellen gesagt haben, welche mit den Plänen vertraut gewesen seien. Microsoft habe sogar schon mit Einzelhändlern und Technik-Firmen zwecks E-Commerce-Marktplatz gesprochen. Angeblich habe man Einzelhändler locken wollen, indem man die Preise subventionieren wollte. Dazu habe man einen Teil der Werbe-Gelder aufwenden wollen, den die Händler beispielsweise für Anzeigen auf der Microsoft-eigenen Bing-Suche ausgeben.
Eine Microsoft-Sprecherin soll gegenüber dem Wall Street Journal solche Pläne unter dem Decknamen “Brasilien” eingeräumt haben. Mittlerweile seien die Pläne aber zu den Akten gelegt worden. Warum es aufgegeben wurde, wollte sie aber nicht verraten.
Der Amazon-Konkurrent sollte ursprünglich angeblich in Windows eingebunden werden und auch auf der Xbox und Smartphones und Tablets mit Windows Phone sollte der Online-Shop präsent sein.
Vielleicht ist es am erheblichen Vorsprung gescheitert, den Ebay und Amazon bereits haben. Das aufzuholen wäre auch mit der Marktmacht Microsofts kein einfacher Plan gewesen. Bestes Beispiel ist der Smartphone-Markt. Hier liegen Apple und Android deutlich weniger Jahre vor Microsoft und trotzdem konnte Microsoft noch keinen nennenswerten Marktanteil erkämpfen. Ebay und Amazon gibt es hingegen schon viel länger als Smartphones – beide sind fast ein Synonym für Online-Einkäufe oder Online-Auktionen geworden.