Apple muss sich derzeit wegen Steuertricks vor einem US-Senatsausschuss erklären. Über ein komplexes Firmengeflecht im Ausland soll der Konzern Steuerzahlungen in Höhe von rund 44 Milliarden US-Dollar an die USA umgangen haben. Laut Analysten entgehen durch derartige Tricks auch dem deutschen Staat jährlich Beträge in dreistelliger Millionenhöhe. Laut dem ZDF-Magazin Frontal21 müsste Apple unter Anwendung der Unternehmenssteuer in Höhe von 25 Prozent hierzulande jährlich etwa 250 Millionen Euro zahlen. Wie Steuer-Experte Markus Meinzer vom Tax Justice Network, vorrechnet, kommt Apple laut dem Handelsregister jedoch aktuell nur auf 5,1 Millionen Euro. Daraus würde sich eine Steuerlücke von 245 Euro ergeben. Meinzer betont jedoch, dass es sich bei den Berechnungen lediglich um Schätzungen handle. Diese basieren auf Umsatzzahlen für das Jahr 2011. Laut Branchenexperten macht Apple in Deutschland jährlich etwa eine Milliarde Euro Gewinn – und diese Zahlen seien noch niedrig angesetzt. Eine offizielle Stellungnahme seitens des Unternehmens steht noch aus.
Anleihe-Auktion spart Apple 9,2 Mrd. Dollar an Steuern
Apple nutzt ein gewieftes Modell, um auf der ganzen Welt und vor allem in den USA an hohen Steuerzahlungen vorbeizukommen. Dazu verlagert der Konzern seine Gewinne mit Hilfe von Tochterfirmen ins Ausland. Den Mutmaßungen zufolge zahlen Apple selbst, als auch die Tochterfirmen fast nirgendwo auf der Welt Steuern. Möglich wird das durch Lücken oder Widersprüche im Steuerrecht der einzelnen Länder.