Einem aktuellen Bericht des US-Senats zufolge soll iPhone-Hersteller Apple durch ein komplexes Firmen-Geflecht im Ausland Steuerzahlungen in Höhe von 44 Milliarden US-Dollar umgangen haben. Wie aus dem 40-Seitigen Bericht ( PDF-Download ) hervorgeht, habe der Konzern zwar nicht gesetzeswidrig gehandelt. Der Vorfall bringt jedoch massive Gesetzeslücken in den USA wieder in die Schlagzeilen, die von Konzernen bereits seit Jahren als Schlupflöcher genutzt werden. Apple-CEO Tim Cook muss sich nun in einer Anhörung zu den „Offshore-Steuervermeidungsstrategien von Apple“ erklären. Die öffentliche Debatte soll außerdem dazu dienen, den US-Bürgern die bestehenden Gesetzeslücken vor Augen zu führen. Die Notwendigkeit für eine Steuerreform sieht auch Apple. In einer offiziellen Mitteilung betonte der Konzern, dass die aktuellen Gesetze nicht mit dem Wandel des digitalen Zeitalters hätten mithalten können. Ein Schuldeingeständnis ist das jedoch nicht. In der Mitteilung heißt es weiter, dass sich Apple an die Gesetze halte und alle nötigen Steuern in den USA sowie im Ausland abgeführt habe.
Anleihe-Auktion spart Apple 9,2 Mrd. Dollar an Steuern
Laut dem Bericht verfügt Apple über Barreserven in Höhe von 145 Milliarden US-Dollar. Allein 102 Milliarden US-Dollar davon liegen im Ausland. Auf diese Weise kann das Unternehmen Steuern sparen. Besonders günstig sind Steuern für Apple in Irland. Aktuellen Gerüchten zufolge hat der Konzern mit der irischen Regierung eine Steuerquote von nur zwei Prozent ausgehandelt. Andere Unternehmen zahlen durchschnittlich zwölf Prozent.