In der Notebook-Klasse mit 15-Zoll-Display finden Sie eine riesige Auswahl: Sie reicht vom günstigen Spar-Laptop für rund 400 Euro bis zum Luxus-Aluminium-Notebook mit Touchscreen für über 1500 Euro. Trotzdem müssen alle diese Allrounder im Kern eine Mischung aus PC-Ersatz und Ultrabook sein: Einerseits sollen sie hohes Rechentempo bieten sowie aktuelle Spiele ruckelfrei beherrschen. Bei der Ausstattung stehen viel Speicherplatz und zahlreiche Anschlüsse auf der Wunschliste ebenso wie ein ordentliches Display auf dem sich Texte und Tabellen genauso gut betrachten lassen wie Filme und Fotos.
Andererseits wünschen sich immer mehr Anwender einen flachen, schicken und nicht zu schweren Laptop mit ordentlicher Akkulaufzeit, der sich zumindest innerhalb der Wohnung mobil nutzen lässt und nicht dauernd an die Steckdose muss. Diese verschiedenen Anforderungen erfüllen die Testgeräte in unterschiedlichem Ausmaß.

Neuer Trend: Flach, schön und mit Touch
Die Zeit der klobigen Klavierlack-Kästen neigt sich bei Standard-Notebooks dem Ende zu. Seit Tablets so beliebt geworden sind, versuchen auch die Notebook-Hersteller ihre Produkte aufzuhübschen. Gehäuse mit hochwertigen Materialien wie Karbonfaser und Aluminium statt Kunststoff – zum Beispiel beim Samsung 900X4C und beim HP Spectre XT Touchsmart – halten ebenso Einzug bei den 15,6-Zoll-Notebooks wie eine flachere Bauweise: Statt Dickschiffen mit drei bis vier Zentimeter Bauhöhe finden sich immer mehr Geräte, die deutlich unter drei Zentimeter liegen. Das schmeichelt nicht nur dem Auge, sondern trägt in der Notebook-Tasche auch weniger auf.
Mit Windows 8 und seiner Modern UI (Kachel-Oberfläche) gibt es auch immer mehr Notebooks mit einem Touchscreen. Im Testfeld können Sie zum Beispiel das HP Spectre XT Touchsmart und das Acer Aspire V5 mit dem Finger bedienen.








Tempo
Für hohe Rechenleistung ist inzwischen eine schnelle SSD viel wichtiger als ein hoch getakteter Prozessor – auch Standard-Notebooks machen hier keine Ausnahme. Am besten ist es natürlich, wenn diese beiden Komponenten zusammen im Laptop sitzen – wie im Nexoc B509 . Das HP Spectre XT Touchsmart und das Samsung 900X4C beweisen, dass eine SSD auch Notebooks mit einer stromsparenden Ultrabook-CPU in den meisten Tests besser beschleunigt als die Kombination aus Quad-Core-Prozessor und Festplatte.
In den meisten Laptops unter 700 Euro sitzt dagegen ein Dual-Core-Prozessor wie der Intel Core i5 neben einer Festplatte. Deren Rechenkraft reicht für viele Alltagsaufgaben aus – doch schnell ist anders: In den Tempo-Tests ist beispielsweise das Dell Inspiron 15R nicht einmal halb so schnell wie das Nexic B509.

3D-Leistung
Eine Ausnahme gibt es von der SSD-Regel: Bei Spielen zählt natürlich vor allem die Leistung der Grafikkarte. Die besonders flachen Standard-Notebooks und solche für den Geschäftseinsatz besitzen nur die im Prozessor integrierte Grafik, beispielsweise die Intel HD Graphics 4000 – zu schwach für aktuelle Spiele. Sofern das Notebook keine höhere Auflösung als 1366 x 768 Bildpunkte besitzt, reicht dagegen schon eine Mittelklasse-Grafik wie die Nvidia Geforce GT 640M oder die AMD Radeon HD8730M um selbst Grafikkracher wie Battelfield 3 ruckelfrei zu spielen – wenn auch nicht immer in der höchsten Detailstufe. Notebooks mit diesen Grafikkarten sind schon für deutlich unter 700 Euro zu haben.
Ausstattung
Die Kehrseite der Tempo-Droge SSD ist ihre geringe Speichergröße: Wer mehr als 128 GB Flash-Speicher will, muss über 1000 Euro anlegen. 1 Terabyte auf einer herkömmlichen Festplatte kriegen Sie dagegen locker für unter 700 Euro – wie zum Beispiel im Dell Inspiron 15R.
Ein DVD-Brenner gehört noch immer zur Standard-Ausstattung bei einem 15,6-Zoll-Notebook. Doch auch hier fordert der Trend zum schlanken Laptop Tribut: Die besonders flachen HP Spectre XT Touchsmart und das Samsung 900X4C sparen sich das optische Laufwerk, weil es nicht ins schmale Gehäuse passt.

Je schmaler das Notebook, desto weniger Anschlüsse besitzt es: Die meisten bringt das Asus N56VJ mit – darunter viermal USB 3.0, HDMI und VGA. Der analoge Monitorausgang spielt heutzutage nur noch eine Rolle für den Anschluss eines Projektors. Viele USB-Anschlüsse sind dagegen immer sinnvoll: Mindestens zwei sollten USB 3.0 beherrschen, damit der Datentransfer zu einer externen Festplatte oder einem USB-Stick schnell vonstatten geht. Für Maus, Tastatur oder DVB-T-Stick genügt dagegen USB 2.0.
Bildschirm
Je höher die Auflösung des 15,6-Zoll-Bildschirms, desto schärfer wirkt das Bild und desto mehr Bildinhalt sehen Sie: Das macht Spiele, Fotos, Filme schöner und große Excel-Tabellen einfacher handhabbar. Doch dafür zahlen Sie auch mehr: Das Asus N56VJ mit Full-HD-Display kostet rund 900 Euro. Hohe Auflösung und gute Bildqualität gehen dabei häufig Hand in Hand, denn auch im HP Spectre XT Touchsmart (1920 x 1080) und im Samsung Serie 9 (1600 x 900) finden Sie ein helles und kontraststarkes Display. Doch ein hoher Preis garantiert noch keinen guten Bildschirm – siehe das maue Display des Nexoc B509.

Fast alle 15,6-Zoll-Notebooks zeigen 1366 x 768 Bildpunkte. Auch bei Helligkeit und Kontrast dürfen Sie bei der Unter-700-Euro-Klasse nur Standardkost erwarten: Die Bildschirme leuchten mit rund 200 cd/qm2: Das ist ausreichend für normal beleuchtete Innenräume, aber für draußen zu wenig, um den Bildschirm problemlos ablesen zu können – zumal die Displays häufig eine spiegelnde Oberfläche haben. Den besten Bildschirm in dieser Preisklasse bringt das Dell Inspiron 15R mit.
Mobilität
Geringes Gewicht und eine lange Akkulaufzeit sind keine Kernkompetenz der Standard-Notebooks. Aber es ist ein Mehrwert, wenn Sie das 15,6-Zoll-Gerät problemlos zwischen Balkon und Arbeitszimmer bewegen oder auch mal auf eine Zugfahrt mitnehmen können.
Unschlagbar leicht ist das Samsung 900X4C: Es wiegt nur 1655 Gramm – fast so leicht wie ein 13-Zoll-Ultrabook. Auch das Acer Aspire M5, das HP Spectre XT Touchsmart und das Nexoc B509 bringen nur knapp zwei Kilogramm auf die Waage. Das Asus N56VJ und das Acer Aspire V3 sind damit knapp 2,7 Kilo schon Schwergewichte.
Leichter heißt nicht unbedingt ausdauernder, denn schmale Notebooks haben meist einen kleineren Akku. Laufzeitkönig ist das Acer Aspire M5, das knapp zehn Stunden durchhält. Die beste Mischung aus geringem Gewicht, langer Akkulaufzeit und günstigem Preis bietet das Dell Inspiron 15R: Es wiegt 2420 Gramm, läuft über 7,5 Stunden und ist für unter 700 Euro zu bekommen.
Standard-Notebooks im Test: Fazit

Auch in der Standardklasse gilt: Qualität kostet Geld. Deshalb liegen mit dem Samsung Serie 9 900X4C und dem HP Spectre XT Touchsmart zwei Premium-Notebooks an der Spitze des Testfeldes. Sie verbinden hochwertiges Design mit satter Rechenleistung dank SSD und einem hochauflösenden Display – und kosten deutlich über 1000 Euro.
Für weniger als 1000 Euro bekommen Sie nicht alles auf einmal: Das Nexoc B509 bietet durch seine SSD ein hohes Arbeitstempo, hat aber einen nur mäßigen Bildschirm. Der ist beim Asus N56VJ top, dafür liegt seine Geschwindigkeit nur im Mittelmaß. Beide kosten derzeit rund 850 Euro.

Die günstigen Allrounder Dell Inspiron 15R und Acer Aspire V5-571PG bieten soliden Standard. Das V5 veredelt Acer immerhin mit Extras wie Touchscreen und beleuchteter Tastatur an, das Inspiron 15R bringt als Plus eine gute Akkulaufzeit mit. Das Acer Aspire V3-571G sowie das Aspire M5-581TG sind aufgrund ihrer stärkeren Grafikkarte besser für Spieler geeignet.