Googles Datensammelwut ist legendär und hat dem Suchmaschinenriesen den Spitznamen „Daten-Krake“ eingebracht. In Zusammenhang mit dem Aufzeichnen der Daten von WLAN-Nutzern ist Google aber vor einiger Zeit zu weit gegangen: Googles Street-View-Fahrzeuge hatten während ihres Erkundungsfahrten auch Daten wie die SSIDs und Mac-Adressen von privaten Funknetzen gesammelt. Datenschützer und viele Anwender reagierten verärgert. In den USA akzeptierte Google dafür jetzt eine für den Konzern geradezu lächerliche Geldstrafe von sieben Millionen US-Dollar (rund 5,4 Millionen Euro). Google zahlt die Geldstrafe an 37 US-Bundesstaaten und an den District of Columbia (also an die US-Hauptstadt Washington), wodurch dieser Rechtsstreit beendet wird. Zuvor hatte Google bereits 25.000 Dollar Strafe zahlen müssen, weil es die Untersuchung der Angelegenheit verschleppt hatte. Google verpflichtet sich zudem dazu, alle gesammelten persönlichen WLAN-Nutzer-Daten zu vernichten. Google hat außerdem bereits die Ausstattung und die Software zum Sammeln der Daten aus seinen Street View-Fahrzeugen entfernt. Zusätzliche Daten will Google nicht mehr ohne vorherige Zustimmung durch die Anwender einholen, wie der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates New York in einer Stellungnahme mitteilte. Google will zudem ein Trainingsprogramm für seine Mitarbeiter auflegen. Darin sollen die Google-Mitarbeiter lernen, wie man mit Daten vertraulich und den Datenschutzgesichtspunkten entsprechend umgeht.
Google kam mit sieben Millionen US-Dollar Strafe ausgesprochen glimpflich davon. Zum Vergleich: Der Konzern zahlte im Jahr 2012 sechs Millionen Dollar Bonus (also zusätzlich zum Gehalt) an seinen Executive Chairman Eric Schmidt. Und allein im letzten Quartal 2012 machte Google 2,12 Milliarden Euro Gewinn. In Frankreich hat Google ebenfalls eine Geldstrafe bezahlen müssen: Nämlich 100.000 Euro. In Deutschland kam Google trotz der großen Empörung vieler Betroffener ohne Geldstrafe davon.