Zotac Geforce GTX Titan im Test

Der amerikanische Titan aus Tennessee rangiert in der weltweiten Bestenliste der Supercomputer auf Platz 1. Für die Pole Position sorgen ganze 18668 Tesla K20X Grafikbeschleuniger, die 17,59 Petaflops in der Sekunde leisten – neuer Weltrekord! Zum Vergleich: Der bisherige Platzhirsch namens Sequoia erreichte „nur“ 16,32 Petaflops. Die Grafikbeschleuniger im Inneren des Supercomputers bedienen sich der Power aus den neusten Nvidia-Kepler-GPUs, die auf den Namen GK110 hören.

Ausstattung: Darf es etwas komplexer sein?

©Nvidia

Der GK110 bündelt ganze 2688 Cuda-Shader-Einheiten und 7,1 Milliarden Transistoren auf einer Chipfläche von 551 Quadratmillimetern. Auch hier wieder zum Vergleich: Die Intel-CPU i7-3960X Extreme verfügt über sechs Kerne und vereint auf circa 435 Quadratmillimetern etwa 2,3 Milliarden Transistoren. Die 28-Nanometer-GPU ist somit der komplexeste Grafikchip, den es derzeit auf dem Markt gibt.

Mit der Geforce GTX 680 führte Nvidia mit dem GK104 die Kepler-GPU-Architektur ein. Im Inneren des Chips sorgen vor allem die sogenannten Streaming-Multiprozessoren, kurz SMX, für die Grafikverarbeitung. Während im Ur-Kepler acht SMX mit je 192 Cuda-Kernen arbeiten, befinden sich gleich ganze 15 SMX mit je 192 Cuda-Cores in der Titan-GPU. Aus Gründen der Fehlertoleranz bei der Fertigung sind in Wirklichkeit nur 14, woraus sich die eingangs erwähnte Anzahl an Shader-Einheiten zusammensetzt.

3DMark 11

Zotac Geforce GTX Titan im Test

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Zotac Geforce GTX Titan im Test

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Zotac Geforce GTX Titan im Test

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Zotac Geforce GTX Titan im Test

In folgender Tabelle haben wir die aktuellen Flaggschiffe miteinander verglichen, wozu unter anderem die AMD Radeon HD 7970 GHz-Edition zählt. Nach Herstellerangaben stehen der GTX Titan 75 Prozent mehr Kerne und Textureinheiten zur Verfügung als bei der GTX 680.

Bei der Titan ist fast alles größer als bei anderen Grafikkarten: Das Speicherinterface ist 384 Bit breit, der GDDR5-Speicher ganze 6 GB groß. Der physikalische Speichertakt kommt auf 1502 MHz, effektiv liegt er bei 6008 MHz. Das ergibt einen Speicherdurchsatz von rasanten 6 GBit/s. Dafür erscheinen die Taktraten des Chips vergleichsweise zahm: Der Standardtakt liegt bei 836 MHz (Base Clock), der Boost Clock kommt auf 876 MHz. Nichtsdestotrotz ist es am Ende das Zusammenspiel aus allen Teilen der Grafikkarte, die die wirkliche Performance ausmacht.

Vergleichstest: Die schnellsten Grafikkarten

GPU Boost 2.0: Die Temperatur als Limit

Die dynamische Übertaktungsfunktion GPU Boost ist fester Bestandteil aller aktuellen GTX-600er-Karten. Hier liegt die Grenze der Taktratensteigerung beim Stromverbrauch. Mit der neuen Version 2.0 spielt nun zusätzlich auch die Betriebstemperatur des Chips eine Rolle. Ist Ihnen beispielsweise der Stromverbrauch herzlich egal, dann geben Sie einfach ein Hitzelimit von 80 Grad Celsius an und profitieren dank höherer Taktraten von mehr Leistung. Und genau so funktioniert das auch mit der Leistungsaufnahme als Limit. Besonders interessant ist dieses Feature nun auch für Overclocker und Enthusiasten, da sie einen größeren Spielraum gewährt. Denn oft ist es so, dass der Chip sich nicht grenzwertig erhitzt, dafür aber recht viel Strom verbraucht.

Schnittstellen und Lieferumfang

©Zotac

An der restlichen Konfiguration finden wir das vor, was wir schon bei einer GTX 680 oder 690 gesehen haben: einen Displayport, einmal HDMI und zweimal DVI erlauben den simultanen Betrieb von maximal vier Monitoren an nur einer GTX Titan, genannt Nvidia Surround. Bei Bedarf ist auch das Zuschalten der 3D-Technik 3D Vision möglich, vorausgesetzt Sie haben die nötigen Bildschirme.

Interessant ist auch der Lieferumfang, der überaus gut bestückt daher kommt. Ganze drei Spiele-Vollversionen erhalten Sie beim Kauf der Zotac Geforce GTX Titan! Und zwar das sogenannte Assassin’s Creed 3-Game-Pack, bestehend aus dem ersten und zweiten Teil sowie Revelations. Des Weiteren schnürt Zotac noch ein Softwarepaket, das sich aus dem Medienmanager Nero Kwikmedia,  der Medien-Center-Lösung XBMC und dem DirectX-11-Benchmark Unigine Heaven zusammensetzt. Zu guter Letzt liegen noch zwei Stromkabel und ein DVI-auf-VGA-Adapter bei.

©Zotac

Testplattform

©Gigabyte

Der Zahn der Zeit nagt besonders schnell in der IT, deshalb müssen wir auch laufend unsere Testplattform anpassen. Ein neues Mainboard musste her, und unsere Wahl fiel auf das GA-X79-UP4 von Gigabyte , das nicht nur vier Grafikkarten im Verbund, sondern auch den Datenübertragungsstandard PCI-Express 3.0 beherrscht. Auch unsere vier RAM-Module von G.Skill mit insgesamt 16 GB Kapazität spricht der X79-Chipsatz im Quad-Channel-Modus an. Der Intel-Prozessor i7-3960X Extreme Edition sorgt mit sechs Kernen für gute Performance. Neben dem Betriebssystem Windows 7 liegen auch alle Testspiele auf der 240 GB großen HyperX-SSD von Kingston .

Darauf warten alle: Wie viel Power leistet die Geforce GTX Titan in der Praxis? Denn auf dem Datenblatt klingt die Geforce GTX Titan bereits vielversprechend. Wir testen mit verschiedenen Spielen und Benchmarks die Praxis-Leistung und können schon etwas vorweg nehmen: Wir glauben zu wissen, dass die Grafikkarte nicht nur wegen dem Supercomputer Titan heißt.

Spiele-Leistung im Test

Mit der Titan brauchen Sie sich auch in absehbarer Zeit keine Gedanken machen, ob ein Spiel ruckeln könnte. Der Grafikchip leistet beeindruckende Ergebnisse bei der Spiele-Leistung und verbläst ausnahmslos jede einzelne Single-Core-Grafikkarte, die wir bis jetzt getestet haben. Zum Vergleich: Unsere bis dato schnellste Grafikkarte, die KFA2 Geforce GTX 680 LTD OC schafft in Battlefield 3 63 Bilder pro Sekunde. Die Zotac Geforce GTX Titan legt noch eine ordentliche Schippe oben drauf und kommt auf knapp 79 Bilder in der Sekunde.

Auch in 3DMark 11 erreicht die Titan eine konkurrenzlose Punktzahl von 4860. Nur die Dual-GPU-Karte aus dem eigenen Hause, die Geforce GTX 690, übertrumpft den Titanen und kommt auf 5893 Punkte. Übrigens konnten wir auch schon das neue Crysis 3 mit der Titan testen. Unsere Messungen ergeben konstante 30 Bilder in der Sekunde bei höchster Kantenglättung und maximalen Details in Full-HD (1920 x 1080 Pixel). Neue Treiber versprechen aber auch in Crysis 3 flottere Bildraten. Update: Im internen Benchmark von Tomb Raider, das von nun an das Rennspiel Dirt 3 ersetzt, messen wir flotte 89 Bilder in der Sekunde – sehr schön!

So tunen Sie Ihre Nvidia-Geforce-Grafikkarte

GPGPU- / Multimedia-Leistung

Die Titan für einfache Transcodierungen zu gebrauchen grenzt fast schon an Verschwendung. Innerhalb von wenigen Sekunden wandelt die GPU das Full-HD-Material um. Auch komplexe und große Photoshop-Projekte öffnet das System in Sekundenschnelle, aufwändige Filter verarbeitet das Tool ebenfalls in Windeseile. Allerdings schaffen das auch weitaus günstigere Grafikkarten in ähnlicher Geschwindigkeit. Im OpenGL-Benchmark von Cinebench 11.5 kann die Nvidia-Karte leider nicht glänzen.

Update: Wir haben mittlerweile unser Testverfahren umgestellt und neue GPGPU-Tests eingeführt. Die Computing-Leistung beurteilen wir jetzt mit zwei Benchmarks. Luxmark 2.0 nutzt die Schnittstelle OpenCL, auf die auch viele andere und weit verbreitete Multimedia-Programme setzen. Computemark lastet die GPU aus, indem der Test mit derDirectX-11-Schnittstelle Direct Compute arbeitet. Aufgrund eines fehlerhaften Treibers bringen wir Luxmark 2.0 nicht zum Laufen, weshalb die Wertung entfällt, dafür nehmen wir aber am Schluss eine Aufwertung vor. Die Compute-Performance ist dafür beeindruckend gut, wie Sie der Tabelle entnehmen können.

Der Aspekt der Umwelt und Gesundheit: Stromschlucker

©Nvidia

Besonders überraschend ist der hohe Stromverbrauch nicht. Die GTX Titan führt die Bestenliste im Stromverbrauch an – und zwar von hinten. Keine andere Grafikkarte verbraucht unter Last so viel wie die Titan, und zwar ganze 371 Watt! Um sich die Dimensionen vorzustellen, vergleichen wir den Wert mit dem Verbrauch der GTX 690, der auf 389 Watt kommt. Weit entfernt sind sich die Kollegen also nicht mehr. Für die Stromversorgung stehen an der Karte zwei 6polige Stromanschlüsse zur Verfügung. Die Betriebslautstärke vergleichsweise unauffällig für ein Referenzdesign, wir messen maximal 2,5 Sone – sehr schön! Leiser bekommen Sie die Karte vermutlich nicht, denn Nvidia verbietet Gerüchten zufolge den Board-Partnern, eigene Kühlungen zu verbauen. Aber zu heiß wird es mit der Referenzkühlung auch nicht, mit maximal 70 Grad Celsius erhitzt sich die Grafikkarte nicht kritisch.

©Zotac

Fazit zu Zotac Geforce GTX Titan

Die Zotac Geforce GTX Titan stellt aktuell alle anderen von uns getesteten Grafikkarten mit einem Grafikchip in den Schatten und macht damit seinem Namen alle Ehre. An der Leistung gibt es also keinen einzigen Makel, und durch den einzelnen Chip umgeht Nvidia auch die von der GTX 690 bekannten und gehassten Mikroruckler. Dafür gibt es umso mehr am Stromverbrauch zu mäkeln, der wohl einer der negativsten Aspekte an der Supercomputer-Grafikkarte ist.

Weiterer Negativpunkt ist der horrende Preis von rund 950 Euro, der uns die Haare zu Berge stehen lässt. Doch beim Modell von Zotac erhalten Sie immerhin noch ganze drei Spiele und ein gutes Softwarepaket. Wir behaupten zwar nicht, dass es den Preis gerechter erscheinen lässt. Wir erwarten aber einen gewissen Umfang bei dieser Stange Geld. Wahre Enthusiasten und Technikfreaks dürften sich vom Preis wohl nicht abschrecken lassen. Und genau für die hat Nvidia die Karte gebaut. Denn der durchschnittliche Gamer muss aktuell nicht mehr als 200 Euro ausgeben, um eine anständige Leistung auch in Top-Spielen zu erhalten.

Update: Wir haben die Noten nachgetragen und das Testverfahren entsprechend angepasst!