
23. Dezember 2009, 16.30 Uhr, München-Nord: Auf dem zweispurigen Zubringer zur A9 staut sich nach Norden der Verkehr auf der linken Fahrbahn, auf der rechten Fahrspur dagegen ist freie Fahrt. Ein LKW nutzt die freie Bahn und zieht an den links stehenden PKWs vorbei. Doch der Platz ist knapp, die Fahrbahn verengt: Gerade hier befindet sich eine Baustelle und rechts führt ein Zubringer weitere Fahrzeuge auf die Autobahn. Prompt rammt der LKW ein anderes Fahrzeug auf der linken Fahrspur, dessen rechter Außenspiegel geht in Trümmer. Doch wie soll der geschädigte PKW-Fahrer beweisen, dass der LKW nach links zog und ihn im Baustellenbereich auch noch rechts überholte, wenn es keine Zeugen gibt? Haftpflichtversicherungen zahlen grundsätzlich ungern Schadenersatz und können für den Fall einer gerichtlichen Auseinandersetzung eine schlagkräftige Rechtsabteilung mit Heerscharen von Rechtsanwälten ins Feld führen. Doch die Position des geschädigten Autofahrers kann von Anfang stark sein – wenn ein Videomitschnitt mit aussagekräftigen Beweisfotos vorliegt.
Der KFZ-Zubehör-Handel hält mobile und durchaus bezahlbare Videokameras und Videoaufzeichnungssysteme für solche Fälle bereit. ELV www.elv.de beispielsweise bietet das 40 x 80 x 14 mm große ACME CarCamOne V2 Kfz-Video-Aufzeichnungssystem für günstige 69 Euro an . Dabei handelt es sich um eine portable Video-Kamera, die mit dem mitgelieferten Montagefuß auf dem Armaturenbrett des PKWs montiert wird. Der Kamerakopf ist um 90 Grad schwenkbar, eine Überkopfmontage an der Fahrzeugdecke ist nach einem Software-Update auch möglich, wie der Anbieter versichert.

Die Stromversorgung erfolgt durch die Bordnetzsteckdose, sprich: durch den Zigarettenanzünder. Laut Hersteller startet die Kamera automatisch bei Einschalten der Zündung und stoppt beim Abschalten der Zündung. Falls kein 12/24-V-Bordnetz verfügbar ist, kann die CarCamOne auch vom Akku aus mit Strom versorgt werden.
Der zur Verfügung stehende Speicherplatz hängt von der Größe des eingelegten Speichermediums ab. Maximal kann es sich dabei um eine 8-GB-SDHC-Karte handeln.
Die Kamera zeichnet grundsätzlich durchgehend in 8-Minuten-Schleifen auf. Die Aufzeichnung erfolgt in AVI-Dateien. Für jeweils acht Aufzeichnungsminuten wird eine AVI-Datei angelegt. Für die nächsten acht Minuten wieder eine weitere AVI-Datei. Sobald der Speicherplatz der SD-Karte erschöpft ist, wird die älteste AVI-Datei überschrieben. Sie müssen also im Falle eines Unfalls oder eines anderen wichtigen Ereignisses, das Sie unbedingt aufgezeichnet haben wollen, die weitere Aufzeichnung stoppen und/oder eine andere SD-Karte einlegen.
Sie können aber auch festlegen, dass ein längeres Video am Stück aufgezeichnet werden soll. Hier könnte man beispielsweise an ein Urlaubsvideo denken, wenn Sie durch eine landschaftliche reizvolle Gegend fahren.
Die Bildauflösung der Videos gibt ELV mit 680 x 480 Pixel an. Die Aufnahmeentfernung mit 0,3 Meter bis unendlich. CarCamOne zeichnet laut Hersteller mit 28 Bildern pro Sekunde in Farbe mit Ton auf. Ein Zeitstempel für Uhrzeit und Datum wird direkt im Video aufgenommen – wichtig für die Beweissicherung.
Im Lieferumfang sind enthalten: Kamera mit Montagefuß, 12/24-V-Spiralkabel (bis zu 1,8 m ausziehbar) und USB-Kabel.
Ist die ACME CarCamOne V2 ihren Preis wert? Wir wollen es wissen und haben ein Gerät zum Test angefordert. Lassen Sie sich überraschen.
Eine Alternativ zum ACME CarCamOne V2 Kfz-Video-Aufzeichnungssystem könnte das iNanny Roadi werden – wenn es denn tatsächlich auf den Markt kommt. Ursprünglich sollte das Roadi bereits im September oder Oktober 2009 in den Handel kommen – und obendrein deutlich mehr als das ACME CarCamOne V2 Kfz-Video-Aufzeichnungssystem kosten: Nämlich 399 Euro. Doch mit der Programmierung des Anwenderportals zum Roadi gab es bis heute Probleme, so dass der Hersteller nun den Verkaufsstart für Sommer 2010 plant, wie uns iNanny telefonische versicherte.
Der wesentliche Unterschied zwischen ACME CarCamOne und iNanny Roadi: Letzterer besitzt ein optionales GSM-Modul (SIM-Karte) zur Online-Verbindung. Damit lässt sich der Standort des Fahrzeuges und der aufgezeichneten Szenen feststellen. Zudem ist beim Roadi die Aufzeichnungsdauer länger.
Vor dem Roadi soll übrigens das iNanny family PRO Mitte oder Ende April in den Handel kommen . Damit lässt sich der Standort von Menschen ermitteln, Eltern können damit beispielsweise herausbekommen, wo sich gerade ihre Kinder aufhalten.