Der Bildschirm ist wohl die wichtigste Komponente eines Tablets: Er dient nicht nur zur Bildausgabe. Sie bedienen den Flachrechner auch darüber. Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass Sie die Qualität eines Tablets vor allem am Display bemerken – und dass Geräte mit einem guten Bildschirm meist teurer sind.















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Nexus, Retina & Co.: Wie wichtig ist eine hohe Auflösung ?
Ein wesentliches Display-Merkmal ist die Auflösung, weshalb es die Hersteller gerne in den Vordergrund spielen. Doch entscheidend ist vor allem die Punktdichte, also das Verhältnis von Auflösung und Display-Diagonale. Je höher sie liegt, desto schärfer ist das Bild. Buchstaben und Icons sehen idealerweise wie gedruckt aus. Das erhöht die Lesbarkeit und das Bild macht einen angenehmeren Eindruck.
Hier gibt es einen neuen Auflösungs-Champion: Das Google Nexus 10 bringt auf 10,1 Zoll sagenhafte 2560 x 1600 Bildpunkte unter. Das ergibt eine Punktedichte von 299 ppi. Damit verweist es das iPad auf den zweiten Rang: Das Apfel-Tablet erreicht mit einer Auflösung von 2048 x 1536 Bildpunkten auf 9,7 Zoll eine Punktdichte von 264 ppi. Die gleiche Punktdichte weist auch das deutlich günstigere Android-Tablet Pearl Touchlet X10.Quad auf.

Full-HD-Auflösung ist für aktuelle Top-Tablets inzwischen ein Muss: Bei den Windows-Tablets gehen das Acer Iconia W700 und das Microsoft Surface Pro damit ins Rennen. Auf den meisten anderen Tablets sehen Sie bei 1280 x 800 Bildpunkten auf einer Displaydiagonale von 10 Zoll ein deutlich unschärferes Bild und leicht pixelige Systemschrift.
Bei den Mini-Tablets mit 7 Zoll Diagonale reicht diese Auflösung dagegen für die Spitzenposition: Das Google Nexus 7 und das Amazon Kindle HD warten beispielsweise damit auf und erreichen 216 ppi. Das Apple iPad Mini liegt mit 162 ppi (1024 x 768 Bildpunkte, 7,9 Zoll Diagonale) deutlich dahinter.
Helligkeit und Kontrast
Auflösung und Punktdichte sind nicht das einzige Merkmal für ein gutes Display. Wichtig sind außerdem eine hohe Helligkeit und ein hoher Kontrast. Denn ein Tablet setzen Sie häufig unter wechselnden Lichtbedingungen ein. Bei diesen mobilen Geräten ist es daher besonders wichtig, dass die Bildschirmhelligkeit Reflexionen überstrahlen kann, die das Umgebungslicht auf der Displayoberfläche auslöst. Da fast alle Tablets eine glänzende Bildschirmbeschichtung haben, sind sie dafür besonders anfällig: Bei niedriger Helligkeit führt das dazu, dass Sie draußen in der Sonne den Bildschirminhalt nicht mehr erkennen können.
Auf einem hellen und kontraststarken Display wirken außerdem Farben beeindruckender: Das ist besonders wichtig, wenn Sie das Tablet häufig zum Anschauen von Fotos oder Filmen nutzen. Hier zählt außerdem ein stabiler Einblickwinkel: Denn Sie halten das Tablet nicht immer in einem festen Winkel – daher stört es extrem, wenn der Kontrast sofort abnimmt und Farben verblassen, sobald Sie das Tablet ein wenig kippen. Achten Sie deshalb darauf, dass das Tablet ein IPS-Panel hat: Diese Display-Technik weist eine sehr hohe Blickwinkelstabilität auf.

Gerade günstige Tablets prahlen zwar mit hoher Auflösung, haben aber ein Defizit bei der Bildqualität: Ihre geringe Helligkeit reicht nur aus, um sie in Innenräumen problemlos ablesen zu können. Farben wirken matt, häufig ist auch der Blickwinkel eingeschränkt, obwohl viele Hersteller auch bei Billig-Tablets mit IPS-Paneln werben. Beim Internet-Surfen oder Lesen von E-Books fällt das weniger auf. Aber Fotos und Filme wirken dann deutlich weniger beeindruckend als auf einem guten Tablet-Display.
Testsieger: Dell Latitude 10

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Das Windows-Tablet von Dell hat keine besonders hohe Auflösung – sie geht mit 1366 x 768 Bildpunkten aber in Ordnung. Den Testsieg erringt es mit seiner sehr guten Bildqualität: Helligkeit und Kontrast sind so hoch, dass Sie den Bildschirminhalt auch draußen gut ablesen könnnen. Dazu kommt der weite Blickwinkel. Die Farbwiedergabe ist neutral und zurückhaltend – schließlich ist das Latitude vor allem ein Business- und kein Spaß-Tablet.