Die Betreiber des sozialen Netzwerks Facebook hatten am heutigen Abend in Kalifornien zu einem Enthüllungs-Event geladen. Dabei wurden jedoch weder ein Facebook-Smarpthone noch eine verstärkte Mobile-Offensive angekündigt. Stattdessen will es Facebook mit Suchmaschinen-Riese Google aufnehmen und die Durchsuchbarkeit des Social Network verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, präsentierte Facebook-CEO Mark Zuckerberg die neue Graph Search. Neben dem News Feed und der Timeline soll die neue Suche einen weiteren Facebook-Grundpfeiler bieten. Mit der Graph Search wird die Suche nach fast einer Milliarde Mitgliedern oder den rund 240 Milliarden Fotos vereinfacht. So können Nutzer nun beispielsweise nach Menschen aus ihrer Heimatstadt Ausschau halten, die ebenfalls bei Facebook angemeldet sind. Im Gegensatz zu einer Web-Suche wie der von Google, ist die Graph Search weniger auf die Eingabe nach speziellen Keywords, sondern auf komplette Wortgruppen ausgelegt. So findet die Graph Search beispielsweise bei der Suche nach „Freunde von Freunden, die Star Wars mögen“ oder „Restaurants, die meine Freunde mögen“ passende Ergebnisse. Mit Hilfe einer Eingabe-Box können die Resultate beliebig verfeinert werden. Die Ergebnisse werden anschließend mit Bildern in einer Übersicht dargestellt. Die Graph Search wird laut Zuckerberg vorerst nur in Englisch verfügbar sein. Starten soll das Feature in einer limitierten Beta-Version bereits heute. Wer die Graph Search ausprobieren will, kann sich auf facebook.com registrieren und wird dann auf die Warteliste gesetzt. Foto- und Video-Suche Die Suche nach Fotos und Videos auf Facebook funktioniert ähnlich wie die nach Mitgliedern. Mit Schlagsätzen wie „Fotos, die meine Freunde in Paris gemacht haben“ lassen sich die betreffenden Schnappschüsse nun auf einer personalisierten Ergebnis-Seite anzeigen. Die Bilder lassen sich hier per Klick im Vollbild-Modus mit Kommentaren betrachten. Auch das Finden von Bildern, die der Nutzer selbst über die Jahre mit „Gefällt mir“ markiert hat, können auf diese Weise wiedergefunden werden. Suche nach Dienstleistern und Geschäften Die Graph Search kann auf Facebook auch für die Suche nach Dienstleistern, Firmen oder Geschäften verwendet werden. „Zahnärzte, die meine Freunde mögen“ liefert so beispielsweise eine Übersicht aller Mediziner, die vom persönlichen Freundeskreis aufgesucht wurden. Neben Kontaktdaten werden hier auch Kommentare und Bewertungen aufgeführt. Per Klick zeigt Facebook sogar eine Anfahrtsbeschreibung an. Sicherheitsbedenken Wer Angst hat, dass seine persönlichen Fotos über die Graph Search auch nicht befreundeten Nutzern angezeigt werden, wird von Zuckerberg beruhigt. In den Ergebnissen sollen lediglich die Bilder aufgeführt werden, die auch für die öffentliche Anzeige freigegeben wurden. Mit Hilfe eines speziellen Tools, sollen alle Nutzer über die neuen Funktionen aufgeklärt werden. Das Search Tool soll außerdem helfen, besonders peinliche Schnappschüsse aufzuspüren und zu entfernen. Web-Suche von Bing und Mobile-Ads Neben der Graph Search wird Facebook in Zukunft auch mit einer Web-Suche über Bing aufwarten. Zuckerberg bezweifle zwar, dass Nutzer wegen selbiger extra auf Facebook kommen, sollte die Graph Search keine Ergebnisse liefern, haben Mitglieder so jedoch noch ein weiteres Tool bei der Hand. Laut dem Facebook-CEO arbeitet eine komplette Entwicklungsabteilung derzeit außerdem an der Einbindung von Werbeanzeigen in den mobilen Facebook-Apps. Da rund 37 Prozent der Nutzer das Netzwerk auf diese Weise besuchen, will das Unternehmen hier mehr Einnahmen generieren. Konkrete Pläne liegen bislang jedoch noch nicht vor.
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Facebook bekommt neue Suchfunktionen
Facebook will es mit Google aufnehmen und kündigt mit seiner Graph Search neue und erweiterte Suchfunktionen für das soziale Netzwerk an. Die Graph Search startet noch heute als limitierte Beta-Version.

Image: Facebook