Der Fall Robert S. weist eine lange Vorgeschichte auf. So wurde der notorische Spammer bereits in einigen Zivilklagen für schuldig befunden, im Jahr 2005 erreichte beispielsweise Microsoft, dass S. 7,8 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen musste. Bislang hat S. es aber geschafft, keinen einzigen Dollar zahlen zu müssen. Am vergangenen Freitag erklärte sich S. nun in den Anklagepunkten Betrug und Steuerhinterziehung für schuldig. Diese Vorwürfe hingen mit seiner Festnahme im Mai 2007 zusammen.
Im Jahr 2005 brüstete sich S. noch damit, zwar verurteilt worden zu sein, aber noch keinen Cent Strafe gezahlt zu haben: “Ich wurde auf hunderte Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt und habe mein Geschäft über 10 Jahre betrieben, ohne auch nur einen Cent zahlen zu müssen, egal wie die Prozesse ausgingen.”
Diesmal jedoch könnte es eng werden für S. Eigenen Angaben zufolge verdiente der Spammer im vergangenen Jahr 300.000 Dollar, eine relativ niedrige Summe. Dies finden auch die Strafverfolger, die seine Angaben zum Finanzstatus nun mit einem Lügendetektor prüfen möchten. S. hat hierfür allerdings bereits sein Einverständnis gegeben. Zusätzlich drohen S. bis zu 26 Jahre Haft. Das Strafmaß gegen S. soll am 20. Juni verkündet werden. Die Kläger fordern zudem 700.000 Dollar Schadenersatz.
Der Fall könnte in den USA richtungsweisend sein. Zwar wurden bislang hunderte Spammer angeklagt, bestraft wurden sie jedoch nur in den seltensten Fällen. Der Fall S. könnte somit zu einem – eventuell abschreckenden – Präzendenzfall werden.