Microsoft hat die vom US-Justizministerium geforderte Zerschlagung als beispiellos, radikal und unangemessen abgelehnt. “Die Folgen eines Auseinanderbrechens wären enorm und grauenhaft”, so Microsoft-Chefanwalt Bill Neukom. “Es hätte eine sehr nachteilige Wirkung auf die Verbraucher, die Computerindustrie und die amerikanische Wirtschaft.” Die Regierung sieht das anders. Sie verspricht sich von der Zerschlagung mehr Auswahl, niedrigere Preise und bessere Produkte.
Um einer Aufteilung des Konzerns zu entgehen, hatte Microsoft weitere Zugeständnisse angeboten. So will man allen Firmen einen begrenzten Zugang zu dem geheimen Windows-Code verschaffen, was die Entwicklung von Software für Zusatzprodukte, die unter Windows laufen, erleichtern würde. Außerdem soll auf der Startseite von Windows der Zugang zum Microsoft-Internet Explorer nicht mehr automatisch gezeigt werden. Schließlich will Microsoft den PC-Herstellern mehr Freiheit zur Installation von Konkurrenzsoftware geben und keine Verträge mit PC-Produzenten mehr eingehen, die ihm Vorteile gegenüber Konkurrenten einräumen.
Microsoft hat beantragt, den Beginn von Anhörungen über den Strafantrag vom 24. Mai auf den 4. Dezember zu verschieben. Man brauche diese Zeit zur Vorbereitung und Beweissammlung. Außerdem verlangte der Software-Hersteller, alle etwaigen Restriktionen nur für vier und nicht wie beantragt für zehn Jahre zu verhängen. (PC-WELT, 11.05.2000, dpa/ sp)
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