Google steigt in den Browser-Markt ein und hat eine erste Vorabversion von Google Chrome zum Testen bereitgestellt. Der neuen Google-Browser steht in vielen Sprachen zum Download bereit, darunter natürlich auch in deutscher Sprache. Vorerst dürfen aber nur Windows-Anwender den Browser ausprobieren. Google bietet Chrome in Form einer Online-Installationsroutine zum Download an, die zunächst einmal rund 450 KB groß ist. Der eigentliche Browser wird nach dem Start der Installationsroutine heruntergeladen und installiert.

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Interessant: Standardmäßig “schießt” der Google-Browser praktisch sofort gegen Firefox. Der Google-Browser bietet in der Standardeinstellung nämlich an, Einstellungen von Firefox zu importieren. Wer sich dagegen wünscht, dass Chrome die Einstellungen vom Internet Explorer importieren soll, der muss manuell über einen Klick auf “Diese Einstellungen anpassen” eingreifen. Positiv: Google Chrome überlässt es dem Anwender, ob er zum Standardbrowser des Systems gekürt werden soll. Es ist also standardmäßig kein Häkchen bei “Google Chrome als Standardbrowser festlegen” gesetzt, sondern der Anwender muss es setzen.

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Der Download von Google Chrome und dessen Installation vollzieht sich erfreulich flott. Nur nach wenigen Sekunden ist der Browser auf dem System installiert und kann sofort eingesetzt werden. Beim ersten Start fragt Chrome, ob der Anwender standardmäßig die Google-Suche nutzen möchte.

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Die Oberfläche von Chrome unterscheidet sich wesentlich von den Oberflächen von Internet Explorer, Firefox, Opera & Co. Die Reiter sind oberhalb der Adresszeile positioniert. Die Adresszeile bietet erfreulich viel Platz. Ähnlich wie beim Internet Explorer 8 Beta 2 wird der Domain-Name der aktuell geöffneten Website in der Adresszeile in schwarzer Schrift dargestellt und der Rest der URL in grauer Schrift.
Bei der Eingabe eines Begriffs in der Adresszeile werden sofort darunter Vorschläge eingeblendet. Dabei nutzt Chrome den Google-Suggest-Dienst . Es bleibt also dem Anwender überlassen, ob er in der Adresszeile eine URL eingibt oder einfach einen Suchbegriff.
Neben der Adresszeile befinden sich zwei Symbole über die man beispielsweise an die Einstellungen für die Tabs (“Dokumenten”-Icon) und die grundsätzlichen Einstellungen für den Browser (“Werkzeug”-Icon) gelangt.
Sobald der Anwender einen neuen Tab öffnet, erscheint keine leere Seite, sondern es werden Thumbnails von den am häufigsten besuchten Websites angezeigt. Mit einem Klick kann man also seine Lieblingsseite öffnen, ohne die URL manuell eingeben oder den Lesezeichen-Ordner bemühen zu müssen. Alternativ kann aber auch eine Suchabfrage über das rechts neben den Thumbnails eingeblendete Eingabefeld gestartet werden. Praktisch: Auch die Links zu den kürzlich geschlossenen Tabs werden aufgelistet.
“Dynamische Tabs” Google Chrome zeigt die Tabs nebeneinander an. Wenn Sie wollen, können Sie aber auch einen Tab als eigenes Browser-Fenster öffnen. Dazu klicken Sie mit der linken Maustaste einfach auf den Reiter und ziehen ihn an eine leere Stelle auf dem Desktop. Falls Sie den in einem Extra-Fenster geöffneten Tab wieder in das “alte” Browserfenster befördern wollen, ziehen Sie ihn mit der linken Maustaste einfach dorthin.
Absturzsicher Jeder Tab wird unabhängig vom eigentlichen Browser ausgeführt. Das hat den Vorteil, dass ein Absturz in einem Tab nicht dazu führt, dass der gesamte Browser abstürzt. Die in den anderen Tabs geöffneten Websites bleiben also von einem Absturz verschont.

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Google Chrome erlaubt das anonyme Surfen. Dabei werden keinerlei Daten auf dem lokalen Rechner gespeichert, also auch nicht die besuchten Sites, Cookies oder Formulareingaben. Um den Modus zu aktivieren, wählen Sie im “Dokumenten-Icon”-Menü den Eintrag “Neues Inkognito-Fenster” aus oder rücken “Strg + Shift + N”.
Das Sie in dem “anonymen Surfen”-Modus unterwegs sind, erkennen Sie daran, dass links neben dem ersten Tab ein “Spion”-Icon angezeigt wird. Außerdem wird beim öffnen des Fensters ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man fortan anonym surft.
Chrome bietet außerdem zusätzliche Sicherheitsfunktionen beim Surfen. So wird der Anwender vor dem Besuch einer gefährlichen Website gewarnt, die bekannt dafür ist, Malware zu verbreiten. Auch vor Phishing-Sites warnt Chrome.
Wenn Sie eine Website besuchen, die Sie in die Lesezeichen-Sammlung aufnehmen möchten, dann klicken Sie einfach auf das “Stern”-Icon in der Adresszeile (Firefox 3.0 lässt grüßen). Es wird anschließend darunter ein Fenster eingeblendet, über das Sie dem Lesezeichen einen Namen geben können und auch festlegen können, in welchen Lesezeichen-Ordner es abgelegt werden soll.
Die auf diese Art und Weise generierten Lesezeichen wandern auch automatisch als Eintrag unter die Adresszeile. Das bedeutet: Chrome legt neue Lesezeichen automatisch in der Lesezeichen-Leiste an. Wünschen Sie dies nicht, dann müssen Sie bei der Generierung des Lesezeichens einen anderen Ordner auswählen. Am rechten Rand der Lesezeichenleiste erhalten Sie Zugriff auf alle anderen Lesezeichen.
Wer es noch bequemer mag: Sie können die aktuell geöffnete Website in die Lesezeichen hinzufügen, indem Sie einfach mit der linken Maustaste auf das Stern-Icon in der Adresszeile klicken und dann mit gedrückter Maustaste den Link in den Lesezeichenordner oder die Lesezeichenleiste ziehen.
Download-Manager Google Chrome besitzt keine Statusleiste und auch kein eigenes Fenster für einen Download-Manager. Wird ein Download angestoßen, dann wird am unteren Fensterrand der Status der Downloads in einer Downloadleiste angezeigt.
Web-Anwendungen, wie beispielsweise Google Mail, lassen sich dank integriertem Google Gears per Mausklick auf dem Desktop, dem Startmenü oder der Schnellstartleiste ablegen und von dort aus jederzeit aufrufen. Dazu rufen Sie einfach die Website des Webdienstes auf und wählen dann im Menü “Anwendungsverknüpfungen erstellen…” aus.
Nun dürfen Sie auswählen, wo die Verknüpfung zu dem Webdienst abgelegt werden soll. Anschließend findet sich an der betreffenden Stelle das neue Icon. Per Klick auf das Icon öffnet sich der Webdienst in einem eigenen Fenster, das dem einer Applikation gleicht. Der Anwender kann also künftig die betreffenden Webdienste wie eine Applikation nutzen, allerdings wird eine Internet-Verbindung vorausgesetzt.

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Browser-Taskmanager Google Chrome besitzt einen integrierten Taskmanager, über den Sie überwachen können, wie viel Arbeitsspeicher ein geöffneter Tab in Beschlag nimmt und für welche CPU-Auslastung er sorgt. Um den Taskmanager aufzurufen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen leeren Bereich über der Adresszeile und wählen im Kontextmenü “Taskmanager” aus. Über den Taskmanager können Sie übrigens auch die Surfgeschwindigkeit überprüfen und feststellen, welche Browser-Komponenten aktiv und mit dem Netzwerk verbunden sind. Noch mehr Infos erhalten Sie übrigens, wenn Sie im Taskmanager auf den Link “Statistiken für Computerfreaks” klicken.
Google Chrome steht derzeit in der Beta-Version nur für Windows-Anwender zum Testen bereit. Sobald eine neue Version von Chrome verfügbar ist, aktualisiert sich der Browser selbstständig. Das hat – zumindest theoretisch – den Vorteil, dass alle Anwender immer die selbe und aktuelle Version verwenden.
Uii – der ist aber flott! Insbesondere beim Tempo konnte uns Google Chrome im Kurz-Test überzeugen. Von Firefox schon ein schnelles Surfen gewohnt, legt Google Chrome noch einmal deutlich zu. Google-Dienste und andere Webdienste, die Javascript oder Ajax nutzen, öffnen sich in Windeseile. Wobei ein Blick in den integrierten Taskmanager zeigt, dass mit den Systemressourcen sparsam umgegangen wird. Google setzt als Rendering-Engine nicht Gecko von Firefox sondern WebKit ein, das bereits bei Apples Safari zum Einsatz kommt. Unterm Strich konnten wir keine Probleme entdecken, nur Microsofts Silverlight mag Chrome noch nicht, hat dafür aber schon ein Flash-Plugin von Haus aus an Bord.
Ist Google mit Google Chrome ein Coup gelungen: Die Frage lässt sich eindeutig positiv beantworten. Google Chrome hat seine Daseinsberechtigung und überzeugt vor allem von der einfach gehaltenen Oberfläche, einem flotten Surftempo und sinnvollen Extra-Funktionen. Interessant bleibt die Frage: Wem wird Google Chrome mehr Marktanteile abknüpfen? Firefox oder Internet Explorer? Dass Google Chrome zügig Marktanteile gewinnen wird, steht jedenfalls außer Frage. Übrigens: Lassen Sie sich nicht durch das “Beta” stören. Es ist bei Google Tradition, neue Produkte zu veröffentlichen und diese lange Zeit inklusive dem “Beta” im Namen auszuliefern. Google Chrome ist äußerst ausgereift und daher spricht nichts dagegen, dass Sie gleich einen Blick darauf riskieren.
Download: Google Chrome

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