Die rund 2,7 Millionen Mitglieder der Facebook -Gruppe „1,000,000 against the new Facebook layout“ wollen dem sozialen Netzwerk am 18. und 19. Oktober den Rücken kehren, um gegen das neue Layout zu demonstrieren. In ihrer Ablehnung sind sie nicht allein. Bereits mehr als 1,6 Millionen Facebook-Mitglieder unterzeichneten eine Petition gegen das neue Aussehen der sozialen Plattform, rund 1,5 Millionen Mitglieder versammeln sich unter dem Motto „I hate the new Facebook“. Auch wenn sich die Mitglieder der einzelnen Gruppen überschneiden dürften, stellen sie immer noch einen beträchtlichen Anteil der 100 Millionen aktiven Facebook-User dar.
Eine Facebook-Sprecherin erklärte, die soziale Plattform habe ein offenes Ohr für die Klagen ihrer Mitglieder und die Initiatoren der einzelnen Gruppen bereits kontaktiert. Facebook nehme das Feedback ernst und schätze ihren Enthusiasmus. Vorschläge würden für künftige Layoutveränderungen in Betracht gezogen, hieß es.
Das sieht Jessica Fishbein, Organisatorin der 2,7 Millionen starken Protestgruppe, anders: „Facebook hat die Entscheidung für das neue Design einfach getroffen, ohne auf die Meinung der Mitglieder zu achten. Auf unser Feedback wird nicht eingegangen“, erklärte sie in einem Interview.
Weder sie noch andere Organisatoren der Gruppe seien angesprochen worden, obwohl sie schriftlich Kontakt zu Facebook aufgenommen habe. Ihre Gruppe war in Verruf geraten, weil der Gründer versucht hatte, den wachsenden Erfolg kommerziell zu nutzen. Dies sei noch immer Bestandteil der Gruppenbeschreibung, obwohl der Gründer mittlerweile ausgeschlossen wurde und man Facebook deshalb um Hilfe gebeten habe.
Wie viele andere Nutzer stört sich Fishbein vor allem an der neuen Benutzeroberfläche, die die Nutzer ihrer Meinung nach zu mehr Klicks zwingt. Außerdem sei das neue Design optisch weniger zurückhaltend und aggressiver als das alte. An eine Rückkehr zum alten Layout glaubt sie zwar nicht. Dennoch hält sie es für wichtig, dass Facebook die Kritik der Mitglieder annimmt und einige Veränderungen vornimmt. Am liebsten wäre es ihr, wenn Mitglieder wieder wie in der Übergangsphase von Juli bis September zwischen altem und neuem Design wählen könnten. Das sei aus technischen Gründen aber nicht möglich und würde die Arbeit von Facebook und Anwendungsentwicklern unnötig kompliziert gestalten, sagte eine Facebook-Sprecherin. Facebook-Mitglieder konnten sich seit Anfang des Jahres über die Layout-Pläne informieren und auf der Facebook-Profiles-Preview-Seite Vorschläge einreichen. Laut Unternehmensaussage seien auch Userwünsche in das Redesign eingeflossen.
Eines der Hauptziele des Redesigns war ein übersichtlicheres, aufgeräumteres Layout. Außerdem sollten die News-Feeds besser zu erreichen und leichter zu nutzen sein. Deshalb wurde Teile der Nutzerprofile auf verschiedene Tabs verteilt und der Pinnwand für Kommentare, Links, Fotos etc. mehr Platz eingeräumt. Mehr Informationen über das neue Layout gibt es auf der Facebook-Hilfeseite . Auch die Facebook-Profiles-Preview-Seite ist noch immer aktiv.
Facebook hat nicht zum ersten Mal mit Kritik zu kämpfen. Als das Feed-Feature vorgestellt wurde, fühlten sich viele Nutzer in ihrer Privatsphäre verletzt. Dasselbe galt für das Facebook-Beacon-System, das Aktivitäten auf Drittseiten an Facebook übermittelt.